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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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vierhundert Mann verloren, und weitere dreihundert sind verwundet. Für die der Legion
angeschlossenen Hilfskohorten gilt dasselbe. Und dabei ist die Sechste Makedonische noch gar nicht mitgezählt.«
    »Ich verstehe.« Longinus blickte auf, als die Nachzügler hereinkamen. »Wie steht es mit euren Kohorten?«
    Macro zog das Wachstäfelchen aus seiner Umhängetasche und klappte es auf. »Zweiundfünfzig Tote und einunddreißig Verwundete in meiner Kohorte. Dreißig Tote und siebenundzwanzig Verwundete in der Zweiten Illyrischen, Herr.«
    Longinus notierte die Zahlen rasch. »Ihr habt eure Sache als Nachhut gut gemacht, Macro.«
    Macro stimmte ihm schulterzuckend zu: »Bis hierher sind wir jedenfalls gekommen.«
    »Das stimmt. Die Frage ist nur, wie viel länger halten wir noch durch? Wir haben ein Fünftel unserer Truppenstärke verloren. Und morgen werden wir wahrscheinlich noch viel größere Verluste erleiden, wenn der Feind so hart zuschlägt wie heute.«
    »Wir müssen so lange weitermarschieren, wie wir können, Herr«, gab Amatius zurück. »Etwas anderes bleibt uns nicht übrig.«
    »Das ist die eine Option«, widersprach Longinus. »Wir könnten aber auch wenigstens die Kavallerie retten und sie heute Nacht nach Palmyra zurückschicken. Die Infanterie müsste dann selbstständig zurückkehren.«
    Macro beugte sich zu Cato und flüsterte: »Ich frage mich bloß, welcher Offizier die Kavallerie wohl begleiten würde? Samt Zelt.«
    »Wie sehen die anderen Optionen aus, Herr?«, fragte Amatius.
    Longinus lehnte sich zurück und ließ die Augen über
die Gesichter seiner versammelten Kommandanten wandern. »Der Feind hat uns überrascht. Die Parther haben sich früher als von mir erwartet mit Artaxes vereinigt. Wir mussten uns zurückziehen; mir blieb in dieser Sache keine Wahl. Wir sind geschlagen worden. Das ist keine Schande. Dort waren viel mehr Parther, als man mich hatte glauben machen. Es war ein mutiger Versuch, und das Volk von Rom wird das auch zur gegebenen Zeit anerkennen.«
    »Nein, Herr«, unterbrach ihn Amatius. »Es wird dieses Schlamassel als das erkennen, was es ist.«
    Longinus starrte ihn an, und dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht. »Anscheinend stimmt Legat Amatius mit meiner Version der Ereignisse nicht überein.«
    »Ganz recht, Herr. Wir hätten angreifen sollen.«
    »Angreifen? Gegen dieses riesige Herr?«
    »Es war unsere einzige Chance, sie zu besiegen, Herr.« Amatius zuckte mit den Schultern. »Und jetzt? Wir können von Glück reden, wenn wir hier lebend wieder herauskommen. Aber selbst dann wird es uns Tausende gute Soldaten gekostet haben, ganz zu schweigen davon, dass unser Ansehen in dieser Region einen schweren Schlag erleidet. Man wird das Partherreich als die bedeutendste Macht im Osten betrachten.«
    »Das genügt!« Longinus schlug mit der Hand auf den Tisch. »Du übertreibst, Amatius. Sobald ich nach Syrien zurückgekehrt bin, werde ich eine neue Armee aufstellen. Nächstes Mal setze ich alle drei Legionen ein, komme hierher zurück und vernichte die Parther.«
    »Ach wirklich? Denkst du etwa, dass es hier einen einzigen Mann gibt, der dir noch folgen würde?«

    Es entstand ein gespanntes Schweigen, während die beiden Männer einander wütend anstarrten. Dann öffnete Longinus die Hände in einer Geste der Resignation. »Das Thema heben wir uns für ein anderes Mal auf. Wir sind, wo wir sind, und wir müssen weiterkommen, drücken wir es einmal so aus. Ich brauche Lösungen, kein Gemecker.«
    Amatius sackte mit einem Seufzer auf seinen Hocker zurück, und der Statthalter blickte sich im Zelt um. »Nun? Hat jemand einen Vorschlag.«
    Cato biss sich auf die Lippen, räusperte sich und stand auf. Macro sah zu seinem Freund auf, legte dann den Kopf in die Hände, blickte hilflos zu Boden und murmelte lautlos: »Scheiße, es geht schon wieder los.«
    »Präfekt Cato, sprich.«
    Alle Köpfe wandten sich ihm zu, und Cato musste sich anstrengen, ruhig zu bleiben und seine sich überstürzenden Gedanken auf die Frage zu konzentrieren, wie das Gelände vor ihnen entlang der Straße aussah und was sie in den verbliebenen Stunden der Nacht erreichen konnten.
    »Es gibt eine Möglichkeit, den Spieß umzudrehen, Herr. Sie ist riskant, aber nicht riskanter als eine Fortsetzung des gegenwärtigen Rückzugs. Der Trick besteht darin, die Bewegungsfreiheit der feindlichen Reiter einzuschränken. Dazu brauchen wir das richtige Gelände und ein paar Dinge aus dem mitgeführten

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