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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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erteilen wollen.«
    Balthus nickte, wandte sich ab und schritt durch die Wüstenlandschaft zu der dunklen Linie seiner Männer, die sich neben der römischen Kolonne durch die Nacht zog. Macro beobachtete ihn einen Moment lang, kehrte dann an die Spitze seiner Kolonne zurück und nahm die vorderste Centurie unter Centurio Horatius mit sich nach vorn. Der Kundschafter führte sie auf den Feind zu, wobei sie sich so leise bewegten wie nur möglich. Zu ihrer Linken schwenkten die palmyrischen Reiter von dem Hügelausläufer weg und in die Wüste hinaus, um die Rebellen einzukreisen. Zur Rechten fiel die Kuppe des Ausläufers langsam zur Ebene hin ab und endete an der Spitze in einem Durcheinander von Felsbrocken. Ein kleines Stück dahinter sah Macro die dunklen Umrisse der Palmwedel vor dem sternenübersäten Himmel.
    »Bleib hier«, flüsterte Macro dem Centurio hinter sich zu und schlich sich weiter, während der Befehl leise durch die Reihe der dunklen Gestalten weitergegeben wurde.
    Er holte den Kundschafter ein und klopfte ihm auf die Schulter. »Das ist nah genug.«
    Der Kundschafter nickte und kauerte sich hin. Einen Moment später lag Macro neben ihm und spähte in die Dunkelheit. Die Palmen waren deutlich zu sehen, ebenso die unter ihnen angebundenen Pferde. Rundum saßen und lagen die Rebellen auf dem Boden. Wie der Kundschafter berichtet hatte, schienen die meisten zu schlafen, aber eine Handvoll saß noch beisammen. Macro konnte Bruchstücke ihres Gesprächs aufschnappen. Sie klangen durchaus gut gelaunt, und es war klar, dass sie nicht mit Ärger rechneten. Zwei Männer hockten zu beiden Seiten des Lagers in der Wüste und hielten Wache.
    Macro legte sich etwas bequemer hin und flüsterte dem Kundschafter leise zu: »Schleich dich zu Centurio Horatius zurück und sag ihm, dass alles in Ordnung ist. Der Feind ist noch immer hier, und es sollte Balthus gelingen, ihn zu überrumpeln. Sag ihm, dass seine Männer sich bereithalten sollen, loszuschlagen, sobald die Reiter angreifen.«
    »Jawohl, Herr.«
    »Geh jetzt.«
    Der Kundschafter nickte und schlich sich durch die Felsen davon, während Macro allein zurückblieb und den Feind beobachtete. Sie waren ein ärgerliches Hindernis, sollten sie aber nicht allzu lange aufhalten, hoffte er. Wenn doch, so würde Cato vergeblich das Leuchtzeichen geben und die Garnison zu früh zu einem teuren und sinnlosen Ausfall veranlassen. Vorausgesetzt, Cato war überhaupt bis zur Zitadelle durchgedrungen, rief Macro sich in Erinnerung. Er beobachtete die Rebellen und spähte hin
und wieder nach irgendwelchen Anzeichen von Balthus und seinen Männern. Aber es war nichts zu sehen. Nach einer Weile wurde Macro wütend und zischte ungeduldig durch die zusammengebissenen Zähne: »Los, kommt … kommt schon! Wir haben verdammt noch mal nicht die ganze Nacht … Wo zum Hades bleibt ihr?«
    Während Macro Flüche auf das Haupt des palmyrischen Prinzen häufte, stand einer der Rebellen auf und kam langsam auf den Offizier zu.
    »Na großartig«, brummte Macro. »Der perfekte Zeitpunkt, um scheißen zu gehen.«
    Seine Verärgerung verwandelte sich in Nervosität, als der Mann immer näher kam. Wenn er seine Richtung beibehielt, würde er genau über Macro stolpern. Macro drückte sich auf den Boden und legte die Hand auf seinen Schwertgriff. Er konnte jetzt die Schritte des Mannes hören: ein leises Knirschen auf dem steinigen Untergrund. Jemand rief ihm vom Lager etwas nach, der Rebell rief eine ärgerliche Antwort zurück, und seine Kameraden lachten. Macro lag zwischen einem großen Steinbrocken und einem verkrüppelten Strauch und sah den Mann durch ein Gewirr kleiner, dürrer Zweige hindurch näher kommen. Der blickte sich kurz um und entschied sich dann für einen Felsbrocken keine drei Schritt von Macro entfernt, hinter dem seine Kameraden ihn nicht sehen konnten. Er zog sein Gewand hoch und hockte sich mit dem Rücken zu Macro hin. Ächzend legte er los, und Macro wünschte sofort, der Mann hätte etwas gegessen, was seine Därme weniger in Mitleidenschaft zog. Ein widerlicher Gestank erfüllte die Luft, und Macro rümpfte angeekelt die Nase. Schließlich war der Mann
fertig und schaute sich nach etwas um, womit er sich den Hintern abwischen konnte. Er drehte sich zu Macro um und erstarrte.
    Es entstand eine Pause, in der keiner der Männer sich bewegte, dann erhob der Aufständische sich zu seiner vollen Größe, noch immer in Macros Richtung starrend. Macro, der kaum zu atmen

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