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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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schlagartig in die Gegenwart zurück, als einer ihrer Kundschafter am Rand des letzten Bergausläufers auftauchte, der sich in die Ebene vor der Stadt hinabsenkte. Macro hob die Hand, um die Kolonne hinter ihm zum Stehen zu bringen, und die Männer rumpelten in der Dunkelheit ungeschickt zusammen, bis sie standen. Der Kundschafter, der einer der Kavallerieschwadronen der Zweiten Illyrischen angehörte, salutierte und erstattete dann Bericht. Macro unterbrach ihn sofort.
    »Sprich Griechisch«, er nickte zu Balthus hinüber, »damit wir beide dich verstehen können.«
    »Jawohl, Herr.« Wie die meisten im Osten des Imperiums stationierten Soldaten verwendete der Kundschafter
Griechisch als Hauptsprache und sprach Latein nur, insoweit die Armee es von ihm verlangte. Er zeigte über die vorderste Spitze des Ausläufers hinweg. »Wir sind in dieser Richtung auf eine feindliche Patrouille gestoßen, Herr. Vielleicht eine halbe Meile entfernt. Neben ein paar Palmen.«
    »Wie viele sind es?«
    »Nicht mehr als zwanzig, Herr.«
    »In welche Richtung sind sie unterwegs?«
    »Sie sind gar nicht unterwegs, Herr. Sie müssen für die Nacht haltgemacht haben. Die meisten von ihnen scheinen zu schlafen, aber zwei halten Wache.«
    »Verdammt«, brummte Macro. Die Patrouille der Aufständischen lagerte genau auf seinem Vormarschweg.
    »Wir könnten sie umgehen«, schlug Balthus vor. »Wir könnten eine halbe Meile vom Weg abweichen und dann versuchen, hinter sie zu gelangen.«
    Macro schüttelte den Kopf. »Das würde zu lange dauern. Wir müssen vor der Morgendämmerung in der Stadt sein. Außerdem«, er wandte sich der offenen Landschaft hinter der Spitze des Ausläufers zu, »müssten wir noch weiter ausweichen, um sicherzugehen, dass sie uns nicht sehen. Denn sie würden natürlich als Allererstes ihre Freunde in Palmyra warnen, sollten sie uns bemerken. Aber selbst wenn sie uns nicht sehen, müssten wir einen sehr weiten Weg zurücklegen, bevor wir unseren Anmarsch auf das östliche Tor wiederaufnehmen könnten. Dort auf der Ebene muss es ein paar Hirten, Händler und Reisende geben. Jeder von ihnen könnte Alarm schlagen.«
    »Das ist richtig, Centurio. Was schlägst du also vor?«
    Macro dachte einen Moment lang nach. »Wir nehmen
besser den direkten Weg. Das ist am schnellsten und sichersten, vorausgesetzt, wir eliminieren zuerst die Patrouille.«
    »Die Patrouille eliminieren?« Die Überraschung in der Stimme des Prinzen war unüberhörbar.
    »Ja. Es muss schnell geschehen. Wir können sie alle erwischen und töten, bevor sie die Gelegenheit haben, jemanden loszuschicken, der Alarm schlägt. Das ist der Punkt, wo deine Jungs ins Spiel kommen.«
    »Wovon redest du?«
    »Wir schicken sie zu beiden Seiten des Lagers aus. Wenn sie an Ort und Stelle sind, können sie aufsitzen, losreiten und die Rebellen töten, bevor sie in die Sättel steigen können. Kein Einziger darf entkommen. Das muss dir klar sein.«
    »Keine Sorge, Römer. Ich weiß, was auf dem Spiel steht.« Balthus stockte einen Moment lang und fuhr dann fort: »Aber was, wenn doch einige von ihnen entkommen und Alarm schlagen? Was dann?«
    »Dann müssen wir entscheiden, ob wir uns zu den Hügeln zurückziehen und auf eine andere Gelegenheit warten, in die Stadt einzudringen. Aber die werden wir meiner Meinung nach wohl kaum bekommen, wenn die Rebellen erst einmal wissen, dass wir uns in der Nähe von Palmyra befinden. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden sie dann alles daransetzen, uns aufzuspüren und zu vernichten. Oder aber«, Macro beobachtete das Gesicht des Prinzen genau, »wir setzen den Angriff fort und überfallen die Rebellen, ehe sie noch recht wissen, wie ihnen geschieht. Wenn es ihnen gelingt, das Tor zu halten, wird natürlich alles umsonst gewesen sein. Das sind also die
Optionen, falls uns ein Angehöriger dieser Patrouille durch die Finger schlüpft. Was würdest du tun?«
    Macro hatte seine Entscheidung bereits getroffen, aber er war neugierig auf Balthus’ Reaktion. Würde der Prinz von Palmyra kämpfen, oder würde er fliehen? Balthus antwortete ohne das geringste Zögern.
    »Falls einer entkommt, sage ich, dass wir so schnell wie möglich gegen Palmyra vorrücken.« Balthus schlug sich auf die Brust. »Und da ich das Kommando habe, bis wir die Zitadelle erreichen, werden wir das auch tun.«
    Macro lächelte. »Ein Mann nach meinem Geschmack. Gut. Ich nehme an, du wirst deinen Männern jetzt die Befehle für den Angriff auf die Patrouille

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