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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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behaupten, dass wir unser Kommen angemessen angekündigt haben. Jetzt wollen wir doch mal sehen, was die Römer dagegen unternehmen.«

Kapitel 23

    D
er Legat und seine ranghöchsten Offiziere eilten durch das Lager zum Schiffssteg vor dem Tempelkomplex. Die Eskorte des Legaten trug Fackeln vor sich her. Überall kamen die Soldaten der Zweiundzwanzigsten und der Hilfskohorten aus ihren Zelten, Harnisch und Waffen in Händen. Die Ersten, die angezogen waren und ihre Riemen zugeschnürt hatten, eilten schon an ihre Plätze. Die Einheiten stellten sich auf und warteten auf ihren Befehl.
    Während sie die Rampe zwischen den beiden Sphingenreihen hinaufstiegen, sah Cato deutlich die Flammen, die in der Ferne loderten und sich im gekräuselten Wasser widerspiegelten.
    »Ist das der Vorposten?«, fragte er Tribun Junius.
    »Jawohl, Herr.«
    »Berichte, was du darüber weißt«, fuhr Cato ihn an.
    Junius blickte ihn überrascht an.
    »Ich bin erst seit ein paar Tagen hier«, erklärte Cato. »Ich hatte noch keine Gelegenheit, mich mit der Umgebung vertraut zu machen.«
    »Entschuldigung, Herr. Ich weiß nicht viel darüber. Es ist nicht mehr als ein befestigtes Lager. Bemannt ist es mit einer halben Centurie Hilfstruppen. Es soll die Handelsstraße kontrollieren, die am anderen Ufer verläuft. Zumindest war es so, bis die Nubier zugeschlagen haben.«
    Macro stand auf dem Schiffssteg und spähte angestrengt zum Feuer in der Ferne hinüber. »Und woher weißt du, dass das der Feind war? Vielleicht ist es ein Überfall von Wüstenräubern, oder vielleicht hat irgendein Dummkopf den Getreidespeicher in Brand gesteckt. Haben wir irgendwelche Nachricht vom Garnisonskommandanten?«
    »Nein, Herr.«
    »Hmmm.« Macro strich sich mit der Hand über die Lippen. »Trotzdem können wir uns nicht sicher sein. Wenn du dich irrst, Tribun, hast du wegen nichts und wieder nichts Alarm geschlagen und die gesamte Armee aufgescheucht. Das wird dich nicht gerade beliebt machen. Ach, und übrigens, du hast mich nicht ›Herr‹ zu nennen, selbst wenn ich der Primus Pilus bin.«
    »Verzeiht.« Junius blickte beschämt drein, und Cato beschloss, ihm zu Hilfe zu kommen.
    »Du hast richtig gehandelt. Es ist natürlich möglich, dass es ein Unfall war. Aber wir befinden uns im Krieg, und der Brand könnte durchaus die Folge eines feindlichen Überfalls sein. Da wir nur noch in einem Umkreis von zehn Meilen Kundschafter ausschicken, ist das schwer zu sagen.«
    Aurelius bekam diese Bemerkung mit und zuckte unwillig zusammen, sagte aber nichts, sondern starrte weiter über den Strom hinweg. Schließlich wandte er sich an seinen Stabschef. »Geminus, gibt es sonst noch irgendwelche Berichte über Bewegungen des Feindes?«
    »Nein, Herr. Keine Meldung von den Wachposten, und keine der Tagespatrouillen hat irgendetwas Ungewöhnliches berichtet.«
    »Nun, jetzt ist jedenfalls etwas Ungewöhnliches passiert. Es könnte ein Unfall sein. Wenn wir in einer Stunde noch keine Nachricht von dem befestigten Lager haben, schickst du jemanden über den Fluss, der die Sache untersuchen soll.«
    »Jawohl, Herr.« Geminus räusperte sich. »Und die Soldaten, Herr?«
    »Was denn?« Aurelius wandte sich ihm zu.
    »Soll ich den Alarm abblasen lassen, Herr?«
    Aurelius blickte wieder auf das Feuer und schwieg einen Augenblick, bevor er antwortete. »Nein. Nicht so lange wir nicht sicher wissen, was dort drüben vor sich geht.«
    Macro warf Cato einen Blick zu und zog eine Augenbraue hoch. Cato beachtete ihn nicht und starrte auf das Feuer. Es wurde eindeutig heller und sah so aus, als drohte es, das gesamte Lager zu vernichten. Er fasste einen Entschluss und wandte sich an Aurelius.
    »Herr, ich finde, wir sollten nicht erst auf einen Bericht warten. Wir sollten sofort jemanden über den Fluss schicken, um der Sache nachzugehen. Falls das hier das Werk des Feindes ist, müssen wir unverzüglich Bescheid wissen. Und selbst wenn es nur ein Unfall war, müssen wir in Erfahrung bringen, ob die Garnison unsere Hilfe braucht.«
    »Meldest du dich etwa freiwillig, um als Kundschafter den Fluss zu überqueren, Tribun?«, fragte Aurelius sarkastisch. »Oder verkriechst du dich unauffällig hinter einem rangniedrigeren Offizier, der diese Aufgabe an deiner statt übernehmen soll?«
    »Ich gehe, Herr«, antwortete Cato. Die Unterstellung seines Vorgesetzten erzürnte ihn zutiefst. »Besser, wir schicken jemanden mit Erfahrung.«
    »In diesem Fall komme ich ebenfalls mit, Herr«,

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