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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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die Aufständischen befestigt hatten, um ihre schwere Artillerie zu schützen. Sie eilten um die Ecke und verschwanden außer Sicht. Kurze Zeit später sahen Macro und Cato einige der Männer die Mauer entlanggehen. Vom Feind war nichts zu sehen. Beim Tempel war es dasselbe. Dann rannten die Führer der Abteilungen zur Zitadelle zurück.
    Macro legte die Hand trichterförmig an den Mund und rief zu ihnen hinunter: »Was habt ihr gefunden?«
    »Nichts, Herr. Sie sind weg. Sie haben alles zurückgelassen. Die Katapulte stehen hier noch. Und ebenso der Rohbau eines neuen Rammbocks. Aber die Aufständischen scheinen verschwunden zu sein, Herr.«
    Macro wandte sich Cato zu. »Was ist da los? Warum sollten sie die Belagerung abbrechen? Und wohin zum Hades sind sie verschwunden?«
    »Mir gefällt das nicht. Es könnte immer noch eine Falle sein.«
    Macro lächelte schmallippig. »Sieh doch einmal das Gute. Nirgendwo ist ein hölzernes Pferd zu sehen.«
    Cato warf seinem Freund einen irritierten Blick zu.
    »Schon gut. Tut mir leid. Ist wohl nicht der rechte Augenblick für so was.«
    »Nein.«
    Macro öffnete die Riemen seines Helms und nahm ihn ab. Sein schweißnasses Haar klebte ihm am Kopf, und er strich sich mit der Hand über die dunklen Locken. Dann schlug er mit der Faust auf die gemauerte Brustwehr vor ihm. »Was spielen die eigentlich für ein Spiel, verdammt noch mal? Wenn sie nicht da sind, müssen sie die Stadt in
der Nacht verlassen haben. Warum zum Hades sollten sie das tun?«
    Nun fiel Cato ein, wie nach seiner Unterredung mit Prinz Artaxes ein Mann zum Prinzen geeilt war, um diesem eine Nachricht zu überbringen. Er wandte sich Macro zu, und seine Augen leuchteten vor Aufregung. »Es ist Longinus! Die Patrouillen des Feindes müssen gesehen haben, dass er kommt. Die Aufständischen sind geflohen.«
    »Longinus?«
    »Ja. So muss es sein!« Cato schlug seinem Freund auf die Schulter. »Wir sind gerettet!«
    »Jetzt mal immer mit der Ruhe«, ermahnte ihn Macro. »Falls es Longinus sein sollte, wo ist er dann? Außerdem hätte er so schnell wie der Wind marschieren müssen, um Palmyra so bald zu erreichen.«
    Cato rannte zum nächsten Turm und hastete die Stufen hinauf, immer zwei auf einmal nehmend. Oben angekommen, eilte er mit wild klopfendem Herzen zur Brustwehr und spähte zum Horizont jenseits der vor ihm ausgebreitet liegenden Stadt. Zunächst erkannte er nichts. Dann erblickte er im Osten einen dünnen Staubschleier hinter einem niedrigen Hügelkamm. Das musste Artaxes sein, der zu seinen parthischen Verbündeten floh. Catos Blick wanderte von Norden nach Westen, und plötzlich entdeckte er eine weitere Staubfahne am Horizont. Er deutete mit ausgestrecktem Arm darauf.
    »Dort! Macro, dort drüben!«
    Unten spähte Macro in die von seinem Freund bezeichnete Richtung, kniff einen Moment lang die Augen zusammen, stieß dann einen lauten Jubelschrei aus und hieb
triumphierend mit der Faust in die Luft. »Wir sind gerettet!« Er wandte sich den anderen Männern auf der Mauer zu. »Es ist Longinus! Statthalter Longinus!«
    Der Ruf wurde von den Männern entlang der Mauer und unten beim Tor aufgenommen, und laut toste der wilde Jubel der Verteidiger auf. Alle Müdigkeit und der Hunger der vergangenen Tage waren vergessen, als sie nun schrien und lachten und einander auf den Rücken schlugen. Cato rannte vom Turm herunter und packte Macro beim Arm.
    »Wir haben es geschafft! Wir haben durchgehalten!« Er versuchte, sich zu fassen. »Herzlichen Glückwunsch, Herr.«
    Macro wehrte das Lob ab. »Das war knapp. Nur noch ein paar Tage …«
    »Das spielt keine Rolle«, unterbrach ihn Cato. »Wir sind gerettet!«
    »Gerettet?« Macro nickte. Er blickte über die Agora zu der Straße, auf der Jesmiah ihrem Schicksal entgegengegangen war. »Ja, wir sind gerettet. Wir alle.«

KAPITEL 28
    I hr habt außerordentlich gute Arbeit geleistet«, sagte Cassius Longinus. »In der besten Tradition der Armee. Ihr könnt darauf vertrauen, dass ich eure Leistung in meinem Bericht an Rom erwähnen werde.«
    »Danke, Herr«, antwortete Macro.
    Sie standen im königlichen Audienzsaal in der Zitadelle. König Vabathus und seine Berater waren mit den griechischen Söldnern in den wesentlich bequemeren Königspalast am anderen Ende der Stadt zurückgekehrt. Seine Majestät hatte sich zunächst tausendfach bei Longinus bedankt und dann angeboten, die Stadt zur Plünderung freizugeben, zum Teil aus dem Wunsch, seine Freundschaft mit Rom zu

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