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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Äußere der Männer bei Paraden als auch für die zahlreichen Details der Lagerverwaltung trug.
    »Eine großartige Truppe, Centurio Cato!« Macros beste Exerzierplatzstimme trug bis zum letzten Mann der Kohorte. »Die Prätorianergarde selbst könnte keinen großartigeren Anblick bieten!«
    Macro zwinkerte Cato zu, als er diese Worte brüllte; es war eine dieser typischen Bemerkungen, die darauf abzielten, die Stimmung der Männer zu heben. Beide wussten, so wenig es kostete, es auszusprechen, das Lob erfüllte seinen Zweck, und die Männer würden sich für den Rest des Tages ein wenig stolzer fühlen. Oder zumindest, bis sie der Hinrichtung beigewohnt hatten, sagte sich Cato unglücklich. Er verstand die Überlegung hinter der Bestrafung durchaus, aber trotzdem zuckte ein Teil seiner selbst vor dem Gedanken zurück, einen Menschen brutal ums Leben zu bringen. Im Gegensatz zu Macro bereiteten ihm die Zirkusspiele, die ehrgeizige Politiker in jeder größeren Stadt des Imperiums veranstalten ließen, wenig Vergnügen. Wenn ein Mann schon sterben musste, dann doch besser bei der Verfolgung eines Ziels. Crispus sollte man in die vorderste Reihe des Heeres stellen, wenn sie den Parthern gegenübertraten. Dort konnte er wenigstens
mit dem Schwert in der Hand sterben, für die Ehre Roms und zur persönlichen Wiedergutmachung seiner Schuld in den Augen seiner Kameraden.
    Cato holte tief Luft und gab Macros Kommentar zurück. »Jawohl, Herr! Niemand kann bezweifeln, dass die Zweite Illyrische die beste Kohorte im Dienst des Kaisers ist!«
    Er wandte sich den Männern zu und schrie: »Lasst es uns hören!«
    Die Männer stießen ein ohrenbetäubendes Gebrüll aus, schlugen kurz mit den Speeren gegen die Schilde und setzten sie dann wie ein einziger Mann zu Boden. Die plötzliche Stille ließ Macro vor Vergnügen auflachen.
    »Das sind ja richtig harte Burschen, Centurio Cato. Die Götter allein wissen, was sie mit den Parthern anstellen werden, aber mir jagen sie eine Heidenangst ein.«
    Cato und viele der Männer mussten unwillkürlich lächeln. Dann hob Macro den Befehlsstab, um ihre Aufmerksamkeit erneut auf sich zu lenken.
    »Führe sie hinaus, Centurio.«
    »Jawohl, Herr.« Cato holte wieder tief Luft. »Zweite Illyrische – rechts um!«
    Die zehn Centurien Fußsoldaten und vier Kavallerieschwadronen schulterten ihre Speere und schwenkten herum.
    Macro und Cato marschierten zur Spitze der Kolonne und nahmen ihre Plätze unmittelbar vor der Kohortenstandarte und den beiden Signalbläsern ein, die ihre geschwungenen Bucinen trugen. Macro hielt einen Moment inne und gab dann den Befehl: »Vorwärts!«
    Mit dem rhythmischen Marschtritt genagelter Stiefel
marschierte die Kohorte zum Lagertor und auf den Exerzierplatz hinaus. Am anderen Ende des Platzes waren im Abstand von drei Schritt zueinander zwei parallele Pfostenreihen eingeschlagen: das für die Hinrichtung vorgesehene Gelände. Macro führte die Zweite Illyrische über den staubigen Platz und ließ dann die Kolonne dort anhalten.
    »Cato, sie sollen sich auf drei Seiten der Laufgasse aufstellen.«
    »Jawohl, Herr.« Cato salutierte und drehte sich um, um den Befehl weiterzugeben. Macro nahm seinen Platz am vorderen Ende der Pfostenreihe ein, auf der Seite, die von der Kohorte offen gelassen worden war. Als der letzte seiner Männer Aufstellung genommen hatte, erblickte Macro eine kleine Kolonne von Legionären in roten Tuniken, die das Lager verließen und auf sie zumarschierten. In ihrer Mitte wurde eine von zwei Männern gehaltene Gestalt halb geschleppt, halb ging sie selbst. Die anderen Soldaten trugen jeder einen kräftigen Holzstock: Pickelstiele, die man aus dem Werkzeuglager geholt hatte. Hinter der Kolonne ritten der Statthalter und der Legat der Zehnten. Während sie näher kamen, ließ Macro seine Männer Haltung annehmen; als Longinus sein Pferd zügelte, präsentierte die Kohorte ihre Waffen. Amatius befahl seinen Legionären, sich an den Pfosten aufzustellen, während Crispus zum hinteren Ende der Laufgasse geführt wurde. Als jeder Mann an seinem Platz stand, senkte sich Stille über die Szene, bis Longinus die Hand hob.
    »Bei der Macht, die der Kaiser, der Senat und das römische Volk mir verliehen haben, bestätige ich hiermit
die über Titus Crispus verhängte Todesstrafe. Möchte der Gefangene noch etwas sagen, bevor die Strafe vollstreckt wird?« Er wandte sich Crispus zu, doch der Legionär atmete nur keuchend und starrte die zwei Reihen

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