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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Sammelsurium von Schwertern, Messern, Sensen, Speeren, Mistgabeln und Knüppeln zur Verfügung gehabt. Jetzt aber waren sie im Besitz von richtiger Kampfausrüstung, und Ajax wusste, wie man sie gebrauchte. Mehrere seiner Gefolgsleute waren ebenfalls Gladiatoren gewesen und hatten bereits damit begonnen, die tüchtigsten Sklaven in den Kampftechniken zu unterweisen. Bald würden diese Männer weitere Sklaven ausbilden, und ehe der Monat um war, würde Ajax über Tausende von Bewaffneten verfügen, und nichts könnte seinen Aufstand dann mehr aufhalten.
    Er zuckte zusammen, als der Arzt die Wundränder zusammendrückte und die Nadel durch die Haut stieß, den Faden stramm zog und die Nadel wieder zur anderen Seite durchschob. Der Schmerz war heftig, und sein ganzes Bein zuckte, doch er biss die Zähne zusammen und widerstand der Versuchung, seine Qual hinauszuschreien. Der Schmerz gehörte zum Leben, das hatte sein erster Ausbilder an der Gladiatorenschule von Brindisium gesagt. Das Ertragen von Schmerz zeichne einen Mann aus, hatte der Ausbilder verkündet, als er die Reihe der Rekruten abgeschritten war und jedem einzelnen mit der Faust ins Gesicht geschlagen hatte. Wer zurückzuckte oder wimmerte, wurde wieder und wieder geschlagen, bis er blutend und gebrochen zu Boden ging. Am nächsten Tag wiederholte er die Übung, und nach zehn Tagen hatten alle standgehalten und die Hiebe mit ausdrucksloser Miene entgegengenommen.
    Und deshalb stand Ajax stocksteif da, während der Parther gemächlich seine Wunde versorgte, und blickte erst dann nach unten, als der Arzt sich mit der Nadel in der blutigen Hand aufrichtete und mit der anderen Hand ein Tuch aus der Tasche zog.
    »So, da wär’s. Heute Abend sehe ich mir die Wunde wieder an. Du solltest das Bein heute möglichst wenig belasten, sonst reißt womöglich der Faden.«
    Der Gladiator lächelte, was bei ihm nur selten vorkam. »Heute gibt es keinen Grund mehr, sich anzustrengen, Kharim. Die Sklaven haben gesiegt; jetzt wollen wir feiern. Sobald wir die Verletzten versorgt und die Toten begraben haben, kehren wir ins Lager zurück. Wir werden eine ganze Ziegenherde schlachten und braten, die Weinamphoren aufbrechen und ein Festmahl veranstalten, das der Götter würdig ist.«
    »Welcher Götter? Meiner oder deiner?«
    Ajax klopfte dem Parther lachend auf die Schulter. »Weder noch oder alle miteinander. Was tut es schon zur Sache? Wen schert es, welche Götter wir anbeten, solange wir nur frei sind? Das Leben ist schön, und durch die Niederlage der verfluchten Römer wird es noch schöner.«
    »Ja.« Kharim nickte, wischte sich die Hände am Tuch ab und blickte zu den Leichen am Grund des Hohlwegs hinunter. Er schwieg einen Moment. »Um den Jungen tut es mir leid.«
    Ajax’ Lächeln verflog, als er an den Jungen dachte, der die Römer in die Falle geführt hatte. »Er hat gewusst, welches Schicksal ihn erwartete. Pollio war ganz besonders tapfer.« Ajax ballte langsam die Hand zur Faust. »Wir werden ihn nicht vergessen. Er hat uns mit seinem Leben den Sieg erkauft. Ich werde Pollio dadurch ehren, dass ich noch mehr Römer töten werde.«
    Der Parther musterte ihn beklommen. »Weshalb hasst du die Römer so sehr?«
    »Ganz einfach. Sie haben einen Sklaven aus mir gemacht.«
    »Sie sind nicht schlimmer als andere Sklavenhalter auch. Aber die anderen hasst du nicht so sehr wie die Römer.«
    »Da hast du Recht.« Ajax lächelte schwach. »Es stimmt, ich habe gute Gründe, das Imperium und eine ganz bestimmte Handvoll Römer zu hassen. Aber das tut nichts zur Sache. Solange mein Hass meinen Wunsch nach Freiheit nährt, nach Freiheit für dich und all die anderen Sklaven, die mir folgen, kann ich ihm ruhig nachgeben, was meinst du?«
    Sie lächelten einander an, dann runzelte Ajax die Stirn, als er eine kleine Gruppe von Gefangenen bemerkte, die sich am Rand der Felsklippe entlangbewegte. Der Anführer der Eskorte war ein junger Mann, groß gewachsen und breit gebaut, der seinem Anführer entgegengrinste. Ajax verschränkte mit ernster Miene die Arme und erwartete in steifer Haltung die Gefangenen.
    »Chilo, wen bringst du mir denn da? Ich habe doch Anweisung gegeben, keine Gefangenen zu machen.«
    »Ja, Ajax, ich weiß. Aber der hier« – Chilo drehte sich um, packte einen Gefangenen bei der Schulter und versetzte ihm einen Stoß, so dass der Mann stolperte und beinahe das Gleichgewicht verloren hätte – »ist ein Centurio. Ich habe ihn zusammen mit den anderen

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