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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Schilden und Mänteln erzeugten sie dann so viel Schatten wie nur möglich und rasteten, bis die Mittagshitze vorüber war
und der Befehl zum Weitermarsch erteilt wurde. Wieder auf den Beinen, griffen die Männer nach ihren Tragejochen und stellten sich auf dem Weg auf. Wenn dann der Befehl erteilt wurde, schlurften sie mit bleiernem Schritt los und marschierten den Rest des Nachmittags, bis die Sonne sich zum Horizont senkte. Erst mit Einbruch der Dämmerung endete der Marsch.
    Am dritten Abend nach dem Aufbruch aus Chalkis teilte Cato die Nachtwachen ein und ging dann zu Macro, um ihm Bericht zu erstatten. Wieder waren einige seiner Männer auf dem Marsch zurückgeblieben, und drei Pferde seiner Kavallerie hatten zu lahmen begonnen. Unter normalen Umständen hätte man die Tiere geschlachtet und das Fleisch zum Kochen an die Männer verteilt. Doch da sie keine Marschlager errichteten, hatte Macro Feuer verboten – wobei man aus den jämmerlichen verkrüppelten Gewächsen, die sie gelegentlich am Wegesrand sahen, ohnehin kaum eines hätte entzünden können -, und so wurden die Tiere getötet und ihre Kadaver liegen gelassen.
    Macro stand auf einer kleinen Erhebung in geringer Entfernung von seinen Männern und blickte in der zunehmenden Dunkelheit auf das Land vor ihnen hinaus. Als er Catos Schritte hörte, drehte er den Kopf. Mit seinen gesprungenen Lippen zwang er sich zu einem Lächeln und winkte ihm zu.
    »Noch zwei Tage, dann haben wir es überstanden, Cato.«
    »Auf die eine oder andere Weise, ja.«
    »Stimmt. Aber mit der Situation in Palmyra befassen wir uns, wenn es so weit ist.«

    Cato spürte, dass sein Freund erschöpft war, und nickte. »Natürlich. Bringen wir einfach das hier hinter uns.«
    Macro sah ihn einen Moment lang an und lachte dann über die Besorgnis in Catos Tonfall. »Du klingst wie meine Mutter. Mit mir ist alles in Ordnung, wirklich.« Er blickte über die Wüste zurück. »Ich habe mich nur gefragt, warum irgendjemand um ein Gebiet wie dieses hier kämpfen sollte. Es ist eine Einöde.«
    »Eine Einöde mit einer Stadt darin, die unmittelbar an einer Oase liegt und durch die eine lukrative Handelsroute führt«, antwortete Cato.
    Macro nickte langsam und spitzte dann die Lippen. »Tja, wenn du es so ausdrückst …«
    Ein plötzlicher Ausbruch wütenden Gebrülls veranlasste beide, sich zum Lager zurückzuwenden. Mehrere Männer hatten sich um den Wagen geschart, aus dem die Feldflaschen aufgefüllt wurden. Unter den Augen der beiden Offiziere stießen weitere Männer aus der Dunkelheit hinzu.
    »Scheiße! Noch mehr Ärger«, seufzte Macro, als er das Geschrei hörte. »Komm. Klingt so, als würde das meilenweit durch die Wüste schallen.«
    Sie kletterten von dem niedrigen Hügel herunter und rannten zu dem Wagen.
    »Aus dem Weg!«, rief Macro so laut, wie er es wagte. In der Dämmerung fiel es den Männern schwer, den Rang des durch die Menge Drängenden zu erkennen. Cato packte einen Soldaten am Arm und zerrte ihn energisch aus Macros Weg. »Mach Platz für deinen Offizier, verdammt!«
    Vor ihm steckten eine Handvoll Männer in einer wüsten
Schlägerei und hieben und traten mit Fäusten und Stiefeln heftig aufeinander ein. Macro schwang seinen Befehlsstab in hohem Bogen und ließ ihn krachend niedergehen. Ein Mann wich schreiend zurück, mit den Händen den Kopf umklammernd.
    »Hört sofort mit diesem Unsinn auf!«, schrie Macro knapp und schlug mit dem Rebstab nach zwei weiteren Männern, die noch immer mit den Fäusten aufeinander einhieben. »Sofort, habe ich gesagt!«
    Die Schlägerei hörte unvermittelt auf, und die Beteiligten traten zurück, während Macro am hinteren Ende des Wagens die Stellung hielt und die Menge, ein Durcheinander aus Hilfssoldaten und Legionären, wütend anstarrte.
    »Was zum Hades ist hier los? Wo ist der Optio, der für die Wasserverteilung verantwortlich ist?«
    »Hier, Herr.« Ein Offizier der Hilfstruppen erhob sich unsicher vom Boden.
    »Berichte, Mann! Was hat das zu bedeuten?«
    Der Optio nahm Haltung an. Nach einem kurzen Blick auf die ihn umstehenden Männer schluckte er nervös. »Herr, es hat ein Missverständnis gegeben.«
    Macro schnaubte verächtlich. »Das will ich verdammt noch mal meinen! Und jetzt, was ist hier los?«
    Der Optio begriff, dass er die Situation nicht mehr schönreden konnte, und fuhr mit monotoner Stimme fort:
    »Ich war im Dienst, Herr. Habe das Ausgeben der Wasserrationen überwacht. Die Feldflaschenträger der

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