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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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den Eindruck, du hättest etwas gesagt. Vielleicht einen Befehl erteilt.«
    »Nein. Ich habe nichts gesagt. Kein Wort.« Cato trat neben das Pferd. »Aufsitzen!«
    Die Flanken der Pferde arbeiteten noch wie Blasebälge, und der Decurio wollte Einwände erheben, biss sich aber im letzten Moment auf die Lippen. Die Soldaten zogen sich schwerfällig in den Sattel und nahmen die Zügel in die Hand.
    »Beweg dich!«, blaffte Cato den langsamsten an. »Wenn wir zu spät kommen, mögen dir die Götter gnädig sein.«
    »Herr …« Der Decurio lenkte sein Pferd näher an Cato heran und senkte die Stimme. »Die Männer sind erschöpft.«
    »Das ist mir scheißegal. Wir müssen Gortyna so schnell wie möglich erreichen. Hast du mich verstanden?«
    »Herr, wir können dort ohnehin nicht viel ausrichten.« Er schwenkte den Arm. »Wir haben nur dreißig Mann. Wenn die Sklaven schon dort sind, können wir gar nichts tun. Wenn sie die Stadt bereits angegriffen haben, dann …« Er zuckte mit den Schultern. »Wir können am Ausgang nichts ändern.«
    »Das schert mich einen Dreck«, knurrte Cato. »Ich gebe hier die Befehle, und selbst wenn wir die Pferde zuschanden reiten müssen, um Gortyna vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen, lässt sich das nicht ändern. Verstanden?«
    Der Decurio atmete tief durch und nickte.
    »Dann los.« Cato reckte den Arm, schwenkte ihn nach vorn und trieb sein Pferd zum Trab an. »Es geht weiter!«
    Nach einer Weile zog er das Tempo an, bis sie mit donnernden Hufen die Straße entlanggaloppierten. Gegen Abend, als die Schatten länger wurden, ließen die Meilensteine erkennen, dass es bis zur Stadt nicht mehr weit war. Die Getreidefelder und die Obst- und Olivenbäume am Straßenrand sahen aus, als wäre ein Heuschreckenschwarm über sie hergefallen. Sie stießen auch auf Tote, die neben den Karren und Wagen lagen, da sie es nicht geschafft hatten, den Sklaven zu entkommen. Cato krampften sich die Eingeweide zusammen, denn jetzt war klar, dass Ajax und seine Armee ihm zuvorgekommen waren. Die Angst vor dem Anblick, der sich ihnen in der Stadt bieten würde, trieb ihn langsam an den Rand des Wahnsinns.
    Dann passierten sie den letzten Meilenstein. Die Straße führte über eine kleine Anhöhe, und dahinter lag die Stadt. Cato zügelte sein Pferd. »Anhalten!«
    Die Pferde schnaubten, die Reiter atmeten schwer. Cato musterte aus zusammengekniffenen Augen die Landschaft. Rund um Gortyna sah man die unverkennbaren Spuren eines Feldlagers. Hunderte Lagerfeuer hatten den Boden verbrannt, große Aschehaufen waren übrig geblieben. Jeder Baum, jeder Busch und jede einzelne Hütte war ein Opfer der Flammen geworden. Vogelschwärme und Ratten machten sich über die Abfallreste her. Es gab ein paar Latrinengräben, aber die meisten Sklaven hatten ihre Notdurft in abgegrenzten Bereichen erledigt, die deutlich erkennbar waren. Vor der Stadt, auf der Mauer und den Wachtürmen waren ein paar Gestalten zu sehen.
    »Sind das ihre Leute oder unsere?«, murmelte der Decurio.
    »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden«, erwiderte Cato und packte die Zügel fester.
    Der Decurio musterte ihn scharf. »Wenn das Sklaven sind, werden wir sie mit unseren erschöpften Pferden nicht abschütteln können.«
    »Dann können wir nur zu den Göttern beten, dass es unsere Leute sind.« Cato schwenkte den Arm nach vorn und trabte los. Sie näherten sich über die Ebene der Stadt. Es ertönte ein Hornsignal, die Menschen zogen sich eilig in die nächstgelegenen Ausfalltore zurück. Eine Viertelmeile vor dem Westtor wurde Cato langsamer und befahl dem Standartenträger, den Stab zu heben.
    Der Decurio zeigte auf die Männer am Tor. »Die gehören zu uns, Herr.«
    »Das lässt sich noch nicht sagen«, entgegnete Cato. »Die Aufständischen haben unseren Männern die Ausrüstung abgenommen. Haltet die Augen offen.«
    Als Cato sich langsam dem geschlossenen Tor näherte, trat jemand hinter der Brustwehr hervor und hob die Hand. »Halt! Du da, komm vor und sag, wer du bist.«
    Cato schnalzte mit der Zunge und trieb sein Pferd weiter vor. »Tribun Cato! Von Alexandria mit Entsatz zurückgekehrt. Öffne das Tor!«
    »Jawohl, Herr!«, sagte der wachhabende Optio, dem die Erleichterung deutlich anzumerken war.
    Kurz darauf schwangen die Torflügel nach innen auf, und Cato ritt in die Stadt, gefolgt vom Rest der Schwadron. Als sie den Torbogen passiert hatten, saß er ab, trat auf den Optio zu und wies mit dem Daumen zur Ebene.
    »Scheint

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