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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Bericht.«
    »Ja, Herr. Legat Petronius hat deine Wünsche weitgehend erfüllt. Wir sind heute Morgen in Matala gelandet. Ich bin der Hauptstreitmacht vorausgeritten. Die Entsatztruppen werden Gortyna morgen Abend erreichen.«
    »Gut.«
    »In Matala sind Kriegsschiffe und Marinesoldaten zurückgeblieben, auf die wir ebenfalls zurückgreifen können. Die Entsatztruppen werden befehligt vom Ersten Speerträger Centurio Fulvius von der Zweiundzwanzigsten Legion.«
    »Fulvius? Warum nicht von dir, wie ich es gewünscht habe?«
    »Legat Petronius war der Ansicht, ich sei zu jung für diese Aufgabe. Fulvius soll die Verstärkung bis nach Gortyna bringen, dann werden die Entsatztruppen deinem Kommando unterstellt. Ich habe gedacht, Macro würde den Befehl übernehmen.«
    »Ja, aber das geht nicht mehr. Wir brauchen einen neuen Befehlshaber.« Sempronius schaute hoch. »Hast du noch deine Ernennungsurkunde zum Tribun?«
    »Ja, Herr.« Cato zog den Köcher, den er an einem Lederriemen um den Hals trug, unter der Tunika hervor und reichte ihn dem Statthalter. »Sie ist da drin, auch dein Ring.«
    Sempronius nahm den Köcher entgegen, zog die Kappe ab und entleerte ihn. Er steckte sich den Familienring an den Finger, dann nahm er die Pergamentrolle in die Hand und klopfte damit auf den Tisch. »Macro ist nicht mehr bei uns. Deshalb übergebe ich dir den Oberbefehl, Cato.«
    »Mir?« Cato schüttelte bestürzt den Kopf. »Aber, Herr, ich, ich …«
    Sempronius schob Cato das Dokument entgegen. »Da. Deine Ernennung gilt noch immer, und als Tribun stehst du über Fulvius. Du kommandierst ab sofort die Streitkräfte von Gortyna. Das ist meine Entscheidung und mein Befehl. Ich möchte, dass du das Kommando übernimmst, sobald der Entsatz eintrifft, und dass du Ajax aufspürst und seine Armee vernichtest. Das hat absoluten Vorrang, Cato. Alle anderen Erwägungen sind zweitrangig.«
    »Herr?«
    »Es wird keine Verhandlungen mit den Aufständischen geben. Keinerlei Abmachungen bezüglich der Geiseln.« Sempronius schluckte. »Ist das klar?«
    Cato nickte. »Aber wenn sich bei der Umsetzung deiner Befehl eine Gelegenheit zur Befreiung der Geiseln ergeben sollte …«
    Sempronius musterte ihn mit feuchten Augen und bebenden Lippen. »Dann bringst du mir meine Tochter zurück, hast du gehört? Und rettest deinen Freund Macro.«
    »Ich werde tun, was in meinen Kräften steht, um sie beide zu retten«, erwiderte Cato. »Das gelobe ich bei meinem Leben.«
    Die Patrouillen, die den Auftrag hatten, das Sklavenheer aufzuspüren, meldeten sich am nächsten Abend in Gortyna zurück, als Centurio Fulvius gerade mit seinen erschöpften, staubbedeckten Legionären und Hilfssoldaten die Stadt erreichte. Während die Soldaten in der Stadt einquartiert wurden, begaben Fulvius und die Befehlshaber der Kohorten sich zum Hauptquartier des Statthalters auf der Akropolis, wo Cato und Sempronius sie erwarteten.
    Als die Legionärscenturios und Hilfspräfekten sich auf den vor dem Schreibtisch des Statthalters platzierten Bänken niedergelassen hatten, reichten Ordonnanzen Wasser mit Limonenaroma in Bechern herum. Als sich alle erfrischt hatten, klopfte Sempronius auf den Tisch.
    »Meine Herren, ich weiß, ihr seid müde, deshalb will ich mich kurz fassen. Ihr wurdet nach Kreta entsandt, um den von Gladiator Ajax angeführten Sklavenaufstand niederzuschlagen. Nach neuesten Erkenntnissen ist er unterwegs in den Osten der Insel. Er verfügt schätzungsweise über zwanzigtausend bewaffnete und ebenso viele unbewaffnete Gefolgsleute.«
    Die Offiziere wechselten besorgte Blicke und überschlugen das Kräfteverhältnis. Sempronius hüstelte. »Das ist noch nicht alles. Nur ein Teil seiner Männer ist gut bewaffnet, und nur eine Handvoll verfügt über eine militärische Ausbildung oder Kampferfahrung. Eure Soldaten werden keine große Mühe haben, sie zu schlagen, vorausgesetzt, ihr könnt den Gegner stellen und zur offenen Feldschlacht zwingen. Wenn er erst einmal besiegt ist, werden wir den Sklaven auch noch den letzten Rest von Aufsässigkeit unerbittlich austreiben.« Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, legte er eine Pause ein. »Noch Fragen?«
    Fulvius nickte. »Ist bekannt, weshalb sie die Belagerung abgebrochen haben und nach Osten marschiert sind?«
    »Noch nicht.«
    »Kennt man ihr Ziel?«
    Sempronius schüttelte den Kopf. »Nein. Man hat mir gesagt, in der Gegend gebe es weder Städte noch größere Häfen. Nur einen einsamen Küstenstreifen in der

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