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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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getragen, wo der oberste Wundarzt sein Feldlazarett aufgeschlagen hatte. Alle verwundeten Feinde wurden kurzerhand getötet.
    »Einen ganz schön heftigen Kampf«, wiederholte Macro, die Arme in die Hüften gestemmt. »Jetzt kommt der vergnügliche Teil: Wir müssen die Leiche von Ajax finden. Bisher habe ich ihn noch nirgends gesehen. Ich werde eine gründlichere Suche anordnen müssen.«
    »Vorausgesetzt, er ist hiergeblieben und hat bis zum Ende gekämpft.«
    »Du denkst, er hatte etwas mit diesen Reitern zu tun, von denen wir Nachricht erhalten haben?«
    »Möglich ist es.«
    Macro schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es wäre uns aufgefallen, wenn er hier rausgeritten wäre, mitten zwischen unseren Patrouillen hindurch. Das ist nicht sein Stil. Nicht nach dem, was ich von ihm in Erinnerung habe.« Macros Miene verfinsterte sich kurz beim Gedanken an die Zeit seiner Gefangenschaft. »Ajax ist eher der Mann, der sich zum Kampf stellt. Er läuft nicht davon und überlässt seine Leute dem Tod. Glaub mir, er ist hier. Wir müssen ihn einfach nur finden.« Macro stieß mit der Stiefelspitze gegen einen abgehauenen Unterarm. »Oder das, was von ihm übrig ist.«
    Er blickte sich wieder im Hof um und schüttelte den Kopf. »Man muss ihnen zugestehen, dass sie bis zum letzten Mann gekämpft haben. Kein einziger Gefangener. Falls die restliche nubische Armee genauso ist, steht uns ein schwieriger Kampf bevor, wenn wir endlich aufeinandertreffen.«
    Cato spitzte die Lippen. Trotz allem, was Macro sagte, war es den Legionären nicht schwergefallen, den Ausfall zurückzuschlagen, den der Feind in der Stunde vor Tagesanbruch gewagt hatte. Der Gegner hatte es bis zur Bresche geschafft und war dort aufgehalten worden, während die Verstärkung herangeeilt war, um ihn in den Tempel zurückzutreiben. Keine der Ballisten war beschädigt worden. Bei Tagesanbruch hatte der Legat den zweiten Angriff persönlich geleitet. In voller Rüstung in der Bresche stehend und von einem Schild gedeckt, brüllte er den Ballistenmannschaften und den Bogenschützen zu, mit dem Beschuss der Tempelmauer zu beginnen. Diesmal wurden die Geschosse aus geringer Entfernung abgefeuert, und die Legionäre machten kurzen Prozess mit allen Arabern, die sich auf den Tempelmauern oder oben auf den Pylonen zeigten.
    Sicher vor Pfeilbeschuss führte Macro die Erste Centurie wieder vorwärts. Eine Abteilung Bogenschützen der Hilfstruppen rückte mit ihr zusammen vor, bereit, jeden Verteidiger niederzuschießen, der es wagte, über die Barrikade hinweg die Angriffsrampen fortzustoßen. Die Legionäre rannten die Rampe hinauf und stürzten sich auf die Verteidiger dahinter. Sie hieben sich einen Weg durch ihre Reihen, bis sie in den Hof gelangten. Danach war es nur noch darum gegangen, die kleinen Gruppen von Überlebenden zu finden und niederzuhauen, die sich zu ihrem letzten Gefecht in die leichter zu verteidigenden Kammern des Tempels zurückgezogen hatten. Die letzte Gruppe, die von einem von Ajax’ Gladiatoren, einem Nubier, angeführt wurde, hielt im Hauptpylon über eine Stunde lang durch. Die Römer hatten sie langsam die schmale Treppe zur Plattform hinaufgedrängt. Der tödlich verwundete Gladiator hatte sich vom Pylon gestürzt, um nicht lebend in die Hände seiner Feinde zu fallen.
    »Schade, dass du den Kampf versäumt hast.« Macro sah sich seinen Freund aufmerksam an. Cato war zu benommen gewesen, um bei dem Angriff dabei zu sein, und Macro hatte Hamedes befohlen, sich in seiner Abwesenheit um den Präfekten zu kümmern. Der Priester half Cato, sich gegen den Stamm einer Palme zu lehnen, um den Angriff zu beobachten. Nachdem ihm nicht mehr schwindlig war und der Helfer eines Wundarztes ihm den Arm in eine Schlinge gelegt hatte, hatte Cato Hamedes weggeschickt und sich in den Tempel aufgemacht, um Macro zu suchen. Letzterer fuhr jetzt in einem feinfühligeren Tonfall fort: »Ich weiß, dass du dabei sein wolltest, wenn wir mit diesem verrückten Hund Ajax Schluss machen.« Er stockte. »Es ist merkwürdig, ich habe mir immer vorgestellt, es würde in einem Zweikampf zwischen ihm und entweder dir oder mir enden. Ich hätte nicht erwartet, dass er bei irgendeinem verdammten Scharmützel wie diesem hier fällt. Einfach nur einer der gesichtslosen Toten.«
    »Wir haben seine Leiche noch nicht gefunden«, gab Cato leise zurück. »Bis dahin fordern wir das Schicksal heraus, wenn wir glauben, alles sei schon vorbei.«
    Macro schnaubte. »Du musst doch

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