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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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weit sehen, dann beschrieb das Flussbett eine Biegung um einen Hang. Die Eskorte war nicht in Sicht. Er schätzte, dass er weniger als eine Viertelmeile Vorsprung vor den Verfolgern hatte, und als er sich der Biegung näherte, hallten ihr Geschrei und das Hufgetrappel der Pferde von den Felshängen wider. Als das Pferd um die Biegung stürmte, sah er Julia und die anderen in kurzer Entfernung. Der hinterste Soldat drehte sich im Sattel um. Als er Macro bemerkte, stieß er einen Warnruf aus, worauf die Eskorte anhielt. Julia hatte ihr Pferd gewendet und blickte dem herangaloppierenden Macro besorgt entgegen.
    »Macro! Was ist los?«
    »Wir haben Gesellschaft bekommen!«, rief er und zügelte sein Pferd. »Wir müssen weiter! Mir nach!« Er gab seinem Pferd erneut die Sporen, setzte sich an die Spitze der Kolonne und vergewisserte sich immer wieder mit einem Blick über die Schulter, dass Julia den Anschluss nicht verlor. Sie hatte sich ebenso weit im Sattel vorgebeugt wie die Männer, ihre Miene wirkte entschlossen. Die unbewegte Morgenluft trug das Hufgetrappel und die Rufe der Verfolger heran. Die schroffen Felswände in der Höhe wurden von den ersten Strahlen der Morgensonne beleuchtet, doch im Flussbett war es noch dunkel und kühl.
    Als sie um eine weitere Biegung kamen, teilte sich der Weg. Beide Gabelungen schienen zu dem vor ihnen liegenden Gebirgskamm zu führen. Macro ließ die Kolonne anhalten und überlegte fieberhaft. Der rechte Weg war schmaler und wies eine sanfte Steigung auf, der andere war breiter und stieg steiler an. Macro hoffte, dass sie die Anhöhe auf diesem Weg schneller erreichen würden.
    »Hier lang!«
    Sie wählten den linken Weg und trieben die Pferde den Hang hinauf. Die vorderen Tiere schleuderten den nachfolgenden Reitern Staub und Steine ins Gesicht. Macro ritt an der Spitze unmittelbar vor Julia. Die Hänge an den Seiten wurden steiler, bis sie durch eine Schlucht ritten. Als sie um eine weitere Biegung galoppierten, endete der Weg vor einer senkrechten Felswand, so dass sie anhalten mussten. Die Pferde scharrten schnaubend mit den Hufen. Macro starrte die Felswand mit hämmerndem Herzen an.
    »Scheißdreck!« Er ballte die freie Hand zur Faust und schlug sich auf den Schenkel. »Scheiße!«
    »Macro.« Julia sah ihn verängstigt an. »Was sollen wir jetzt tun?«
    Macro wandte sich zur Eskorte um. »Schwerter ziehen! Wir müssen uns den Weg freikämpfen!«
    Ein paar Männer musterten ihn verdutzt, dann rief der Optio: »Ihr habt gehört, was der Präfekt gesagt hat! Kehrtmachen!«
    Macro zeigte auf einen Hilfssoldaten. »Bleib du bei der Herrin. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, sie in Sicherheit zu bringen, tu das. Reite nach Knossos.«
    »Zu Befehl, Herr.«
    Macro trieb sein Pferd an die Spitze der Gruppe und reckte das Schwert. »Los, Männer!«
    Sie gaben den Pferden die Sporen und galoppierten mit donnernden Hufen durch die Schlucht. Das Hufgetrappel der Verfolger war jetzt deutlich zu hören, verzerrt durch das Echo der Felswände. Sie begegneten sich in einer Biegung. Pferd prallte gegen Pferd, und die Reiter bemühten sich, im Sattel zu bleiben, während sie auf ihre Gegner eindroschen. Macro und seine Männer waren mit den üblichen Kurzschwertern ausgerüstet, während die Gegner unterschiedlichste Bewaffnung trugen, von Kurzschwertern und längeren Klingen über Krummschwerter bis zu Speeren, die bei dem Gedränge der Pferde und Leiber aber kaum zu gebrauchen waren. Die Luft war erfüllt vom Klirren der Klingen, wildem Schnauben und Wiehern, dem Ächzen der um sich schlagenden Männer und den Schmerzensschreien der Verletzten. Staubwolken stiegen empor und hüllten die Kämpfer ein.
    Macro teilte seitlich aus und spaltete das Gesicht eines Gegners, dann holte er zum nächsten Hieb aus. Aus dem Augenwinkel bekam er mit, wie der erste Soldat seiner Eskorte von einem schartigen Kavallerieschwert durchbohrt wurde. Der Mann krümmte sich zusammen und fiel vom Pferd, als sein Gegner die Klinge wieder herausriss. Macro konnte nur einen kurzen Blick für ihn erübrigen, dann wandte er sich um, parierte einen weiteren Hieb und stach auf das Gesicht seines nächsten Gegners ein. Der Mann wich rückwärts aus und fiel vom Pferd. Macros Eskorte war zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen und wurde immer weiter zurückgedrängt. Ein weiterer Soldat wurde von einem wilden Hieb auf den Kopf getroffen, der ihm den Schädel spaltete. Blut und Gehirnmasse spritzten umher. Plötzlich war

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