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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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weiterkämpfen.«
    »Moment mal.« Krathos hob die Hand. »Der Römer hat gesagt, wir könnten eine Übergabe aushandeln . Wir
könnten versuchen, gute Bedingungen herauszuschlagen. Prinz Artaxes weiß, dass es ihn viele Männer kosten wird, die Zitadelle gewaltsam einzunehmen. Falls wir uns ergeben und ihm das Königreich zur freien Verfügung überlassen, wäre er sicherlich bereit, uns lebend von hier abziehen zu lassen. Zumindest einige von uns.«
    »Dich vielleicht?« Balthus versuchte nicht einmal, seine Verachtung zu verbergen. »Du weißt, welches Schicksal mein lieber Bruder für mich im Sinn hat. Ich glaube nicht, dass ich mich ergeben will, vielen Dank.«
    »Was dann?«, entgegnete Krathos. »Sollen wir hierbleiben und verhungern?«
    »Nein.« Balthus schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Macro zu. »Es gibt eine dritte Option, Römer.«
    »Ich weiß«, antwortete Macro. »Ich wollte nur sehen, was man von den ersten beiden Möglichkeiten hält.«
    »Eine dritte Option?«, sagte der König langsam. »Wie sieht die aus? Sprich, Centurio.«
    »Majestät, wir könnten die Zivilisten hinauswerfen und die Zusatzrationen dazu verwenden, so lange durchzuhalten, bis Longinus eintrifft. Falls allerdings die Vorräte vorher ausgehen, sind wir wieder bei den ersten beiden Optionen angelangt.«
    Es folgte ein kurzes Schweigen, während die Versammelten Macros Worte verarbeiteten, dann schüttelte Krathos den Kopf. »Sie würden doch sicherlich niedergemetzelt werden.«
    »Das ist gut möglich«, räumte Macro ein. »Aber auch wenn sie in der Zitadelle bleiben, sterben sie. Der Hunger wird sie dahinraffen. Falls der Feind die Mauern nicht vorher erstürmt, in welchem Fall sie zusammen mit uns
anderen niedergemacht würden. Sie sterben also entweder hier mit uns oder versuchen ihr Glück dort draußen in der Stadt. Sie zu opfern kann uns wenigstens ein paar zusätzliche Tage erkaufen.«
    Krathos spitzte kurz die Lippen. »Ich verstehe. Vielleicht ist es das Beste.«
    »Das ist für dich leicht zu sagen«, erwiderte Balthus kalt, und dann glomm etwas in seinen Augen auf. »Natürlich wäre es nötig, alle Zivilisten loszuwerden, damit die Nahrung für die zurückbleibenden Soldaten so lange wie nur möglich reicht. Ist das richtig, Centurio?«
    Macro nickte.
    »In diesem Fall müssten wir auf alle unwichtigen Leute verzichten, wie zum Beispiel die Sklaven des Königs, den römischen Botschafter und sein Gefolge und auch auf Adlige wie dich, Krathos.«
    »Wie mich?« Krathos legte die Hand aufs Herz. »Das ist doch absurd! Ich bin einer der loyalsten Untertanen Seiner Majestät. Mein Platz ist an seiner Seite.«
    »Ach ja? Und wozu bist du da nutze? Kannst du mit Pfeil und Bogen umgehen? Kämpfst du mit Speer oder Schwert so gut wie ein Soldat? Nun?«
    »Darum geht es nicht«, brauste Krathos auf. »Seine Majestät braucht gute Berater. Wenn das alles hier vorbei ist, braucht das Königreich gute Männer, die helfen, die Ordnung wiederherzustellen und Handel und Gewerbe wiederzubeleben.«
    Balthus schüttelte den Kopf. »Was der König jetzt braucht, sind Kämpfer, nicht fette Kaufleute wie du.«
    »Wie kannst du es wagen?« Krathos stand empört auf.
    »Genug!« Der König schlug mit der Faust auf die Armlehne
seines Throns, und seine Stimme hallte von den hohen Wänden des Saals wider. Die anderen verstummten sofort. Vabathus holte tief Luft, um sich zu beruhigen, und fuhr mit fester Stimme fort: »Es kommt nicht in Frage, irgendwelche meiner Adligen aus der Zitadelle hinauszuwerfen. Oder irgendeinen der Römer. Wenn wir das täten, würde der volle Zorn Roms auf uns niedergehen, sobald man dort davon erführe. Uns bleibt keine Wahl, als die dritte der vom Centurio vorgeschlagenen Optionen zu akzeptieren. Sie ist meine beste Chance auf Verteidigung meines Throns. Das Volk muss geopfert werden.«
    Thermon wandte sich dem König mit einem schmerzlichen Gesichtsausdruck zu.
    »Was ist los?«, fragte Vabathus.
    »Majestät, wir alle wissen, was geschieht, wenn wir das Volk den Aufständischen auf Gnade oder Ungnade ausliefern, aber viele von ihnen sind Angehörige unserer Soldaten. Was werden die sagen, wenn sie davon erfahren?« Thermon zeigte auf die vier Leibwachen des Königs. Alle Augen wandten sich den Wachen zu, die getreu ihrem Beruf und ihrer Ausbildung keinerlei Reaktion zeigten.
    Balthus durchbrach das unbehagliche Schweigen. »Dann müssen wir eben vorsichtig vorgehen. Die Männer mit Familie müssen in

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