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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Osttor anzugreifen.
    »Gut, die Sache ist vorbei«, verkündete Macro. »Schickt einen Boten – er soll den Rest der Kolonne holen. Es wird Zeit, dass wir uns wieder in Bewegung setzen.«
    Ein Reiter näherte sich von den Palmen her, und Macro nahm an, dass es Balthus war.
    »Der Weg ist frei, Centurio. Keiner der Rebellen ist meinen Männern entkommen. Sie sind alle tot.«
    »Gut gemacht«, erkannte Macro an. »Ich schlage vor, wir marschieren sofort weiter, Prinz.«
    Es war das erste Mal, dass Macro Balthus gegenüber so etwas wie Achtung gezeigt hatte, und dieser hielt einen Moment lang inne, um das darin enthaltene Lob zu würdigen. Er nickte Macro zu. »Einverstanden. Jetzt, da wir die Ebene erreicht haben, werden meine Männer sich auffächern und unseren Vormarsch auf das Tor abschirmen. Es sollte keine Verzögerung mehr geben.«
    »Das wäre gut«, sagte Macro. »Wir dürfen jetzt nicht mehr anhalten, bis wir an Ort und Stelle sind, um auf Catos Signal zu warten.«
    »Schön, Centurio. Ich werde meinen Männern Bescheid geben.« Er hielt kurz inne. »Übrigens, wo kommt dieser Gestank her?«
    »Gestank?«, gab Macro gereizt zurück. »Was für ein Gestank?«
    Balthus wendete sein Pferd und trabte zu seinen Männern zurück. Macro betrachtete sie kurz, beeindruckt von der Rücksichtslosigkeit und dem Tempo, mit dem sie die Patrouille überfallen und ausgelöscht hatten. Mit ein paar Tausend solcher Männer im Dienste Roms ließe sich an
der östlichen Grenze des Imperiums einiges erreichen. Es war unvergleichlich, wie sie Bogen und Schwert handhabten und zugleich ritten. Nur die Parther waren ihnen in dieser hochbeweglichen Art der Kriegsführung überlegen, aber selbst im Kampf gegen parthische Truppen würden die Männer Palmyras gewiss gut abschneiden. Als die unregelmäßigen Schritte seiner restlichen Männer an Macros Ohren drangen, riss er sich mit einem leisen Lächeln aus seinen Überlegungen. Er dachte entschieden zu viel nach, seit er Cato kennengelernt hatte. Insbesondere jetzt, wo es sein Soldatenhandwerk auszuüben galt.
    »Kolonne!«, rief er so laut, wie er es wagte. »Vorrücken!«
    Die Männer der beiden Kohorten kamen wie eine schwarze Schlange zwischen den Felsbrocken hervor. Sie marschierten schnell am Schauplatz des Gemetzels vorbei und hielten hinter Balthus und seinen Männern genau auf das Osttor Palmyras zu. Sie begegneten keinen Rebellen mehr und schreckten nur einen Hirtenjungen auf, der mit seiner kleinen Herde nervös blökender Schafe eilig in die Nacht verschwand.
    Als sie sich schließlich der Stadt näherten, waren Macro und seine Männer erschöpft. Ein Marsch bei Nacht war immer ermüdender als während des Tages, und dazu kam noch die zusätzliche Anspannung für Augen und Ohren, da sie angestrengt nach Hinweisen auf den Feind oder einen Hinterhalt gespäht und gelauscht hatten. Balthus hielt seine Männer an und schickte sie zu den Flanken, während Macro mit seiner Infanterie herankam. Die Männer erhielten leise den Befehl, sich bis zum Angriffskommando
hinzulegen und still zu verhalten. Macro und Balthus schlichen sich ein kurzes Stück vor und kauerten sich keine Viertelmeile vom Tor entfernt auf den Boden. Die Mauern der Stadt ragten jetzt hoch vor ihnen auf, mit flackernden Fackeln bestückt. Zwischen den Türmen gingen langsam Wachen auf und ab und hielten Ausschau.
    In der Ferne war die Zitadelle zu sehen, und Macro konnte ihren höchsten Turm gerade noch erkennen. Falls Cato durchgekommen war, würde dort das Signal aufleuchten, und Macro hielt die Augen auf diese Stelle geheftet. Die Nacht verstrich langsam, aber von einem Signal war nichts zu sehen. Balthus wandte sich Macro zu.
    »Vielleicht sind dein Kamerad und mein Sklave nicht durchgekommen.«
    »Gib dem Jungen eine Chance«, gab Macro zurück. »Cato schafft das. Er schafft es immer.«
    Balthus sah ihn einen Moment lang an und fuhr dann fort: »Du hältst viel von diesem jungen Offizier.«
    »Ja, allerdings. So einen wie Cato gibt es nicht oft. Er wird uns nicht enttäuschen.«
    »Das hoffe ich, Centurio. Denn jetzt hängt alles von ihm ab.«
    »Ich weiß«, antwortete Macro leise, und beide spähten zu den Stadtmauern, warteten und fragten sich, was aus Carpex und Cato geworden war.

KAPITEL 15
    R ömer?«, fragte der Soldat auf Griechisch und ließ sein Schwert sinken. »Warum zum Hades kommt da plötzlich ein Römer aus unserem Abwasserkanal?«
    »Zieh mich einfach hier raus«, fuhr Cato, der das

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