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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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dafür. Und wir haben bekanntgegeben, dass wir Palmyras Unabhängigkeit beschützen werden. Gegenüber Rom und gegenüber jedweden anderen Eindringlingen.«
    »Und du denkst, dass die Palmyrer das glauben? Warum sollten sie mehr Vertrauen in eure guten Absichten haben als in unsere?«
    »Weil wir keine Soldaten in ihr Land geschickt haben, um Befestigungen zu bauen, die sich langsam, aber sicher in die Gitterstäbe eines Käfigs verwandeln werden. Ihr
habt bereits versucht, am Ufer des Euphrat ein Kastell zu errichten. Nicht lange, und die Lager der römischen Armeen werden am Ufer des Flusses emporsprießen wie Messer, die auf die Kehle des Partherreichs gerichtet sind.«
    Macro beugte sich zu Cato hinüber und flüsterte: »Diese parthischen Scheißkerle lieben poetische Wendungen, scheint mir.«
    »Pst!«, zischte Cato so laut, wie er es nur wagte. Es entstand eine Pause, während der der parthische Gesandte, Longinus und der Legat der Zehnten sich nach Macro und Cato umwandten, ehe der Gesandte mit der Schimpftirade seines Herrn fortfuhr.
    »Das Partherreich wird eine solche unverhüllte Aggression nicht dulden. Das Kastell war ein klares Zeichen der römischen Absichten, und wir raten euch, so etwas nie wieder zu versuchen.«
    » War? «, unterbrach ihn Longinus. »Was ist mit dem Kastell geschehen?«
    »Es ist geschleift worden.«
    »Und die Kohorte von Hilfssoldaten, die zu seiner Errichtung abkommandiert war. Was ist mit der?«
    »Sie ist vernichtet worden.«
    »Vernichtet?« Longinus war bestürzt. »Was ist mit den Gefangenen? Wo befinden sie sich?«
    »Bedauerlicherweise gibt es keine Gefangenen.«
    »Bastarde«, knurrte Legat Amatius. »Mordgierige Schweine.«
    Der Gesandte zuckte mit den Schultern. »Sie haben sich nicht ergeben. Unseren Männern blieb keine andere Wahl, als sie niederzumachen.«

    Longinus schwieg einen Moment, bevor er antwortete. »Fünfhundert Mann und einer der besten Truppenoffiziere der Armee. Centurio Castor …« Er starrte den Partherprinzen wütend an. »Sag deinem Herrn, dass das eine Kriegshandlung ist.«
    Metaxas lächelte, als sein Gesandter die Antwort übersetzte. »Was denn? Die Vernichtung eurer Kohorte oder die Bedrohung, die sie für das Gebiet der Parther darstellte?«
    »Versuche nicht, Verwirrung zu stiften«, schnauzte Longinus den Gesandten an. »Er weiß, was ich meine. Wenn diese Nachricht dem Kaiser zu Ohren kommt – dessen könnt ihr euch gewiss sein -, wird keine Macht der Welt ihn daran hindern können, am Partherreich schreckliche Rache zu üben. Euer Schicksal werdet ihr euch selbst zuzuschreiben haben.«
    »Wir haben nicht die Absicht, einen Krieg auszulösen, Statthalter.«
    »Scheißdreck«, schnaubte Amatius. »Ihr löscht eine unserer Kohorten aus und sagt dann, ihr hättet nicht die Absicht, einen Krieg auszulösen!« Die Hand des Legaten glitt zum Schwertgriff, und die Parther bemerkten diese Geste sofort. Einer der Begleiter des Prinzen riss sein Schwert aus der Scheide, dessen gekrümmte Klinge im Sonnenlicht aufblitzte. Prinz Metaxas fuhr den Mann an, und nach kurzem Zögern steckte dieser die Klinge wieder zurück.
    »Herr«, sagte Cato leise zum Legaten. »Ich würde die Hand vom Schwert nehmen.«
    Mit geblähten Nasenflügeln starrte Amatius Cato an. Dann blinzelte er, nickte und ließ den Schwertgriff los.

    »Na gut. Aber Centurio Castor und die Männer der Kohorte werden gerächt werden. Eines Tages.«
    Der Gesandte blieb unbeeindruckt. »Vielleicht, aber nicht in diesem Leben. Nicht, wenn Rom wirklich an Frieden an seiner östlichen Grenze gelegen ist. Mein Herr sagt, ihr sollt eure Truppen vom Gebiet Palmyras zurückziehen. Außerdem dürft ihr euch nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischen. Verletzt ihr eine dieser beiden Bedingungen, wird das Partherreich zu militärischen Maßnahmen greifen. Sosehr auch der Prinz und sein Vater, König Gotarzes, den Frieden wünschen, werden sie sich doch gezwungen sehen, gegen Rom zu Felde zu ziehen. Ein solcher Krieg würde Rom teuer zu stehen kommen. Viele weitere Landsleute von euch würden das Schicksal Crassus’ und seiner Legionen teilen. Dies sind die Worte meines Herrn«, endete der Gesandte. »Ihr habt unsere Warnung gehört, mein Herr, und dem ist nichts mehr hinzuzufügen.«
    Der Partherprinz richtete eine letzte Bemerkung an seinen Gesandten und gab dann dem Begleiter, der den Weidenkorb am Sattel trug, einen Wink. Der Mann löste die Tragegriffe vom Sattelhorn und

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