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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Tränen aus. »Bitte lass das nicht zu! Bitte!«
    Von seiner hilflosen Ohnmacht an den Rand des Wahnsinns getrieben, versuchte er, ihre Stimme auszublenden. Plötzlich verstummte Julia, als ihr Bewacher sich dem Käfig näherte und die Tür öffnete. Er zog das Schwert und zielte damit auf Macro.
    »Zurück mit dir!«
    Mit der Linken packte er Julia beim Arm und zerrte sie aus dem Käfig hervor, schloss die Tür mit einem Fußtritt und schob das Schwert in die Scheide. Als er die Tür verschloss, kroch Macro dicht an die Gitterstäbe heran und rief: »Julia! Sieh mich an! Sieh mich an!«
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen, dann wandte sie ihr tränenüberströmtes Gesicht zu ihm herum, während der Wachposten sie unter die Arme fasste.
    »Julia«, sagte Macro mit eiskalter Eindringlichkeit. »Wenn sich dir eine Gelegenheit bietet, töte ihn!«
    »Ja.« Sie nickte. »Ja.«
    Der Wachposten zog sie auf die Beine und schleifte sie zu Ajax’ Zelt.
    Macro lehnte sich an die Gitterstäbe und flehte die Götter an, ihn so oder so von dieser Qual zu erlösen.

kapitel 30
    C ato und seine Männer erreichten die kleine Bucht erst zur zweiten Nachtstunde. Obwohl ein Schäfer aus der Gegend sie führte, hatten sie Mühe, in dieser mondlosen Nacht dem schmalen Pfad zu folgen, der sich an den Hängen entlang- und über eine steile Felswand zum Strand hinunterschlängelte. Wie die anderen hatte Cato eine Provianttasche mit Dolch und Schwert dabei, die an einem leeren Wasserschlauch festgebunden war. Obwohl alle Legionäre sich notfalls über Wasser halten konnten, waren nur die wenigsten als gute Schwimmer zu bezeichnen. Catos Offiziere hatten etwas mehr als fünfhundert Mann ausgewählt, die in der Lage waren, die fast zwei Meilen weite Strecke durch die Bucht zu bewältigen. Die drei von Fulvius ausgewählten Männer marschierten unmittelbar hinter Cato, der wiederum dem Schäfer folgte. Auf Anfrage hatten sie sich freiwillig gemeldet, und Cato war zuversichtlich, dass sie ihm gute Dienste leisten würden. Der eine war ein Hilfsoptio aus Gortyna, der die Gegend kannte und darum gebeten hatte, sich der Kolonne anschließen zu dürfen.
    Als man den Mann ins Zelt geleitete, schaute Cato vom Schreibtisch hoch und musterte ihn erstaunt.
    »Atticus.«
    »Ja, Herr.« Atticus nickte.
    »Ich muss schon sagen, das ist eine Überraschung. Ich hätte nicht erwartet, dass du dich vordrängelst, um ausgerechnet Macro zu befreien.«
    »Nichts wäre eine größere Genugtuung für mich, als sein Gesicht zu sehen, wenn ich ihn da raushole.«
    Cato musterte Atticus einen Moment, bevor er antwortete. »Das ist eine sehr ungewöhnliche Form von Rache.«
    »Du kennst den Mann, Herr. Es würde ihn rasend machen.«
    Cato lachte. »Du hast ihn durchschaut, Atticus. Also gut. Wir sehen uns dann heute Abend. Wegtreten.«
    Die anderen beiden Männer, die sich Cato angeschlossen hatten, waren die Legionäre Vulso und Musa, tüchtige Leute mit guter Führung, die es auf eine Beförderung abgesehen hatten. Musa hatte eine Bucina bekommen, die er zusammen mit den Waffen in der Tasche verstaut hatte.
    Die lang auseinandergezogene Linie der Legionäre marschierte an der Felswand hinunter und gelangte zum grobsandigen Strand. Cato bezahlte den Schäfer, und als der Mann den Geldbeutel mit den fünfzig Silberdinar in Empfang genommen hatte – für ein paar Stunden Arbeit ein Vermögen –, eilte er davon und verschwand über einen anderen Weg. Als alle Männer den Strand erreicht hatten, zählte Cato die einzelnen Gruppen ab und wies sie an, sich bereitzumachen. Die kleine Streitmacht würde in zwei Gruppen losschwimmen. Die eine sollte sich näher am Ufer halten und die am Strand liegenden Schiffe übernehmen. Cato hatte den Männern eingeschärft, dicht beieinander zu bleiben, und die Abteilungsführer waren gehalten, ihre Leute regelmäßig durchzuzählen. Die Soldaten der ersten Gruppe sollten in kurzen Abständen ins Wasser gehen, damit die einzelnen Abteilungen durch kleine Lücken voneinander getrennt wären. Die erste Abteilung sollte das am weitesten entfernte Schiff übernehmen, und Cato hoffte, die Abstände waren so bemessen, dass die einzelnen Gruppen die Getreideschiffe etwa zum gleichen Zeitpunkt entern würden. Mit etwas Glück würden sie die Frachter eingenommen haben, ehe die Aufständischen an Land die Gefahr erkannten und entsprechend reagierten.
    Cato würde die andere Gruppe anführen, die zu den mitten in der Bucht ankernden

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