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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Ägypten und Legat des Kaisers.«
    Cato und Macro standen auf und verbeugten sich ebenfalls. Petronius trat mitten in den Raum und blieb dort mit in die Hüften gestemmten Händen stehen. Sein Gesicht war finster. Er schnippte mit den Fingern und deutete auf die Ecke. Der Schreiber eilte hinüber, setzte sich mit untergeschlagenen Beinen hin und holte Wachstafel und Griffel aus seiner Tasche.
    Petronius fuhr Cato an: »Ich habe euch meine Truppen nach Kreta mitgegeben, damit ihr den Aufstand dort niederschlagt, und nicht, damit ihr noch zusätzliche Unruhen anzettelt. Ihr beide habt eine Menge auf dem Kerbholz.« Petronius starrte sie wütend an. »Im gesamten Nildelta hat man euretwegen zu den Waffen gegriffen, und nicht nur dort. Die Kaufmanns- und Händlergilden der Stadt verlangen eure Köpfe. Ich habe nicht übel Lust, auf einen Prozess zu verzichten und euch dem Mob zu übergeben. Der soll euch in Stücke reißen, bevor hier noch eine offene Revolte ausbricht.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Also, sagt mir jetzt bei allen Göttern: Was habt ihr euch verdammt noch mal eigentlich dabei gedacht?«
    »Wobei, Herr?« Cato schüttelte den Kopf. »Ich verstehe kein Wort.«
    »Unsinn! Seit fast einem Monat bekomme ich nun ständig Nachrichten, dass ihr in den Küstendörfern Furcht und Schrecken verbreitet. Ihr landet, verlangt Nahrungsvorräte und tötet jeden, der sie euch verweigert. Ich habe gehört, dass ihr sogar Schiffe gekapert habt. Ihr habt die Besatzung gefoltert, um an Informationen zu kommen, dann beinahe jeden an Bord getötet und seid weitergezogen.«
    Macro und Cato wechselten einen raschen Blick.
    »Leugnet es nicht«, tobte der Statthalter. »Ich habe Berichte, in denen eure Namen genannt werden. Und es gibt eine Handvoll Zeugen, die ihr freundlicherweise verschont habt. Mehr als genug Beweise, um euch ans Kreuz zu nageln, bevor der Tag zu Ende ist.« Er zügelte mühsam seine Wut, bevor er fortfuhr: »Also frage ich euch nun zum wiederholten Mal: Was habt ihr da eigentlich für ein Spiel getrieben? Meine letzte Nachricht aus Kreta lautet, dass ihr losgeschickt wurdet, um einen meuternden Sklaven zu verfolgen. Und nicht, um hier in Ägypten neue Unruhen zu schüren. Ich bin mir nicht sicher, wer die größere Bedrohung für den Frieden im Imperium darstellt, ein meuternder Gladiator oder die beiden idiotischen Schurken, die mit dem Auftrag unterwegs sind, ihn aufzuspüren. Und dann benutzt ihr auch noch meine Männer und meine Schiffe, um euer schmutziges Werk zu verrichten. Glaubt nicht, dass das dem Pöbel hier entgangen ist. Einer meiner Patrouillentrupps wurde mit Steinen beworfen, als er gestern durch die Straßen ging. Ich habe einen Optio und einen einfachen Soldaten verloren. All das habe ich euch und eurem Ungeschick bei der Verfolgung dieses Ajax zu verdanken.«
    »Aber wir haben nichts getan, Herr«, protestierte Macro. »Nichts davon ist wahr.«
    »Erzählt das den Zeugen.«
    »Dann lügen sie. Jemand hat sie gegen uns aufgehetzt.«
    »Das werden wir ja sehen. Meine Ankläger haben Aussagen aufgenommen und Beweise gesammelt. Ich werde alles tun, um euch beiden sobald wie möglich den Prozess zu machen. Danach gibt es eine öffentliche Hinrichtung. Das dürfte vielleicht genügen, um den Pöbel zufriedenzustellen und hier in Ägypten wieder für Ruhe zu sorgen.«
    Macro schnaubte höhnisch. »Das soll wohl ein Scherz sein! Das ist doch alles vollkommener Blödsinn.«
    »Glaub mir, Centurio, das ist euer Schicksal. Und mehr noch, der Kaiser und sein Sekretär, Narcissus, diese Schlange, werden eure Verurteilung ohne einen Moment des Zögerns gutheißen.«
    Cato hatte dem hitzigen Wortwechsel schweigend gelauscht. Jetzt dämmerte ihm, was wirklich geschehen war, und er lächelte bitter.
    »Was gibt es hier zu lachen?«, fragte der Statthalter. »Ich sehe keinen Grund zur Belustigung.«
    »Das war Ajax, Herr. Er ist für all das verantwortlich.«
    »Ajax?«
    »Natürlich. Er hat seine Spur verwischt. Und besser noch, er hat durch seine Taten die Einheimischen aufgehetzt.«
    »Was meinst du damit?«
    »Vor einigen Tagen sind wir auf ein steuerlos dahintreibendes Schiff gestoßen. Die gesamte Besatzung war tot, mit Ausnahme eines einzigen Mannes, der uns sagte, dies sei das Werk von Centurio Macro.«
    Macro schnaubte. »Das war eine ziemliche Überraschung für mich, wie du dir vorstellen kannst.«
    »Und das erklärt auch, warum diese Dorfbewohner geflohen sind, als wir am Tag vor

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