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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Er legte die Hände trichterförmig um den Mund. »Macro! Wenn ich die Stadt einnehme, werde ich dir eigenhändig das Herz aus der Brust schneiden! Das schwöre ich!«

kapitel 23
    V erflucht nochmal!«
    Macro schlug mit der Faust auf die Brüstung und zuckte zusammen, als ein stechender Schmerz seinen Arm durchzuckte. Wäre ihm der andere Kerl nicht in die Quere gekommen – verflucht sei er! –, hätte der Speer Ajax entweder getötet oder doch zumindest kampfunfähig gemacht. Das hätte die Kampfmoral der Aufständischen stark beeinträchtigt, und selbst wenn ein neuer Anführer den Aufstand fortgesetzt hätte, wäre ihnen eine Verschnaufpause von einigen Tagen geschenkt worden. Macro wandte sich von der Brüstung ab und schaute sich um. Überall auf dem Wehrgang lagen Tote, außerdem hatten die Aufständischen beim Überklettern der Brustwehr ein paar Steine gelöst. Es war verdammt knapp gewesen. Die Wachposten waren zwangsverpflichtete Stadtbewohner gewesen. Sie standen unter dem Befehl der Optios und Centurionen, die er aus den Reihen der Hilfskohorte ernannt hatte. Ohne sie hätten die einfachen Soldaten Reißaus genommen.
    Macro zeigte auf einen der Centurionen. »Flaccus!«
    »Herr?«
    »Lass den Wehrgang räumen. Schaff unsere Gefallenen zur Bestattungsgrube.«
    »Zu Befehl, Herr.« Flaccus zögerte. »Und die anderen Toten?«
    Macro deutete mit dem Daumen über die Brustwehr. »Die lassen wir in Sichtweite der Aufständischen liegen. Vielleicht kühlt das ihr Mütchen ein bisschen.«
    »Ja, Herr.«
    Macro überließ Flaccus und seine Männer ihrer Arbeit, stieg zur Straße hinunter und ging an der Stadtmauer entlang zum nächsten Turm. Zum Glück hatte er die Soldaten gleich nach dem Auftauchen der Aufständischen in der Nähe der Mauer einquartieren lassen, sonst hätten die Sklaven mit dem Überraschungsangriff Erfolg gehabt. Macro hatte früher am Abend die Männer für Julias Eskorte ausgewählt und sie angewiesen, sich zur vierten Nachtstunde mit den Pferden bereitzuhalten. Als Alarm gegeben wurde, saß er seit einer Stunde in einem Gasthof. Er schnappte sich Rüstung und Schwert, lief zum Pförtnerhaus und hielt die Soldaten zurück, die sich über die Treppe zur Mauer hochkämpfen wollten. Die Aufständischen waren zwar nur schlecht gerüstet und zahlenmäßig weit unterlegen, hätten sich mit ihrer tollkühnen Entschlossenheit aber beinahe durchgesetzt. Macro schob seine Männer ins Pförtnerhaus zurück, machte ihnen lautstark Mut und drängte sich nach vorn. Als er an der Mauer angelangt war, waren die Aufständischen bereits im Rückzug begriffen. Nur einige wenige waren zurückgeblieben und verteidigten die Leiter, während ihre Kameraden hinunterstiegen, doch sie wurden rasch niedergemacht. Dann bemerkte er eine Handvoll Gestalten, die von der Mauer fortliefen. Er entriss einem Soldaten den Speer und rief den Namen des Gladiators. Es war nicht ausgeschlossen, dass Ajax den Angriff persönlich geleitet hatte. Im rötlichen Lichtschein der Reisigbündel erkannte Macro Ajax auf Anhieb, als er sich umdrehte.
    Es war ein guter Wurf gewesen, überlegte er verbittert. Ein ausgezeichneter sogar. Eigentlich sollte Ajax jetzt tot sein. Aus irgendeinem Grund aber hatten die Götter ihn verschont. Aber Götter hin oder her, beim nächsten Mal würde er den Gladiator töten und der Schlächterei ein Ende machen. Murmelnd bat er Jupiter und Fortuna um Vergebung für seine Respektlosigkeit, dann inspizierte er die anderen Mauerabschnitte, bevor er Sempronius Bericht erstattete.
    Der Senator saß in seinem Arbeitszimmer. Eine einzige Öllampe brannte, so dass der Raum im Halbdunkel lag.
    »Wo hast du gesteckt?«, fragte Sempronius kühl. »Der Angriff hat vor zwei Stunden geendet. Eigentlich solltest du schon mit meiner Tochter unterwegs sein.«
    »Tut mir leid, Herr, aber für den Fall, dass die Aufständischen erneut angreifen, musste ich mich vergewissern, dass die anderen Mauerabschnitte gesichert sind.«
    »Wie dem auch sei, wir haben zu viel Zeit verloren. Ich möchte, dass du noch heute Nacht mit Julia losreitest.«
    Macro hatte das Gefühl, als würde sich eine schwere Last auf seine Schultern herabsenken. »Herr, in wenigen Stunden wird es hell. Ich glaube, es wäre zu gefährlich, mit deiner Tochter die Stadt zu verlassen. Hier ist es für sie vielleicht sicherer.«
    »Ach, wirklich? Den Meldungen zufolge scheint es so, als hätte der Gegner schon beim ersten Versuch um ein Haar eines der Tore

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