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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Schärfe.
    Prinz Balthus glitt von seinem Pferd herunter und gab einem seiner Männer einen Wink, sich um das Tier zu kümmern, bevor er sich umdrehte und auf die beiden römischen Offiziere zuschritt. Er blieb vor ihnen stehen, musterte sie aufmerksam mit seinen dunklen Augen, hockte sich dann hin und forderte sie mit einer Geste auf, dasselbe zu tun. Macro runzelte die Stirn, da er nicht daran gewöhnt und nicht dazu bereit war, die Autorität eines Nicht-Römers zu akzeptieren. Da Cato sich jedoch im Schneidersitz auf den Boden setzte, folgte Macro seinem Beispiel mit einem müden Seufzer.
    »So also hält Rom seinen Vertrag mit meinem Vater ein«, begann Balthus. »Jetzt, da er Hilfe braucht, um seine Herrschaft wiederzuerlangen, schickt ihm euer Statthalter gerade mal eine Handvoll Männer. Ich hatte ihn davor gewarnt, Rom zu vertrauen.«
    »Wir sind die Voraustruppe«, erklärte Macro knapp. »Cassius Longinus wird nach Palmyra marschieren, sobald der Rest seiner Armee einsatzbereit ist.«
    »Und was genau soll diese Voraustruppe erreichen?«
    »Unser Befehl lautet, uns zur Zitadelle durchzukämpfen und den König und die römischen Bürger dort zu beschützen, bis der Rest der Armee eintrifft.«
    »Ich verstehe.« Balthus nickte. »Der Ruf der Römer, stets akribisch genau zu planen, ist eindeutig wohlverdient.«
    Cato zuckte bei dem ironischen Tonfall des Mannes zusammen, und Macros Miene wurde noch finsterer.
    »Wie beabsichtigt ihr, in die Stadt zu gelangen?«, fuhr
Balthus fort. »Welchen Weg durch die Straßen wollt ihr zur Zitadelle einschlagen?«
    »Damit beschäftigen wir uns, wenn wir dort sind.«
    »Aber natürlich«, warf Cato ein, »wären wir dankbar, wenn du uns einen Rat oder Hilfe anbieten könntest, um unsere Befehle durchzuführen.«
    »Ich bin überzeugt davon, dass man sich auf die Dankbarkeit der Römer ebenso fest verlassen kann wie auf römische Hilfeversprechen.« Bevor Macro reagieren konnte, fuhr Balthus gewandt fort: »Ich werde euch helfen, in die Zitadelle zu gelangen. Unter gewissen Bedingungen.«
    »Bedingungen?«, gab Macro misstrauisch zurück. »Welche denn?«
    »Die erste ist, dass ich die Entsatztruppe befehligen werde, bis sie sicher in der Zitadelle angelangt ist.«
    Macro schüttelte den Kopf. »Nein. Das hier ist mein Kommando. Es kommt nicht infrage, dass ich es aufgebe.«
    »Centurio, im Moment braucht ihr meine Hilfe weit mehr als ich die eure. Ohne meine Männer werdet ihr Palmyra nie erreichen, von einem Durchbruch zur Zitadelle ganz zu schweigen. Falls ihr noch mehr berittenen Bogenschützen begegnet, fürchte ich, dass du und deine Leute dem Schicksal anheimfallen würdet, vor dem ich euch gerade eben bewahrt habe.«
    Er hielt inne, um seine Worte wirken zu lassen und den beiden römischen Offizieren Zeit zu geben, sich darüber klar zu werden, dass er die Wahrheit sagte. Dann fuhr er fort: »Ich werde also diese Kolonne anführen. Ihr werdet meine Befehle befolgen, und wenn wir die Zitadelle
erreichen, könnt Ihr wieder das Kommando über Eure Männer übernehmen.«
    Macro lächelte. »Dein Vater wird dies gewiss zu schätzen wissen. Sein treuer Sohn kommt ihm an der Spitze meiner Männer zur Rettung. Das wird Euch in seinen Augen gut dastehen lassen.«
    »Natürlich. Ich muss loyal auftreten, wenn ich sein Nachfolger werden will.«
    »Sein Nachfolger?« Macro war bestürzt. »Aber Ihr seid der zweite Sohn. Ihr seid nicht sein Erbe.«
    »Noch nicht.« Balthus lächelte.
    »Ich nehme an, das gehört auch zu Euren Bedingungen?«, fragte Cato ruhig. »Ihr möchtet, dass Rom Euch als Nachfolger bestätigt.«
    »Ja.« Er senkte die Stimme. »Darüber hinaus möchte ich, dass Artaxes sofort nach der Niederwerfung des Aufstands hingerichtet wird, vorausgesetzt, er wird gefasst.«
    »Ich bezweifle, dass irgendjemand in Rom gegen diese Forderung etwas einzuwenden hätte«, sagte Macro.
    »Außerdem verlange ich, dass mein älterer Bruder ins Exil geschickt wird.«
    »Ins Exil?« Cato hob die Augenbrauen. »Warum denn? Euer älterer Bruder ist beim König in der Zitadelle. Er ist loyal.«
    »Ja, leider. Aber Amethus ist ein Dummkopf.«
    Macro schüttelte den Kopf. »Da bin ich mir nicht so sicher. Außerdem ist Dummheit kein Hinderungsgrund für die Königswürde, soweit ich weiß. Natürlich gibt es Ausnahmen.«
    »Allerdings. Ich bin kein Dummkopf, Centurio, und den Interessen Roms und Palmyras ist deshalb am besten
gedient, wenn ich die Nachfolge meines Vaters

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