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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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eingenommen.«
    »Wir haben ihn recht schnell zurückgeschlagen, Herr.«
    »Mag sein. Aber was ist, wenn der nächste Angriff Erfolg hat? Dann sind wir hier in der Akropolis gefangen. Tausende Menschen dicht auf einem Haufen. Es dürfte nicht lange dauern, dann wird uns jemand verraten, oder die Leute beschließen, die Römer an Ajax auszuliefern. Das will ich meiner Tochter nicht antun. Sie muss die Stadt verlassen, solange noch Zeit ist.«
    »Herr«, sagte Macro eindringlich. »Ich habe Verständnis dafür, dass du dich um Julia sorgst, aber ich glaube, es ist bereits zu spät, um sie von hier fortzubringen.«
    »Weshalb?«
    »Die Aufständischen sind entschlossen, die Schlinge so schnell wie möglich um die Stadt zuzuziehen. Das hat der heutige Angriff bewiesen. Obgleich sie in der Ebene lagern, ist damit zu rechnen, dass sie schon bald rings um die Stadt patrouillieren werden.«
    »Ein Grund mehr, meine Tochter von hier wegzubringen. Die Patrouillen werden bald unterwegs sein. Reite jetzt los, solange der Weg durch die Berge im Norden noch frei ist.«
    Macro wirkte genervt. »Herr, glaub mir, das wäre unklug. Vertrau meinem Urteil.«
    »Tut mir leid, Macro, aber ich glaube, du irrst dich. Ich zweifle daran, dass die Sklaven so gut organisiert sind, um bereits Patrouillen in die Berge geschickt zu haben. Und selbst wenn, führen doch so viele Wege durchs Gebirge, dass sie nur einen Bruchteil davon überwachen können. Ungefährlich ist es nicht, das will ich gar nicht abstreiten. Aber nach meinem Dafürhalten wäre es für Julia gefährlicher, wenn sie hier bleiben würde. Außerdem könnte ich mich nicht auf die Verteidigung Gortynas konzentrieren, wenn ich um das Leben meiner Tochter fürchte. Das musst du verstehen.«
    Macro zuckte mit den Schultern. »Wie du willst, Senator.«
    »Gut. Dafür bin ich dir dankbar, Macro. Mehr, als du dir vorstellen kannst. Also, meine Tochter erwartet dich bei ihrer Eskorte. Schaff sie aus der Stadt, bring sie in Sicherheit und komm dann zurück.«
    »Zu Befehl, Herr.« Macro erhob sich lustlos, salutierte und ging hinaus. Er wandte sich zu den Stallungen neben dem Statthalterpalast. Die zehn Männer, die er ausgewählt hatte, erhoben sich, als sie ihn sahen. Alle trugen ein Kettenhemd unter dem Umhang und hatten eine Schwertscheide umgeschnallt. Geschultert hatten sie Proviant und Trinkwasser für ein paar Tage. Die Pferde waren gesattelt und wurden von zwei Stallknechten gehalten, darunter auch zwei Tiere für Macro und Julia. Sie trat aus dem Schatten und blickte Macro fragend an.
    »Dein Vater wollte sich nicht umstimmen lassen. Wir müssen los«, sagte er. »Wir reiten zum Nordtor. Wir führen die Pferde bis zur Stadtmauer, damit nicht zufällig eins über die Trümmer stolpert.«
    Als die kleine Kolonne durch die dunklen Straßen von Gortyna marschierte, fragte Julia leise: »Glaubst du, sie werden heute Nacht noch einmal angreifen?«
    »Das bezweifle ich. Ich glaube, sie sind davon ausgegangen, dass wir mit einem Angriff erst im Morgengrauen oder im Laufe des Tages rechnen würden. Sie haben geglaubt, sie könnten uns im Schlaf übertölpeln. Ehrlich gesagt, das wäre ihnen um ein Haar auch gelungen. Aber wir haben ihnen eine Abreibung verpasst. Sie haben eine ganze Menge Leute verloren und lecken jetzt wohl ihre Wunden. Ich nehme an, solange es dunkel ist, werden sie keinen neuen Versuch mehr unternehmen. Erst dann, wenn sie die Fußangeln sehen können.« Er lächelte zufrieden, denn er selbst hatte ja schließlich die Herstellung und das Verlegen der Fußangeln veranlasst. »Solange sie sich auf bestimmte Mauerabschnitte konzentrieren, sollten wir mit ihnen fertigwerden. Schwierig wird es erst, wenn sie feststellen, dass wir nicht genug Leute haben, um die ganze Mauer zu verteidigen. Wenn sie einen Großangriff starten, werden sie die Stadtmauer einnehmen.«
    »Und dann?«
    »Wenn ich den Angriff kommen sehe, schaffe ich die Leute auf die Akropolis, und wir halten durch, solange es geht.«
    Julia schaute zu der dunkel dräuenden Erhebung hoch. »Wie lange werden wir die Akropolis halten können?«
    »Ein paar Tage. Dort sind wir vor den Angriffen der Aufständischen sicher. Wenn das Wasser knapp wird, bekommen wir erst Durst, dann werden wir krank, und schließlich müssen wir uns ergeben.« Macro lächelte gezwungen und sagte leichthin: »Aber dazu wird es nicht kommen, Herrin. Bis dahin ist Cato längst wieder da.«
    »Ja, hoffentlich.« Sie ergriff seine Hand und

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