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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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angekündigt hatte Crixus seine Schutz»Gebühr« für die Taverne erhöht, und Amatus kämpfte darum, die Forderungen bezahlen zu können. Was das Ganze noch unerfreulicher machte, war das Wissen, dass das Geld ihnen von demselben Mann abgepresst wurde, an dessen Händen Sextus’ Blut klebte.
    Als der Frühling kam, erblühten die Bäume im öffentlichen Park auf dem Janiculum, und Draba lehrte Macro
einige der dunkleren Geheimnisse des Gladiatorenhandwerks: die hinterlistigen Tricks, auf die man zurückgreifen konnte, wenn sich der Kampf ungünstig entwickelte.
    Als der Sommer nach Rom zurückkehrte, betrachtete Draba seinen Schüler eines Nachmittags, als dieser nach den Übungen vor ihm stand, mit widerwilligem Respekt. Macros gedrungene, schweißglänzende Gestalt war nun mit kräftigen Muskeln bepackt.
    »Du hast deine Sache gut gemacht, mein Junge.« Draba grinste und schlug Macro auf den Rücken. »Du bist stark und schnell. Deine Schwerttechnik ist noch immer ein bisschen primitiv, aber wirksam. Noch ein paar Jahre, und du wirst ein ausgezeichneter Kämpfer sein. Hast du schon einmal daran gedacht, das hier zum Beruf zu machen?«
    Macro schüttelte den Kopf. »Ich werde kämpfen, aber nicht, um irgendwelche Zuschauer zu unterhalten. Es muss schon einen guten Grund geben.«
    »Wie wäre es mit Geld?«
    »Das ist tatsächlich ein guter Grund.« Macro lachte. »Aber ich hatte daran gedacht, der Legion beizutreten.«
    »Was?« Draba blickte angewidert drein. »Warum willst du denn dein Leben an die Armee verschwenden?«
    »Statt hierzubleiben?« Macro zeigte auf die baufälligen Mauern, die ihn umgaben. »Ich möchte mehr von der Welt sehen, Draba.«
    Draba sah ihn einen Moment lang an und schüttelte den Kopf. »Das wird dein Untergang. Aber gut, ich habe dich jetzt alles gelehrt, was ich weiß. Wir sind fertig.«
    »Fertig?« Macro sank der Mut. »Ich dachte, du hättest gesagt, ich müsste noch an meiner Technik arbeiten?«

    »Das stimmt, aber ich habe dir alles beigebracht, was ich kann. Wenn du noch mehr lernen möchtest, musst du woanders hingehen.«
    »Oh.« Macro nickte traurig, legte die Ausrüstung auf die Bank neben Draba und warf ihr zum Abschied einen liebevollen Blick zu.
    Draba, der seinen Gesichtsausdruck bemerkte und von Macros Ausdauer in den vergangenen Monaten insgeheim beeindruckt war, war plötzlich gerührt. Impulsiv griff er nach seinem Schwert und streckte es Macro hin. »Hier. Nimm es. Du hast es verdient.«
    Macros Augen hefteten sich begierig auf die Waffe. »Ist das dein Ernst?«
    »Nimm es, bevor ich meine Meinung ändere«, brummte Draba.
    Macro nahm die Waffe ehrerbietig entgegen, hängte sich die Scheide mit dem Gurt über die Schulter und steckte die Klinge hinein. Er stockte und sah Draba an. »Danke. Für alles.«
    »Gern geschehen, Junge. Es hat Spaß gemacht, die alten Tage noch einmal wiederaufleben zu lassen. Aber sei vorsichtig, und lass dir das, was ich dich gelehrt habe, nicht zu Kopfe steigen. Jeder Dummkopf kann einen Mann töten, wenn er den richtigen Moment erwischt. Aber du sollst ehrenhaft kämpfen. Auf jeden Fall wirst du Selbstvertrauen haben, und damit ist der Kampf schon halb gewonnen. Wende das, was du dir erarbeitet hast, gut an.«
    Ein kaltes Lächeln zuckte um Macros Lippen. »Oh ja, das werde ich tun. Das schwöre ich.«

    Den nächsten Monat verbrachte Macro damit, Crixus so eng zu beschatten, wie er es wagen konnte. Er folgte ihm, wie er sein Revier abklapperte und in einem endlosen Prozess der Einschüchterung seine Klienten besuchte. Am Ende eines jeden Tages zog Crixus sich in seine Privatsuite im Badehaus des Minucius zurück, bewacht von Braco, seinem bevorzugten Schläger. Nachdem Macro festgestellt hatte, dass dieser Tagesablauf sich niemals änderte, widmete er seine Zeit der Taverne und sorgte dafür, dass alles so weit in Ordnung war, damit sein Vater in jedem Fall seinen Lebensunterhalt bestreiten konnte, selbst wenn Macro etwas zustieß. Amatus war im Jahr nach dem Mord an seinem Bruder stark gealtert. Es schmerzte Macro zu sehen, wie sein Vater sich dem Alkohol zuwandte, wenn eine dunkle Stimmung ihn überkam, doch das verstärkte nur noch Macros Hass auf den Mann, der an all dem schuld war. Macro war entschlossener denn je, seinen Plan auszuführen. Letzthin hatte er seinen Vater überredet, einen alten Bekannten aus seinen Fischertagen in Ostia einzustellen. Wie Macro zufrieden feststellte, arbeitete der Mann hart und war seinem Vater

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