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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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kämpfen und zu töten, hatte ihn überwältigt. Er trat zu dem stöhnend am Boden Liegenden und holte mit dem Schwert zum tödlichen Hieb aus. In diesem Moment erhaschte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung, er spürte sie mehr, als dass er sie sah: Eine Gestalt stürzte sich auf ihn, ihr Schwert schimmerte düster im Sternenlicht, und aus der Kehle des Mannes kam ein wildes Knurren. Cato wirbelte zu der neuen Bedrohung herum und stieß der Gestalt die Schwertspitze entgegen. Diese erwischte den Mann weit oben, unmittelbar über dem Rand seines Kettenhemds, zerschmetterte sein Schlüsselbein, durchschnitt das Fleisch und kam an der Schulter wieder heraus.
    Es folgte ein schrecklicher Moment, in dem Cato dem Mann ins Gesicht sah, der mit vor Entsetzen geweiteten Augen unter einem römischen Helm zurückstarrte. Cato keuchte auf und riss seine Waffe heraus, als könnte er den Hieb damit ungeschehen machen. Die Klinge kam mit einem Ruck und einem saugenden Geräusch frei, gefolgt von einem Schwall Blut, während der Hilfssoldat
auf die Knie sank und Cato mit verwirrter Miene ansah. Er schüttelte langsam den Kopf und sank zu Boden.
    Cato stand über ihm, sein blutiges Schwert gesenkt, und schlug die Hand vors Gesicht, wie um es zu schützen. Dann ging der Moment blinder Panik vorüber, und er blickte sich hastig um. Die Hilfssoldaten, die ihm am nächsten waren, zerrten gerade einen Reiter aus dem Sattel und hatten ihm den Rücken zugekehrt. Dann hatte ihn also keiner gesehen. Cato schluckte, kniete sich nieder und stach sein Schwert in den Sand, um es notfalls schnell wieder aufnehmen zu können. Hastig nahm er dem Mann sein Halstuch ab und drückte es auf den herausschießenden Blutschwall. Der Soldat schrie auf, als er den Druck spürte, und umklammerte Catos Handgelenk wie mit eisernen Handschellen.
    »Scheiße, tut das weh«, stöhnte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Lass mich los«, knurrte Cato. »Ich versuche, dir zu helfen. Du bist verwundet. Wenn ich die Blutung nicht stillen kann, stirbst du.«
    Der Mann nickte und ließ los, doch plötzlich weiteten sich seine Augen, er starrte Cato an und zischte: »Du warst es …«
    »Still«, drängte Cato. »Spare deinen Atem.«
    »Du warst es«, wiederholte der Mann, dann presste er die Augen zusammen und sank stöhnend zurück. Cato kauerte sich über ihn und drückte mit einer Hand das Tuch auf die Wunde, während er mit der anderen nach dem Schwert griff. Er blickte sich um und sah, dass die überlebenden Reiter flohen und nur noch einige wenige von den Hilfssoldaten umzingelt wurden. Die Bedrängten
wendeten verzweifelt ihre Pferde hin und her und versuchten, die Hiebe der Männer zu parieren. Es war ein ungleicher Kampf, und gleich darauf wurde der letzte Reiter niedergehauen. Die Hilfssoldaten hoben jubelnd die Schwerter, und der Hufschlag verhallte in der Nacht.
    »Hierher!«, rief Cato den Nächststehenden unter seinen Männern zu. »Zu mir!«
    Er eilte herbei, und Cato zeigte auf den Mann am Boden. »Dieser Soldat ist verwundet. Schaff ihn zu den Wagen.«
    »Jawohl, Herr.«
    Als der Hilfssoldat die Waffen senkte, um sich um seinen Kameraden zu kümmern, stand Cato auf und eilte davon. Um ihn herum war der Rest der Kohorte damit beschäftigt, die feindlichen Verwundeten zu töten und die Leichen zu plündern. Cato legte die Hand trichterförmig vor den Mund.
    »Centurio Parmenion!«
    Er rief ein zweites Mal, bevor Parmenion antwortete und auf ihn zurannte. Der Centurio band gerade hastig einen Streifen Stoff um seinen Schwertarm.
    »Wie schlimm ist die Wunde?«, fragte Cato.
    »Eine Fleischwunde, Herr. Ich kann noch immer ein Schwert führen. Was mehr ist, als man über diese verdammten Reiter sagen kann. Die sind geflohen wie feige Hunde.«
    »Vorläufig«, räumte Cato ein. »Aber sie können uns vielleicht immer noch Ärger machen.«
    »Glaubst du das wirklich, Herr?«
    In Parmenions Stimme schwang Unglauben mit, und Cato holte gereizt Luft. »Wir sollten das Risiko vermeiden,
ja? Und jetzt möchte ich, dass unsere Verwundeten eingesammelt und so gut wie möglich versorgt werden. Die Kohorte soll einen Kreis um sie schließen. Verstanden?«
    »Jawohl, Herr.«
    »Irgendein Zeichen von Centurio Macro?«
    »Ich habe ihn nicht gesehen, Herr. Aber ich habe ihn gehört.« Parmenion zeigte über seine Schulter zurück.
    »Ihn zu überhören dürfte auch schwer sein«, murmelte Cato und klopfte seinem Untergebenen auf die Schulter. »Mach weiter.«
    Er

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