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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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annimmt, trete ich ihm so fest in den Arsch, dass er seine Eier aushustet.«
    Macro hatte das Ende der Reihe erreicht, drehte sich um und zeigte auf die zehn Strohfiguren, die in dreißig Schritt Entfernung an Pfosten befestigt waren. »Das ist euer Ziel, eine Figur für jede Abteilung. Wenn ihr kein unbewegtes Ziel auf einem hübschen Exerzierplatz treffen könnt, seid ihr auf dem blutigen, mit Gefallenen bedeckten Schlachtfeld nutzlos. Ihr werdet so lange eure Speere danach schleudern, bis jeder einzelne von euch fünf Treffer erzielt hat. Es ist mir egal, wie lange es dauert, denn ich bin ein geduldiger Mensch, und nichts macht mich glücklicher als die Aussicht, den ganzen Abend mit Wurfspeertraining zu verbringen. Abteilungen, formiert euch!«
    Die Männer beeilten sich, ihre Plätze einzunehmen. Die meisten Abteilungen bestanden aus weniger als acht Mann; einige Soldaten waren beim Erdbeben umgekommen, andere waren krank oder verletzt.
    »Erster Mann!«, brüllte Macro. »Waffe anlegen!«
    Der vorderste Mann jeder Abteilung trat vor, reckte den Speer über den Kopf und holte mit dem Wurfarm aus. Die Männer benutzten leichte Speere, die schlanker waren als die üblichen Waffen, die auch als Kampfspeere dienten. Macro wartete, bis alle Werfer bereit waren und das Ziel ins Auge gefasst hatten.
    »Speere los!«
    Die Werfer machten einen Ausfallschritt und schleuderten ächzend ihre Speere. In hohem Bogen flogen sie dem Ziel entgegen. Zwei Puppen wurden getroffen; drei Würfe waren zu weit, und fünf erreichten ihr Ziel nicht.
    Macro verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte die Männer an, die mit leeren Händen dastanden. Um sich zu beruhigen, atmete er tief durch, dann brüllte er: »Das war die jämmerlichste Vorstellung, die ich je gesehen habe! Ihr habt nur dann Aussicht, auf dem Schlachtfeld zu überleben, wenn sich der Gegner über eure beschissenen Bemühungen totlacht. Zurück ins Glied, meine Damen. Die Nächsten!«
    Das Training ging weiter, doch zu Macros Missvergnügen schafften es die Männer nicht, seinen Erwartungen auch nur annähernd gerecht zu werden. Es war eine Sache, ihnen damit zu drohen, so lange zu üben, bis sie es richtig machten; eine ganz andere aber, alles mitansehen zu müssen. Einige Männer waren geschickte Werfer, die meisten trafen das Ziel etwa bei jedem zweiten Wurf. Einige aber waren so hoffnungslose Fälle, dass sie die Puppen wohl auch dann verfehlt hätten, wenn sie in Spuckentfernung vor ihnen gestanden hätten.
    Irgendwann trat Cato aus dem nächstgelegenen Stadttor und näherte sich dem Exerzierplatz. Sie salutierten voreinander. Als die meisten Würfe der nächsten Salve danebengingen, schnalzte Cato mit der Zunge.
    »Schön zu sehen, dass du immer noch das Händchen zum Ausbilder hast.«
    »Ha, Scheiße«, grummelte Macro. »Weshalb bist du hier? Ich hoffe nicht, um mich auszulachen.«
    »Und wenn schon.«
    »Übrigens bist du auch nicht besonders gut mit dem Wurfspeer. Ich erinnere mich dunkel, dass du mich in Germanien fast aufgespießt hättest.«
    »Damals war ich noch ein blutiger Rekrut«, entgegnete Cato abwehrend. »Inzwischen habe ich den Speerwurf natürlich gemeistert.«
    »Tatsächlich?«, sagte Macro augenzwinkernd. Er wandte sich an seine Männer. »Meine Damen! Ich freue mich, euch einen richtigen Soldaten vorstellen zu dürfen, der euch gerne die Kunst des Speerwurfs demonstrieren wird.«
    »Macro …«, knurrte Cato.
    »Du da!« Macro zeigte auf einen Soldaten. »Gib dem Centurio Cato deinen Speer!«
    »Macro, dafür habe ich wirklich keine Zeit.«
    »Blödsinn. Wir wollen doch mal sehen, wer hier wofür ein Händchen hat.« Macro zeigte einladend auf den Speer, den der Soldat Cato entgegenstreckte. »Nur zu.«
    Cato kniff zornig die Augen zusammen, schnappte sich die Waffe und trat vor die aufgereihten Abteilungen hin. Er wandte sich dem Ziel zu, setzte den einen Fuß sorgfältig vor, holte aus, fixierte die Strohpuppe entlang seines linken Arms und brachte diesen auf eine Linie mit dem Mittelfinger. Dann holte er tief Luft, spannte die Muskeln an und schleuderte den Speer mit aller Kraft. Die Waffe stieg empor, erreichte den höchsten Punkt der Flugbahn und bohrte sich mitten in die Puppe.
    Cato drehte sich mit geballten Fäuste zu Macro herum und zischte triumphierend: »Ja-a-a-a!«
    Er fasste sich gleich wieder und schlenderte seinem Freund entgegen, so beiläufig, als wäre das alles ein Kinderspiel. Macro nickte anerkennend.
    »Guter

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