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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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einen alten, zahnlosen Mann nieder, der sein Vater hätte sein können und ihn im Sterben verfluchte.
    Als ihm jemand die Hand auf die Schulter legte, fuhr er kampfbereit herum, doch ehe er zuschlagen konnte, erkannte er Atticus.
    »Gib mir eine Waffe!«, bat Atticus. »Bevor sie mich in Stücke reißen!«
    Macro fiel eine Mistgabel ins Auge, die auf einem toten Sklaven lag, fast noch ein Junge. »Da! Nimm die!«
    Atticus schnappte sich die Mistgabel, krallte die Hände um den Schaft und zielte mit den Zinken auf einen mageren Mann, der mit einer nagelgespickten Keule auf ihn zugestürmt kam. Der Sklave schwang die Keule und zielte auf Atticus’ Kopf, doch der duckte sich unter dem Schlag hinweg und rammte dem Angreifer die Zinken in den Bauch. Der drahtige Sklave hob aufgrund des eigenen Schwungs vom Boden ab. Er brüllte, als er von den Zinken durchbohrt wurde. Atticus schwenkte den Schaft zur Seite, und der Sklave fiel zu Boden. Atticus pflanzte dem jungen Mann einen Stiefel auf die Brust, zog die Zinken heraus, duckte sich und hielt Ausschau nach der nächsten Bedrohung.
    »Gute Arbeit«, zollte Macro ihm widerwillig Respekt.
    Der vorderste Wagen hatte den Wald hinter sich gelassen und rumpelte weiter auf die zerstörte Villa zu. Mit knallender Peitsche trieb der Kutscher die Maultiere an. Mehrere Reservisten mussten sich beiseitewerfen, sonst wären sie überfahren worden. Macro trabte dem Wagen zähneknirschend hinterher.
    »Nicht so schnell, du Idiot!«
    Der Kutscher hörte nicht auf ihn, und als die anderen Wagen aus dem Wald hervorkamen, folgten sie seinem Beispiel, so dass die Hilfskräfte und Freiwilligen Mühe hatten, mit ihnen Schritt zu halten und gleichzeitig die Sklaven abzuwehren, welche die Kolonne umschwärmten wie zornige Wespen. Einer von Macros Leuten, der dem letzten Wagen folgte, stolperte auf dem kiesbestreuten Weg und stürzte. Mehrere Sklaven warfen sich unter blutrünstigem Triumphgeheul auf ihn, hackten und stachen auf ihn ein. Der Mann stieß einen durchdringenden Schrei aus, der unvermittelt abbrach, als er von mehreren Axthieben am Kopf getroffen wurde.
    Macro sah die Gefahr voraus. Wenn die Kolonne nicht beieinanderblieb, würde man sie überwältigen und einen nach dem anderen abschlachten. Er musste dafür sorgen, dass der vorderste Wagen langsamer wurde. Fluchend warf er den lästigen Schild beiseite. Zum Glück hatte er keine Zeit gehabt, Beinschienen anzulegen, und der Schuppenpanzer war nicht schwer genug, um ihn beim Laufen zu behindern. Er schob das Schwert in die Scheide, nahm die Beine in die Hand und schloss zu den schweren Hinterrädern des Wagens auf. Als sie über einen Buckel hinwegrumpelten, kippte ein Olivenkrug von der Ladefläche, verfehlte Macro nur knapp und zerschellte auf dem steinigen Weg. Macro sprang über die Scherben hinweg, und als er mit dem Kutscher gleichauf war, lange er zur Kutschbank hoch und zog sich aufs Trittbrett hoch. Der Kutscher blickte ihn entsetzt an und ließ erneut die Peitsche knallen, dann saß Macro auch schon neben ihm.
    Ohne überflüssige Worte zu verlieren, richtete Macro sich auf und rammte dem Mann die Faust in den Bauch, so dass er sich stöhnend zusammenkrümmte, Peitsche und Zügel fallen ließ und keuchend auf der Bank zusammensackte. Macro ergriff die Zügel und zog sie stramm, zerrte am Zaumzeug der Pferde.
    »Brr! Brr, hab ich gesagt!«
    Unter verängstigtem Wiehern bäumten sich die Pferde auf, und der Wagen wurde aufgrund des leichten Anstiegs augenblicklich langsamer. Macro schlug ein eher gemächliches Tempo an und warf einen Blick über die Schulter. Atticus war ganz in der Nähe und hielt sich zwei Sklaven mit seiner Mistgabel vom Leib. Inzwischen hatte die Kolonne offenes Gelände erreicht, und Macro hatte jetzt einen besseren Überblick. Auf den Feldern beiderseits des Weges hatten sich zwei- bis dreihundert Sklaven zusammengerottet. Nachdem sie mit angesehen hatten, wie viele ihrer Kameraden in den ersten Momenten des Angriffs gefallen waren, waren sie nun vorsichtiger, hielten Abstand zur Kolonne und warteten darauf, dass Nachzügler zurückblieben oder dass sich zwischen den Wagen und den Verteidigern eine Lücke auftat.
    »Atticus!«, brüllte Macro. »Her zu mir!«
    Atticus stieß nach den Sklaven und trabte vorsichtig neben dem vordersten Wagen her. Macro neigte sich zu ihm hinunter, packte ihn bei der Hand und zog ihn auf den Kutschbock hoch.
    »Hier, übernimm die Zügel. Fahr langsam weiter, damit die

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