Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
jederzeit drei gute Römer wert, und es scheint hier ja genug Gräber für alle zu geben.« Er wies auf die Öffnungen in den Felsen rundum, und seine Kameraden lachten. »Lasst sie uns mit toten Römern füllen.«
    Ajax nahm eine Position mitten auf dem Weg ein, und seine Männer formierten sich in einer dichten Reiterreihe zu seinen Seiten. Sie zogen ihre Schwerter und hoben die Schilde, die sie den vor Tagesanbruch getöteten Römern abgenommen hatten. Das Echo von Hufschlag hallte verwirrend aus allen Richtungen von den zerklüfteten Felsen wider. Dann übertönte Karims Stimme den Lärm:
    »Da kommen sie! Haltet euch bereit!«
    Ajax packte sein Schwert fester und schloss die Schenkel um die Flanken seines Pferdes. Die ersten Römer bogen um den Fuß des Felsens: der Decurio, der die Schwadron kommandierte, und der Standartenträger. Sobald der römische Befehlshaber die wartenden Reiter keine hundert Schritte entfernt erblickte, warf er den Arm hoch und zügelte sein Pferd. Der Rest der Schwadron hielt hinter ihm an, und dann führte der Decurio sie im Schritttempo vorwärts, während er seinen Männern die Befehle für die Vorbereitung zum Angriff zurief. Sie machten ihre Lanzen bereit, nahmen ihre Schilde von den Sattelhörnern, schoben die Hände in die Schlaufen und nahmen die Zügel dann wieder in die linke Hand. Unterdessen beobachtete Ajax Karim und seine kleine Truppe von Bogenschützen. Diese legten den ersten Pfeil ein, streckten den Bogenarm vor, zogen den Pfeil zurück, zielten und warteten auf den Schießbefehl. Karim sah aufmerksam vom Steilhang herunter und beobachtete das Näherkommen der Feinde. Als sie auf einer Höhe mit ihm waren, hob er den Arm, hielt ihn einen Augenblick oben und riss ihn dann nach unten.
    »Schuss frei!«
    Eine Handvoll Römer blickte sich beim Klang seiner Stimme nach oben um. Da trafen die Pfeile auch schon ihr Ziel, bohrten sich in die Pferde und prallten mit lautem Klirren von den Schilden und Rüstungen ab. Ein Pfeil traf den Signifer in den Oberschenkel und nagelte ihn am Sattel fest. Die Araber legten sofort weitere Pfeile ein, um sie auf die Römer abzuschießen, und die Felswände hallten vom schrillen Wiehern der entsetzten Pferde, den Schreien ihrer Reiter und dem Klirren der aufprallenden Pfeile wider. Ajax beobachtete, wie mehrere der Römer sich auf dem Boden wanden, während der Rest in Verwirrung geraten war und versuchte, sich selbst und die Pferde vor den Pfeilen zu schützen. Es war Zeit zum Angriff, entschied er und holte tief Luft.
    »Vorwärts!« Er gab seinem Pferd die Fersen, und es trabte gehorsam los. Die anderen Männer setzten sich zu seinen Seiten langsam in Bewegung. Ajax beschleunigte das Tempo zum Trab. Es machte keinen Sinn, in wildem Galopp auf die Römer zuzustürmen. Er wollte, dass seine Männer in einer einzigen Welle eintrafen, um eine möglichst große Wirkung zu erzielen. Der Pfeilhagel ging weiter und richtete noch mehr Verwüstung in den feindlichen Reihen an. Einen Augenblick befürchtete Ajax, die Araber würden sich vielleicht von der Kampfbegeisterung hinreißen lassen und weiterschießen, wenn er und seine Kameraden sich ins Getümmel stürzten. Doch im letzten Moment rief Karim seinen Männern zu, den Beschuss einzustellen, und sie senkten gehorsam die Bögen.
    Die berittenen Gladiatoren fegten zwischen die in Unordnung geratenen Römer und drängten sich dicht an sie heran. So konnten sie ihre Gegner mit den Schilden rammen, und die Schwerter waren gegenüber den unhandlichen Lanzen im Vorteil. Ajax hieb nach der Schulter des ersten Gegners, der ihm in den Weg trat. Sein Schwert drang zwar nicht durch den Kettenpanzer, aber der Schlag war so wuchtig, dass Knochen brachen. Der Reiter schrie auf und schwankte im Sattel. Ajax trieb sein Pferd vorwärts und hieb mit einem Rückhandschlag nach dem Hals des Mannes. Er hatte keine Zeit, kraftvoll auszuholen, aber das Schwert fand dennoch einen Weg unter dem Halsschutz hindurch. Es schnitt durch die Haut und traf das Rückgrat. Als der Reiter nach vorn sank, zog Ajax sein Schwert zurück und lenkte sein Pferd zum Decurio, der in der Nähe des verwundeten Signifers im Sattel saß und die Standarte verteidigte. Rund um Ajax war die Luft von Staub erfüllt, und die Gegend hallte vom Klirren der Schwerter und Schilde, dem Fluchen der Männer und den Schmerzensschreien wider. Ein kurzer Rundumblick genügte ihm, um zu sehen, dass seine Männer im Vorteil waren. Nur einer der Gladiatoren

Weitere Kostenlose Bücher