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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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wich. Falls es zum Kampf kam, wollte er keinen Mann lieber an seiner Seite haben als Centurio Macro. Dann erstarrte er und spähte angestrengt über die Wüste.
    »Dort!« Er beugte sich näher, damit Macro besser verfolgen konnte, in welche Richtung er zeigte, und stieß seinen Finger zum Horizont. Zunächst sah Macro gar nichts. Er kniff die Augen zusammen, um schärfer sehen zu können, und starrte wieder in die gezeigte Richtung.
    »Ich sehe überhaupt nichts. Bist du dir sicher?«
    »Natürlich bin ich mir sicher«, antwortete Cato gereizt. »Schau doch richtig hin.«
    Diesmal erkannte Macro die Reiter, oder besser, er sah den dunkleren Fleck, der kaum eine halbe Meile entfernt aus der düsteren Umgebung heraustrat. Sobald sich die ersten Einzelheiten abzeichneten, erkannte er sogar den schwachen Halbschatten der von den Pferdehufen aufgewirbelten Staubwolke. Als die Kolonne näher kam, fiel Macro noch etwas anderes auf.
    »Sie sind ganz still«, flüsterte er. »Sie bewegen sich wie Geister.«
    Bei diesem Gedanken lief Macro ein Schauer den Rücken hinunter. Hier im Osten war gewiss genug Blut vergossen worden, um Heerscharen von Geistern umgehen zu lassen.
    »Entspann dich. Vorläufig sind sie noch quicklebendig«, gab Cato leise zurück. »Die Frage ist nur, was zum Henker sie hier draußen treiben. Und warum sind sie nach
Anbruch der Dunkelheit unterwegs? Sie gehören nicht zu einer Karawane, so viel ist sicher. In Anbetracht der Situation sind sie fast mit Sicherheit Feinde.«
    »Wie können wir uns da sicher sein?«
    »Wir sind die einzigen Römer hier draußen, und ich gehe davon aus, dass alle Freunde, die wir haben, in der Zitadelle von Palmyra festsitzen. Außerdem …« Ihm kam ein unangenehmer Gedanke. »Es wirkt gerade so, als suchten sie etwas. Vielleicht uns. Und in diesem Fall bezweifle ich, dass sie freundliche Absichten hegen.«
    »Uns? Wie könnten sie nach uns suchen? Sie können unmöglich wissen, dass wir hier sind. Noch nicht.«
    »Warum denn nicht? Jemand aus Chalkis könnte ohne Weiteres vorausgeritten sein, um sie zu warnen.«
    »Verdammt, du hast Recht.« Macro drückte seine Faust in den Sand. Dann sah er Cato an. »Wenn sie uns suchen, warum haben sie dann keine Kundschafter vorausgeschickt?«
    Cato dachte einen Moment lang nach. »Vielleicht glauben sie nicht, dass wir schon so weit gekommen sind. Jedenfalls kommen sie auf uns zu.« Cato stieß Macro an. »Wir müssen zur Truppe zurück.«
    Die beiden Offiziere arbeiteten sich in gebückter Haltung zu ihren Leuten zurück, wobei sie darauf achteten, nicht zu viel Sand aufzuwirbeln, um ihre Anwesenheit nicht zu verraten. Macro schlich sich zu seinen Legionären, während Cato sich neben seinen Standartenträger legte, sein Schwert zog und seinen Schild neben sich hochnahm. Er blickte sich um und sah, dass seine Männer so flach wie nur möglich an den Boden gepresst lagen. Falls die Reiter nicht zu nahe vorbeikamen oder,
schlimmer noch, geradezu in sie hineinritten, hatten sie gute Chancen, übersehen zu werden. Catos Herz hämmerte wild, und seine erregten Sinne wurden vom Anblick, den Geräuschen und dem Geruch der kalten Wüstennacht überwältigt. Einen Moment lang war alles still, dann war ganz leise das Geräusch gedämpfter Huftritte zu hören, bevor die Spitze der Reiterkolonne sich vor dem etwas helleren Horizont abzeichnete.
    Einer der Männer in Catos Nähe murmelte etwas, und der Präfekt wandte den Kopf nach dem Geräusch und stieß mit zusammengebissenen Zähnen ein leises Zischen aus. Falls er später herausfand, wer der Mann war, würde er ihn durchprügeln lassen, dachte er wütend. Sofern sie beide die Nacht überlebten.
    Jetzt konnte Cato das Knarren der Sättel und Riemen und das Schnauben der Pferde hören, als die Reiter schräg auf sie zukamen. Cato versuchte fieberhaft, ihren Weg zu berechnen, und begriff mit einem elenden Gefühl von Unvermeidlichkeit, dass die Reiter direkt auf Macro und dessen Kohorte zu Catos Linker stoßen würden.
    »Scheiße«, murmelte er fast lautlos und verfluchte sich selbst für dieses Geräusch. Er presste die Lippen zusammen und umgriff Schwert und Schild fester. Da kamen sie. Die Reiter ragten aus der Dunkelheit heraus, so dass er die Einzelheiten von Helmen, Speeren und Schilden nun deutlich ausmachen konnte. Es war sogar das leise Geräusch gedämpfter Gespräche zu hören, als die Reiter sich den wartenden Römern näherten.
    Plötzlich wieherte an der Spitze der Kolonne ein

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