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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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vorzurücken, Herr?«, fragte Macro und zeigte auf die Schwadronen der Zweiten Illyrischen.
    »Nein. Noch nicht«, antwortete Longinus ruhig, den Blick fest auf den näher kommenden Reiter geheftet.

    »Parther.« Amatius kratzte sich nervös am Kinn. »Was wollen denn die?«
    Longinus packte sein Schwert fester. »Das werden wir bald genug erfahren.«

KAPITEL 4
    D er Parther blieb ein kurzes Stück vor den römischen Offizieren stehen und neigte den Kopf. Er zog den Seidenschal aus dem Gesicht und enthüllte dunkle Züge. Cato sah, dass er die Augen mit Kajal umrandet hatte und einen sauber ausrasierten Bart trug. Der Parther lächelte leise, bevor er beinahe akzentfrei auf Latein sagte:
    »Mein Herr, Prinz Metaxas, entbietet seine Grüße und möchte mit dem Statthalter der Provinz Syrien sprechen.« Er ließ seinen Blick über die römischen Offiziere wandern. »Ich nehme an, dass einer von euch fein gekleideten Offizieren dem Mann, den ich suche, Nachricht schicken kann.«
    Longinus wölbte verärgert die Brust vor. »Ich bin Cassius Longinus, Statthalter von Syrien und Befehlshaber der Armee des östlichen Imperiums. Was will dein Herr?«
    »Prinz Metaxas wurde von unserem König gesandt, um bestimmte Streitfragen zwischen dem Partherreich und Rom zu besprechen, in der Hoffnung, dass die beiden Reiche ihre Schwierigkeiten lösen können, ohne zu militärischer Gewalt greifen zu müssen. Unser König möchte in den Reihen eurer großartigen Legionen keinen unnötigen Blutzoll fordern.«
    »Sieh einer an«, fuhr Legat Amatius auf. »Nun, wir wollen doch mal sehen, wie seine geschniegelten Reiterlein
sich schlagen, wenn sie es mit der Zehnten zu tun bekommen.«
    »Sei still!«, fuhr Longinus seinen Untergebenen an. Er warf Amatius einen wütenden Blick zu und wandte sich dann wieder an den parthischen Gesandten. »Ich werde mit deinem Herrn sprechen. Bring ihn her.«
    Der Parther lächelte ihn an. »Leider ist meinem Herrn zu Ohren gekommen, dass manche Römer die Traditionen der Waffenruhe nicht immer geachtet haben.«
    Longinus’ Miene verfinsterte sich, und er erwiderte kalt: »Du wagst es, mich einer solchen Schändlichkeit zu beschuldigen?«
    »Natürlich nicht, mein Herr. Nicht dich persönlich.«
    »Dann bring deinen Herrn zum Gespräch mit mir her. Wenn er den Mumm dazu hat.«
    »Den Mumm?« Der Parther war verwirrt. »Vergib mir, mein Herr, aber diesen Ausdruck kenne ich nicht.«
    »Sag deinem Herrn, dass ich mich nicht mit seinem Sklaven unterreden werde. Sag ihm, dass ich hier und jetzt mit ihm spreche, falls er den Mut hat, sich hinter seinem Schutztrupp hervorzuwagen.«
    »Das würde ich ihm nur zu gerne sagen, aber ich sehe voraus, dass er dir auf dein Angebot hin das Gleiche vorschlagen würde.« Der Parther deutete auf die anderen Offiziere und auf die Reiter von Macros Kohorte. »Ich bin mir sicher, dass ein so großer General wie du tapfer genug wäre, sich hinter dem Schutz einer so beeindruckenden Leibwache hervorzuwagen. Aber aus Rücksicht auf deine verständliche Sorge erlaubt mein Herr mir vorzuschlagen, dass ihr beide euch zwischen euren Truppen trefft.«

    Longinus warf einen kurzen Blick auf das freie Feld zwischen dem Lager und den prächtig gekleideten Reitern. »Allein, sagst du?«
    »Ja, mein Herr.«
    »Tu das nicht, Herr«, murmelte Amatius. »Das ist bestimmt nur irgendeine List der Barbaren. Du kannst dir nicht vorstellen, wie heimtückisch diese Kerle sein können.«
    Macro räusperte sich. »Ich weiß nicht recht. Ich bezweifle, dass dieser Prinz Metaxas alleine allzu viel Schaden anrichten könnte.«
    Amatius schnauzte Macro an. »Was zum Hades weißt du denn schon, Präfekt? Die Parther könnten den Statthalter erschießen, ehe er auch nur den Treffpunkt erreicht hat.«
    Macro zuckte mit den Schultern. »Das ist schon möglich, Herr. Aber sie würden dabei riskieren, auch ihren eigenen Mann zu treffen. Außerdem geht es darum, nicht das Gesicht zu verlieren. Sollte der Statthalter ablehnen … Nun, ich bin mir sicher, zumindest in Rom würde man das verstehen.«
    »Meine Herren!« Der Parther hob die Hand. »Ich bitte um Vergebung, dass ich mich in eure Auseinandersetzung mische, aber wenn ihr befürchtet, dass ein solches Treffen eine zu große Gefahr darstellt, würde ich gerne vorschlagen, dass beide Schutztrupps sich weit über Bogenschussweite hinaus zurückziehen und dass mein Prinz und der Statthalter mit, sagen wir, jeweils drei Begleitern kommen? Würde das nicht

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