Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
glaube nicht, dass hier gegnerische Patrouillen unterwegs sind. Hier gibt es nichts für sie zu holen. Viel Glück, Herrin.«
    »Ich danke dir, Macro«, erwiderte sie leise und blickte zum Horizont. »Du hättest längst umkehren sollen. Wenn du Gortyna erreichst, wird es längst hell sein.«
    »Ich komme schon durch. Sie werden eine Weile brauchen, um den Rückschlag zu verdauen.«
    »Hoffentlich.«
    Schweigend sahen sie aneinander an, dann neigte Julia sich vor und küsste ihn auf die Wange. »Sei vorsichtig, Macro. Grüß Cato lieb von mir, wenn er Gortyna erreicht.«
    »Das werde ich.« Macro war rot geworden, weil sie ihn vor den Augen der Eskorte geküsst hatte. »Er wird froh sein, wenn er erfährt, dass du in Sicherheit bist. Sobald alles vorbei ist, wird er nachkommen.«
    Julia nickte, dann gab Macro seinem Pferd die Sporen und ritt zum Optio an der Spitze der Kohorte. »Bist du dir über deine Befehle im Klaren?«
    »Ja, Herr.« Der Optio wiederholte seine Anweisungen. »Wir sollen nach Knossos reiten und mit dem Schiff nach Athen fahren, falls die Aufständischen in den Norden kommen sollten. Die Tochter des Senators sollen wir in die Obhut des Statthalters übergeben.«
    »Ausgezeichnet. Und jetzt reitet besser los.«
    Sie salutierten beide, dann ritt Macro im Trab an der Kolonne entlang. Der Optio gab Befehl zum Weiterreiten. Das Hufgetrappel entfernte sich, doch Macro blickte sich nicht um. Julia war in Sicherheit, und er musste nach Gortyna zurückkehren. Eigentlich hätte er die Stadt gar nicht verlassen dürfen, doch der Senator hatte darauf bestanden, dass er seine Tochter ein Stück weit begleitete. Obwohl er den Befehl nicht billigte, hatte Macro durchaus Verständnis für den Wunsch des Senators, der sich jetzt, da Ajax mit seiner Sklavenarmee vor den Mauern der Provinzhauptstadt lagerte, durch nichts von seiner Aufgabe ablenken lassen durfte.
    Er ritt das Flussbett entlang und nahm eine scharfe Biegung um einen großen Felsen herum, dann durchquerte er ein kleines Wäldchen und machte sich an den Abstieg. Es war kühl, und er atmete den kräftigen Pinienduft ein, während er sich die Gefahr vergegenwärtigte, der er entgegenritt. Sobald Ajax den ersten Misserfolg überwunden hatte, würde ihm rasch klarwerden, dass die Chancen für ihn am aussichtsreichsten waren, wenn er den Gegner zwang, seine Kräfte weitläufig zu verteilen. Koordinierte Angriffe auf die am stärksten beschädigten Mauerabschnitte würden dazu führen, dass ihm irgendwo der Durchbruch gelang. Mehr brauchten die Aufständischen nicht tun. Sie würden in die Stadt strömen und alle massakrieren, die es nicht rechtzeitig in die Akropolis schafften.
    Macro war so mit den Gedanken an die bevorstehende Belagerung beschäftigt, dass er die gegnerischen Kundschafter zu spät bemerkte. Als er einen lauten Ruf vernahm, zügelte er sein Pferd und blickte erschreckt um sich. Der Weg führte an einem Hang entlang, und zur Linken war der Wald stark ausgedünnt. Ein Stück weiter beschrieb der Weg eine Biegung und führte dann in Serpentinen den Hang hinunter. Zweihundert Schritte tiefer machte Macro einen großen Reitertrupp aus, insgesamt etwa fünfzig Männer, alle mit braunen oder grauen Tuniken und Umhängen bekleidet. Einer hatte ihn gesehen und deutete auf ihn. Die Reiter hielten an, schauten in die Höhe und hatten Macros roten Umhang sogleich bemerkt. Der Anführer rief einen Befehl, dann galoppierten seine Männer den Serpentinenweg hinauf.
    »Scheiße«, brummte Macro. Genau das hatte er befürchtet, und einen Moment lang flammte Ärger in ihm auf. »Zum Hades mit Sempronius …«
    Er erwog, die Aufständischen von Julia und deren Eskorte fortzulocken. Doch er konnte nirgendwo hin. Der Hang war zu steil. Er konnte nur vorwärtsreiten oder kehrtmachen. Er brauchte nur einen Moment, um sich klar zu werden, dass es nur eine Möglichkeit gab. Er musste umkehren und die anderen warnen. Dann mussten sie versuchen, die Verfolger abzuschütteln. Er riss das Pferd herum, gab ihm die Sporen und galoppierte den Weg zurück, den er gekommen war. Hinter sich vernahm er Hufgetrappel und die Rufe der Verfolger.
    Macro beugte sich im Sattel vor und peitschte den Pferdehals mit den Zügelenden, feuerte das Tier mit lauten Schreien an und presste die Schenkel zusammen. Am Ende des Serpentinenwegs bog er um den Felsen, worauf der Weg zum Flussbett hin abfiel. Macro galoppierte weiter, Kiesel und lose Steine flogen umher. Er konnte hundert Schritte

Weitere Kostenlose Bücher