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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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dich, oder ich schneide dir auf der Stelle den Hals durch.«
    »Scheißkerl …«
    Cato riss ihn am Haar. »Letzte Aufforderung. Ergib dich oder stirb.«
    »Also gut, du hast gesiegt«, knurrte der Mann.
    »Lauter. Damit alle dich hören.«
    »Ich ergebe mich! Ich ergebe mich. Der Römer hat gesiegt!«
    »So ist’s recht.« Cato ließ den Mann los, worauf dessen Kopf in den Dreck sackte. Er richtete sich vorsichtig auf, trat zurück und schob den Dolch in die Scheide. Sein Gegner wälzte sich herum, setzte sich auf und rieb sich den kleinen Schnitt am Hals. Verwundert musterte er Cato.
    »Du bist ganz anders als die anderen Tribune, denen ich begegnet bin. Wo bist du aufgewachsen, etwa in den Elendsvierteln von Subura?«
    Cato schüttelte den Kopf. »Nein, zufällig im Kaiserpalast.«
    »Was?«
    »Egal. Ich brauche sofort das Boot.« Er zeigte mit dem Finger auf den Mann. »Und ich möchte, dass du mich begleitest.«
    »Ich?«
    »Du warst mal Soldat. Du bist ein bisschen eingerostet, aber immer noch ein tüchtiger Kämpfer. Das reicht. Wie heißt du, Soldat?«
    »Yannis. So nennt man mich hier.«
    »Na schön.« Cato reichte ihm die Hand, und nach kurzem Zögern ließ der Fischer sich hochhelfen.
    »Wenn du der Dorfschulte bist, brauchen deine Leute Ersatz. Du solltest einen Vertreter benennen. Wenn hier ohne das Boot Hunger ausbricht, sollen sie nach Gortyna gehen. Den Posten am Stadttor sollen sie sagen, Tribun Cato habe sie geschickt. Was auch geschieht, deine Leute müssen sich auf jeden Fall von den Sklavenbanden fernhalten.«
    Yannis nickte. »Verstanden, Tribun. Ich werde tun, was du verlangst.«
    Er wandte sich ab und sprach mit seinen Leuten, während Cato aufmerksam nach Anzeichen von Verrat Ausschau hielt. Kurz darauf verabschiedete Yannis sich von den Männern und bedeutete Cato und dessen Eskorte, ihm zum Strand zu folgen.
    »Hast du denn keine Frau?«, fragte Cato, als er zu ihm aufgeschlossen hatte.
    »Was geht dich das an?«, entgegnete Yannis kurz angebunden. Dann zuckte er mit den Schultern. »Sie ist bei der Überschwemmung ums Leben gekommen.«
    »Das tut mir leid. Viele Menschen haben Verluste zu beklagen. Deshalb müssen wir nach Alexandria segeln. Um Soldaten herzuholen, damit sie die Ordnung wiederherstellen.«
    »Du meinst, um den Sklavenaufstand niederzuschlagen.«
    »Das kommt aufs Gleiche raus.«
    Das Fischerboot war etwa fünfundzwanzig Fuß lang, der Mast gegenüber der Mitte ein wenig zum Bug versetzt. An der Seite war ein Steuerruder befestigt, zwei Ruder lagen im Boot. Es stank nach Fisch.
    »Kommen wir damit denn nach Ägypten?«, fragte einer von Catos Eskorte skeptisch.
    »Das ist so gut wie jedes andere Boot«, entgegnete Yannis und wandte sich um, als sich mehrere Dörfler mit Wasserschläuchen und an Schnüren aufgereihtem Trockenobst näherten. Die kargen Vorräte packten sie in kleine Staufächer beiderseits des Mastes, dann wandte Yannis sich zu Cato um.
    »Steig ein.«
    Die Römer gingen an Bord und setzten sich, während Yannis barsch einen Befehl gab. Die Fischer schoben das Boot ins ruhige Wasser der Bucht, bis es ihnen an die Brust reichte. Yannis kletterte hinein und zeigte auf die Ruder.
    »Nehmt die und schiebt sie zwischen die Zapfen da. Das war’s.«
    Die Soldaten ruderten das Boot unbeholfen zum Ausgang der Bucht, während Yannis das Steuerruder bediente. Cato blickte zurück. Viele Dorfbewohner standen am Strand und schauten ihrem letzten Boot nach, das aufs Meer hinausfuhr. Ihre Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung waren fast greifbar. Als das Boot auf einmal schlingerte, hielt Cato sich an der Bordkante fest.
    Yannis lachte. »Das ist nur die Dünung, Tribun. Warte, bis wir auf dem offenen Meer sind. Dann kannst du dich immer noch fürchten.«
    Cato zwang sich, die Reling loszulassen, und blickte starr nach vorn, während seine Männer das Fischerboot aus der Bucht hinausruderten. Als sie die offene See erreicht hatten, tanzte das kleine Boot auf und ab, und Cato schluckte nervös, während er sich bemühte, nach außen hin gleichmütig zu erscheinen. Als das Land hinter ihnen lag, wies Yannis die Soldaten an, die Ruder im Boot zu verstauen. Er ließ das Segel aus und hisste es. Als die Schoten an den Klampen belegt waren, bauschte es sich und schob das Boot von der Küste weg.
    »Wie lange werden wir bis nach Alexandria brauchen?«, fragte Cato.
    Yannis überlegte einen Moment mit gerunzelter Stirn. »Etwa drei Tage bis zur afrikanischen Küste, dann weitere

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