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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Gräber der alten Könige und ihrer bedeutendsten Priester.«
    »Du warst also schon einmal hier?«
    »Vor ein paar Tagen, als ich die Tempel am Westufer besucht habe.«
    »Ich erinnere mich«, meinte Macro. »Mir kam es als eine ziemlich dämliche Zeit für Besichtigungstouren vor. Nun, was kannst du uns über diese Gräber erzählen? Wenn sie auch nur im Geringsten wie die Tempel sind, die hier überall herumstehen, dürften sie einen ziemlich beeindruckenden Anblick bieten, denke ich.«
    »Nein, Herr«, antwortete Hamedes. »Es gibt kaum etwas zu sehen, zumindest nicht von außen. Überwiegend sind es einfach nur Löcher, die in den Fels gehauen sind. Sie wirken mehr wie Höhleneingänge als wie sonst irgendwas.«
    »Höhlen?«, schnaubte Macro. »Ich soll dir also glauben, dass eure Leute ihre Könige nach ihrem Tod in Löcher im Fels gestopft haben? Unsinn. Sie haben sie ins Innere der Pyramiden gesteckt, an denen wir nahe Memphis vorbeigekommen sind. Das hast du mir selbst gesagt.«
    »Einige von ihnen, Herr, das stimmt. Doch viele andere wurden hier begraben, zusammen mit ihren Reichtümern.«
    »Reichtümer?« Macros Augen leuchteten auf.
    Hamedes nickte. »Die ganze Ausstattung, die sie für ihr Leben nach dem Tod brauchten, aus Gold gefertigt und mit Edelsteinen verziert. Natürlich wurden die Gräber im Laufe der Jahrhunderte von Dieben geplündert. Sie sind vollständig leergeräumt.«
    »Oh.« Macros Miene nahm einen Ausdruck enttäuschter Verdrossenheit an.
    »Wie sind die Gräber angelegt?«, fragte Cato. »Wie leicht würden sie sich verteidigen lassen?«
    »Verteidigen?« Hamedes schob die Lippen vor. »Es sind einfach nur Gänge, Herr. In den Felsen hineingehauen. Es gibt Dutzende von ihnen. Manche sind kaum mehr als Höhlen am Ende eines kurzen Tunnels. Andere wurden tief in die Steilwand gemeißelt und mit säulenverzierten Kammern ausgestattet. Ich bin mit einer Fackel in einige von ihnen so tief eingedrungen, wie ich es gewagt habe. Ajax’ Männer könnten durchaus versuchen, sich als letzte Zuflucht in einem dieser Gräber zu verschanzen.«
    »Hmmm.« Cato trank einen Schluck aus seiner Feldflasche und dachte über die Beschreibung des Priesters nach. Er versuchte, sich in Ajax’ Lage zu versetzen. Der Gladiator und seine Männer hatten nur einen begrenzten Wasservorrat. Wenn sie ihre Pferde zurückließen und versuchten, aus der Schlucht herauszuklettern, stünde ihnen ein langer Marsch quer über das Plateau bevor. Von dort ginge es in die Wüste hinunter, bevor sie versuchen könnten, zum Nil zurückzukehren. Selbst wenn es ihnen gelänge, den römischen Soldaten auf dieser Seite des Nils zu entgehen, würden Hitze und Durst sie wahrscheinlich töten, bevor sie sich in Sicherheit bringen könnten. Wenn sie sich andererseits tief in einem der Gräber versteckten, wären sie vor der Sonne geschützt und könnten tagelang überleben, bevor sie gezwungen wären herauszukommen. Falls sie bei Nacht herausschlüpften, konnten sie sich vielleicht an den Soldaten vorbeischleichen, die dann eventuell noch vor Ort wären. Je länger er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher kam es Cato vor, dass sein Feind in den Gräbern Zuflucht gesucht hatte.
    »Wenn sie sich dort versteckt haben, könnte es ziemlich lange dauern, bis wir das richtige Grab finden, und selbst dann hätten wir Schwierigkeiten, sie dort herauszuholen. Ich bezweifle, dass die Aussicht, so lange mit der Verfolgung zu verbringen, dem Legaten gefallen wird. Schließlich hat er sich jetzt darauf versteift, den Nubiern ein schnelles Ende zu bereiten.«
    Macro blickte auf. »Du glaubst doch nicht etwa, dass er die Jagd abbricht? Nicht jetzt, da die letzten Gladiatoren in der Falle sitzen – und Ajax wahrscheinlich mitten unter ihnen?«
    »Du hast Aurelius doch gehört. Er möchte, dass die Armee sich so bald wie möglich in Bewegung setzt. Also wird er keine Zeit damit verschwenden wollen, eine Handvoll Flüchtlinge zur Strecke zu bringen.«
    »Ich lasse Ajax nicht noch einmal entkommen«, gab Macro zurück. »Dieses Mal nicht. Mir ist es gleichgültig, wie lange es dauert. Ich werde jedes einzelne dieser verdammten Gräber durchsuchen, bis ich den Drecksack aufgespürt habe.«
    Cato teilte den Wunsch seines Freundes von ganzem Herzen, den Rebellen ein für alle Mal zu stellen. Es stand jedoch völlig außer Frage, dass Aurelius ihnen die Erlaubnis erteilen würde, mehrere Tage mit der Suche nach ihm zu verbringen. Er wandte sich dem

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