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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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der Übenden hinter ihnen fortklangen.
    »Wer beim Hades ist das?«, murmelte der Optio.
    Cato schüttelte den Kopf. »Das lässt sich jetzt noch nicht sagen. Es könnte eine Karawane aus Chalkis, Beröa oder vielleicht sogar Palmyra sein.«
    »Eine Karawane? Das glaube ich nicht, Herr. Ich kann keine Kamele erkennen.«
    »Du hast Recht.« Cato beobachtete angestrengt, wie in der Ferne immer mehr Reiter aus dem Einschnitt strömten, bis mindestens hundert Mann zu sehen waren. Beim Anblick der im Sonnenlicht blitzenden Waffen und Rüstungen stellten sich Cato die Nackenhaare auf. Er senkte die Hand und erteilte seinem Optio leise Befehle. »Bring die Männer ins Lager zurück und ruf unsere Kavallerie heraus. Ich möchte sie so schnell wie möglich kampfbereit haben. Schick dem Feldherrn Nachricht, dass wir im Osten eine Kolonne von Reitern gesehen haben.«
    »Was soll ich sagen, wenn er fragt, wer sie sind?«
    Cato zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Aber es wäre unsinnig, ein Risiko einzugehen. Los jetzt.«
    Der Optio salutierte, wandte sich ab und befahl den Hilfssoldaten brüllend, das Waffentraining abzubrechen und sich in Reih und Glied aufzustellen. Die Männer stapften müde auf ihre Positionen, dann marschierte die kleine Kolonne über den Exerzierplatz auf das Lagertor zu, während Cato zurückblieb und die Reiter in der Ferne beobachtete. Als der letzte von ihnen aus der Felsspalte geritten kam, schätzte Cato die Schar auf mindestens zweihundert Mann. Und an ihrer Spitze flatterte der dünne,
rot-goldene Streifen eines Banners träge in der schimmernden Luft. Langsam ritt der Trupp auf Antiochia und das vor den Stadtmauern sich ausbreitende Armeelager zu. Sie versuchten auf keinen Fall, unachtsame römische Patrouillen zu überrumpeln, erkannte Cato. Die Reiter legten es darauf an, gesehen zu werden.
    Aus dem Lager schallte der schrille Ruf einer Bucina. Kurz darauf trabte die erste Schwadron der Zweiten Illyrischen aus dem Tor, sammelte sich am Rand des Exerzierplatzes in zwei Reihen und wartete darauf, dass die Männer der anderen drei Schwadronen ihre Positionen zu ihrer Rechten einnahmen. Als der letzte Kavallerist sein Tier an seinen Platz gelenkt hatte und das berittene Kontingent der Kohorte, die Speere fest in den Händen, nach den Reitern in der Ferne Ausschau hielt, kam eine kleine Gruppe Stabsoffiziere aus dem Stadttor und galoppierte auf Cato und seine Männer zu. Cato erkannte sofort den flammend roten Kamm des Anführers und empfand einen gewissen Trost bei dem Gedanken, dass sich der Statthalter Syriens persönlich um die Sache kümmern würde. Die Gruppe von Offizieren hielt unter aufstiebenden Staubwolken und aufspritzenden Steinchen an, und Cato sah, dass Macro und der Legat der Zehnten den Statthalter und seinen Stab begleiteten. Longinus deutete mit ausgestrecktem Arm auf Cato.
    »Centurio! Dein Bericht?«
    »Es ist so, wie du siehst, Herr.« Cato wies mit einem Kopfnicken auf die näher kommende Kolonne. »Sie sind bewaffnet, haben sich bisher jedoch ruhig verhalten.«
    Longinus sah zu den Reitern hinüber. Die Kolonne hatte in der Ferne angehalten und quer über den Weg, der
in die Felsklamm zurückführte, eine Formation gebildet. Jetzt löste sich eine kleine Reitergruppe vom Haupttrupp. Sie war um die Standarte geschart, die Cato vorher bemerkt hatte, und durchquerte die Ebene zwischen den Hügeln und dem Lager. Als die Reiter näher kamen, wehten die dumpfen Töne eines Horns zu den Römern herüber.
    Longinus wandte sich Legat Amatius zu, der neben ihm ritt. »Anscheinend wollen sie einen Waffenstillstand.«
    »Waffenstillstand?« Amatius schüttelte verwundert den Kopf. »Wer beim Hades ist das überhaupt?«
    Cato starrte auf die sich nähernden Reiter, die inzwischen nur noch eine halbe Meile entfernt waren. Vor dem Hintergrund des Staubs, den ihre Rösser aufwirbelten, ließen sich nunmehr ihre konischen Helme, fließenden Gewänder und die an den Sätteln befestigten Bogenhalter bis ins Detail ausmachen. Er senkte den Kopf und wandte sich seinem Kommandanten zu.
    »Das sind Parther, Herr.«
    »Parther?« Longinus’ Hand zuckte zum Griff seines Schwertes. »Parther … Verdammt, was machen die denn hier? Direkt vor unserer Nase?«
    Die Reiter hielten keine hundert Schritt von Cato und den anderen Offizieren entfernt, und nach einer kurzen Pause trieb einer von ihnen sein Pferd an und ritt misstrauisch auf die Römer zu.
    »Soll ich meinen Männern befehlen

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