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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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bemerkte die Geste und fuhr mit hinter dem Rücken verschränkten Händen fort: »Nun. Die Diskussion ist beendet. Ich möchte, dass unsere Männer die Verfolgung aufnehmen, sobald sie verproviantiert sind. Lasst sofort die entsprechenden Befehle erteilen. Sempronius, ich würde mich gerne noch unter sechs Augen mit diesen beiden Offizieren unterhalten, wenn du gestattest?«
    Sempronius starrte den Statthalter einen Moment lang an und nickte dann. »Wie du wünschst. Ich bin in meinen Räumlichkeiten zu finden, Cato. Bitte seid so gut und schaut noch bei mir vorbei, bevor ihr die Stadt verlasst.«
    »Jawohl, Herr.«
    Die Stabsoffiziere salutierten und verließen das Zimmer zusammen mit dem Botschafter. Longinus wartete, bis der letzte von ihnen die Tür hinter sich geschlossen hatte, und fiel dann über Cato her.
    »Was fällt dir ein, meine Autorität derart infrage zu stellen?«

    »Ich habe die Pflicht, meine fachliche Meinung zu äußern, Herr.«
    »Zum Hades mit deiner fachlichen Meinung! Du bist ein untergeordneter Offizier, und zwar nur ein stellvertretender Präfekt. Was meinst du wohl, warum ich überhaupt entschieden haben, dich und Macro vorauszuschicken? Weil ihr die besten Leute für die Aufgabe wart? Wach auf, Cato. Ich habe euch ausgewählt, weil ihr entbehrlich wart. Weil ich euch aus dem Weg haben will. Und zwar dauerhaft. Ihr beide seid kaum mehr als Narcissus’ verhätschelte Spione. Ihr seid überhaupt keine echten Soldaten. Es ist ein Wunder, dass ihr bis zur Garnison durchgekommen seid. Ihr beide habt wirklich ein verdammtes Glück. Vielleicht ist es gut, dass ihr nun zu meiner Armee stoßt. Euer Glück könnte abfärben.« Longinus hielt inne, und zum ersten Mal spürte Cato, dass seine Entscheidung, Artaxes zu verfolgen, ihn doch mit gewissen Bedenken erfüllte.
    »Bist du mit uns fertig, Herr?«, fragte Macro schroff. Longinus starrte ihn einen Moment lang fest an und nickte dann. »Macht eure Männer marschbereit. Ihr könnt die Nachhut meiner Kolonne bilden, wie es euch zusteht. Und jetzt geht mir aus den Augen.«
    Sempronius lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schüttelte den Kopf. »Ich kann nichts daran ändern, Cato. Ich bin nur ein Botschafter. Ich wurde hierhergeschickt, um einen Vertrag mit König Vabathus zu schließen, das ist alles. Longinus hat in dieser Situation eine weit größere Autorität als ich. Wenn er entschlossen ist, seinen Feldzug fortzusetzen, wird er das tun.«

    »Aber das ist töricht«, entgegnete Cato. »Er jagt Artaxes mit ein paar Tagen Marschverpflegung und Wasser hinterher. Wenn es nicht sofort zur Feindberührung kommt, wird er zum Rückzug gezwungen sein. Falls er den dann zu lange aufschiebt, wird er auf dem Rückweg unzählige Männer verlieren.«
    »Longinus weiß das sicherlich«, antwortete Sempronius. »Er ist kein Dummkopf, Cato. Ich kenne diesen Mann gut. Er ist einfach nur ehrgeizig.«
    »Ehrgeizig?« Macro lachte bitter. »Oh, er ist noch weit ehrgeiziger, als du glaubst.«
    Sempronius starrte Macro an. »Was meinst du damit?«
    »Nichts.« Macro winkte ab. »Das ist nur die Erschöpfung. Ich habe damit überhaupt nichts gemeint. Na ja, nur, dass er hinter dem Ruhm her ist wie die meisten von seiner Sorte.«
    »Ich verstehe«, antwortete Sempronius gleichmütig. Er wandte sich seiner Tochter zu, die neben Cato saß. »Meine Liebe, wärst du so nett, uns einen Krug Wein zu holen?«
    »Wein?« Julia sah überrascht aus. »Jetzt?«
    »Natürlich. Diese Männer gehen in den Krieg. Sie haben einen Schluck Wein verdient. Hole etwas von dem Guten. Ich glaube, der Verwalter hat noch ein paar Krüge übrig.«
    Julia runzelte die Stirn. »Warum schickst du nicht jemand anderen danach, Vater?«
    »Ich hätte gerne, dass du selber gehst, meine Liebe. Und zwar jetzt gleich.«
    Einen Moment lang rührte Julia sich nicht, und ihr Vater sah sie eindringlich an. Dann stand sie mit einem
enttäuschten Seufzen auf, ging zur Tür und schlug sie laut hinter sich zu.
    »War das nötig?«, fragte Cato.
    »Sie ist meine Tochter. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um sie zu beschützen. Und das bedeutet, dass es einige Dinge gibt, die sie um ihrer eigenen Sicherheit willen nicht wissen darf. Wie etwa diese Sache mit Longinus. Ihr seid mir gegenüber nicht aufrichtig, alle beide nicht. Was ist los?«
    Cato lächelte. »Wie du gesagt hast, Herr, gibt es gewisse Dinge, die zu wissen gefährlich ist.«
    »So ein Schwachsinn«, brach es in plötzlichem

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