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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Statthalter Marcus Glabius hat Anweisung gegeben, Euch einzulassen, Herr. Von Begleitern hat er nichts gesagt.«
    Sempronius ließ sich seine Verärgerung nicht anmerken. »Das sind meine persönlichen Sekretäre. Sie sollen sich Notizen machen. Und jetzt lass uns ein.« Er machte einen Schritt aufs Tor zu. Der Wachposten stieß einen Pfiff aus, worauf der andere Soldat dem Senator den Weg verstellte.
    »Mach Platz!«, knurrte Sempronius.
    »Nicht so eilig, Herr«, sagte der erste Mann. »Erst muss ich die Taschen durchsuchen.«
    Er wies mit dem Kinn auf Macros und Catos Schultertaschen. »Legt sie auf den Boden und tretet zwei Schritte zurück.«
    Sie taten wie geheißen und schauten zu, wie der Wachposten niederkniete und in den Wachstafeln und Schreibstiften wühlte. Dann schloss er die Klappen und trat zurück. »Ihr könnt sie wieder hochnehmen.«
    Cato spürte, dass Macro vor Wut kochte, als sie die Taschen schulterten. Mit einem mahnenden Blick forderte er seinen Freund auf, seinen Zorn zu zügeln. Der Wachposten trat ans Tor und gab mit barscher Stimme Befehl, es zu öffnen. Es knirschte laut, als der Riegel beiseitegeschoben wurde, dann schwang einer der Torflügel ächzend nach innen. Die Wachposten traten beiseite, und Sempronius schnippte mit den Fingern und betrat mit Macro und Cato die Akropolis.
    Wie in vielen griechischen Städten wurde auch hier die Akropolis von Tempeln und Schreinen beherrscht, die den von den Einheimischen am meisten verehrten Göttern gewidmet waren. Daneben gab es zahlreiche Verwaltungsgebäude und Kasernen, die dicht an der Umgebungsmauer standen. Priester waren keine zu sehen. Ein paar in bequeme Tuniken gekleidete Männer saßen im Schatten einer Ansammlung von Bäumen und tranken aus einer Amphore mit schlankem Hals.
    »Die Elite von Gortyna lässt sich’s anscheinend gutgehn«, brummte Macro.
    Vor einer der Kasernen hatte sich um ein paar Würfelspieler eine Traube von Schaulustigen gebildet, und weitere sechs Männer patrouillierten auf der Mauer und warfen hin und wieder einen Blick auf die Stadt, in die Richtung von Matala oder auf die umliegenden Hügel. Das Erdbeben hatte einen der kleineren Tempel dem Erdboden gleichgemacht, und bei den anderen waren Teile des Dachs eingestürzt. Das zweistöckige Verwaltungsgebäude war weitgehend unversehrt, mit Ausnahme des eingestürzten Portikus, dessen Trümmer sich beiderseits des Eingangs häuften.
    Als sie am Tempel des großen Jupiter vorbeikamen, stellte Cato fest, dass dies das neueste Bauwerk und zugleich das am wenigsten beschädigte war. Hinter den Säulenreihen waren an den Wänden hohe Stapel von Getreidesäcken und Gestelle mit Amphoren zu erkennen. Der Eingang stand offen, im düsteren Tempelinneren sah man weitere Vorräte. Cato ging schneller, fing Sempronius’ Blick auf und nickte zum Tempel hinüber.
    »Das reicht aus, um die Stadtbewohner eine Weile zu ernähren, von unseren Leuten ganz zu schweigen.«
    »Ich weiß«, entgegnete Sempronius kühl. »Zum Hades mit Glabius.«
    Er hielt auf das Verwaltungsgebäude zu, vor dem einer von Glabius’ Leibwächtern Aufstellung genommen hatte. Sempronius brachte erneut sein Anliegen vor. Der Wachposten nickte und geleitete sie mit schroffer Geste ins Gebäude. Sie schritten durch die Haupthalle, die vollgestopft war mit edlen Krügen, Möbeln, Statuen und Schriftrollen. Cato vermutete, dass dies alles aus Glabius’ Haus stammte und in der Akropolis verwahrt wurde, bis die Krise vorbei war. An der anderen Seite ging eine Tür auf einen kleinen Hof mit Säulengang hinaus. An der gegenüberliegenden Seite führte eine Treppe zur ersten Etage hinauf, die unmittelbar auf der Mauer errichtet war. Der Wachposten geleitete sie die Treppe hoch und über einen schmalen Gang zu einer Tür an dessen Ende. Dort blieb er stehen und klopfte an den Rahmen.
    »Herein!«, wurde mit hoher Stimme gerufen, worauf der Mann den Riegel anhob, die Tür öffnete und beiseite trat, um Sempronius und dessen Begleitern Platz zu machen. Der Raum war langgestreckt und schmal, die Fenster an der einen Seite gingen auf die Stadt hinaus. Kleinere, weit oben an der anderen Wand angebrachte Fenster ließen die Nachmittagssonne ein, die den Raum in ein bernsteinfarbenes Licht hüllte. Glabius saß neben einem der Fenster hinter einem Schreibtisch. Vor ihm lag ein Stapel Wachstafeln. Eine Tafel lag offen auf dem Tisch. Er machte eilig einen Eintrag, dann klappte er die Tafel zu.
    Als Macro sich ihm

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