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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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anzufahren, sofort zum König gebracht zu werden. Er holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Ich bin der Präfekt der Zweiten Illyrischen Kohorte. Diese ist Teil einer Entsatztruppe, die der Statthalter von Syrien euch schickt. Der Rest der Truppe wartet vor der Stadt auf ein Signal, um das Osttor anzugreifen und sich den Weg durch die Stadt zur Zitadelle zu bahnen. Das genügt dir jetzt hoffentlich, denn ich muss deinen König sehen.«
    Der griechische Söldner machte die Augen schmal. »Das ist ja mal eine verrückte Geschichte. Unter normalen Umständen würde ich kein Wort davon glauben. Aber die ungewöhnliche Art deines Auftauchens scheint deine Worte zu bestätigen. Ein Glück für euch, dass wir von der Wache zurückgekehrt waren, sonst wäre keiner hier gewesen, um euch zu helfen.« Archelaus drehte sich zu dem Loch um. »Und jetzt habt ihr anscheinend den Rebellen einen Weg in die Zitadelle gezeigt. Nun, das lässt sich schnell regeln. Du!« Er zeigte auf einen seiner Männer. »Schaff eine Ladung Schutt her. Füll den Tunnel auf und bedecke dann das Gitter mit etwas Schwerem. Komm mit, Römer.«
    Er wollte Carpex beim Aufstehen helfen, zog sich aber naserümpfend zurück. »Besser, ihr legt erst einmal diese Gewänder ab.«
    Cato wollte so schnell wie möglich zum König, begriff aber, dass ein Minimum an Form gewahrt bleiben
musste, wenn er einen positiven Eindruck machen wollte. Nachdem sie ihre verdreckten Überwürfe ausgezogen und so schnell wie möglich den schlimmsten Schmutz von sich abgewischt hatten, folgten sie Archelaus aus der Kaserne. Der Raum, in den sie aus dem Kanal eingedrungen waren, war einer von zehn, die sich hinter den königlichen Gemächern zu einem Hof hin öffneten. In friedlicheren Zeiten hatte die Kaserne einmal als Stall gedient, und dort hatten einige der besten Pferde der östlichen Welt gestanden. Jetzt schliefen und saßen Scharen von Menschen dort. Husten und gedämpfte Gesprächsfetzen durchdrangen die Stille der Nacht.
    »Was sind das für Leute?«, fragte Cato.
    »Manche kommen aus dem Palast. Aber die meisten sind Königstreue, die in die Zitadelle geflohen sind, als der Aufstand ausbrach. Wir haben so viele aufgenommen, wie wir konnten, bevor der König befahl, die Tore zu schließen. Es war kein Platz mehr da.«
    »Es gab noch mehr?«
    »Hunderte. Sie saßen draußen in der Falle, als die Aufständischen die Zitadelle einschlossen.«
    »Was ist mit ihnen geschehen?«
    »Na, was denn wohl!«, erwiderte Archelaus barsch. »Willst du die Einzelheiten wissen? Ich kann dir bloß sagen, dass man sich an Prinz Artaxes nicht gerade wegen seines gütigen Charakters erinnern wird.«
    Sie gingen einen Moment lang schweigend zwischen den Flüchtlingen hindurch, bevor Cato wieder das Wort ergriff.
    »Wie ist eure Lage? Die Botschaft, die wir in Antiochia bekommen haben, lautete, dass ihr standhalten könnt.«

    »Das stimmt«, antwortete Archelaus. »Die Aufständischen werden die Mauern nicht so schnell überwinden. Wir haben mehr als genug Männer hier, um sie aufzuhalten. Und wir haben auch noch genug Essen für einige Tage. Unser einziges Problem ist das Wasser. Es gibt zwei Zisternen unterhalb des Königsbaus, dort.« Er zeigte auf das mit einem Säulengang versehene Gebäude mit einem Turm in jeder Ecke, das vor ihnen lag. Daneben stand der Tempel Baals, umgeben von einer hohen Sichtschutzmauer, damit keine respektlosen Augen auf den Schrein der mächtigsten Gottheit Palmyras blickten. Archelaus fuhr fort: »Beide sollten für Notfälle bis zum Höchststand gefüllt sein. Es stellte sich aber heraus, dass das Wasser in der einen verdorben und die andere nur halbvoll war. Das wäre nicht so schlimm, wenn wir nur die Garnison versorgen müssten.«
    »Wie viele Männer habt ihr unter Waffen?«, fragte Cato.
    »Die königliche Wache zählte bei Ausbruch des Aufstands beinahe fünfhundert Mann. Über hundert sind gefallen, als wir aus dem Palast flohen und uns durch die Stadt zur Zitadelle durchkämpften. In den Tagen danach haben wir noch mehr Männer verloren. Jetzt?« Er dachte kurz nach. »Jetzt sind wir noch knapp dreihundertfünfzig. Mein Syntagma hat auf dem Weg zur Zitadelle die größten Verluste erlitten.«
    »Syntagma?«
    »Die königliche Wache besteht aus zwei Syntagmata. In jedem dienen zweihundertvierzig Mann, oder zumindest war es vor dem Aufstand so. Jedes Syntagma besteht aus vier Tetrarchien zu je sechzig Mann. Eine davon befehlige
ich.« Er deutete mit dem

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