Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
Boden.
    »Ha!«, knurrte Macro zufrieden und bereitete eilig den nächsten Schuss vor. »Bolzen!« Er streckte die Hand aus, und Hamedes wollte ihm hastig das nächste Geschoss reichen. Es entglitt ihm jedoch, und er musste sich unter Macros Flüchen bücken und es aufheben. Beim Aufblicken sah Macro, dass die Angreifer sich aufgefächert hatten und nun vorsichtiger vordrangen. Das war genau das, was Macro beabsichtigt hatte. Es kam jetzt nur darauf an, Cato genug Zeit zu verschaffen, mit seinen Schiffen in die Bucht einzufahren. Drei von Ajax’ Männern schlichen sich an den Felsen entlang, die Macros Truppe vorher im Dunkeln als Versteck gedient hatten. Macro schwenkte die Waffe herum und feuerte. Wieder ertönte ein Krachen, und der Bolzen schwirrte durch die Luft. Diesmal traf er einen der Gegner mitten in die Brust und schleuderte ihn rückwärts gegen einen Felsbrocken, wo er auf dem Boden zusammenbrach. Das Schaftende ragte aus seiner Tunika hervor.
    Als Macro gerade erneut mit dem Nachladen begann, ertönte ein Schrei. In der Zeit, die der Centurio brauchte, um den nächsten Schuss vorzubereiten, stürmten die Männer vorwärts. Macro hatte gerade noch Zeit, die Richthöhe nach unten zu verstellen und einen letzten Bolzen abzuschießen, der aber über die Köpfe der Gegner hinwegflog.
    »Das war’s.« Er trat von der Balliste zurück. »Jetzt kommt es zum Nahkampf.«
    Der erste Angreifer erreichte die Tür und hämmerte dagegen. Das zeigte keine große Wirkung, da die Tür mit einem Holzriegel gesichert war und ein paar Getreidesäcke dahinter aufgeschichtet lagen. Als Macro die Treppe hinunterstieg und zu seinen Männern trat, die die Schilde der getöteten Aufständischen an sich genommen hatten, schlugen bereits die ersten Axthiebe gegen das altersschwache Holz. Gleich darauf brach ein großes Stück aus der Innenseite der Tür heraus. Unter den Axthieben flogen noch mehr Splitter durch die Luft. Dann sackte ein langer Holzspan nach unten, und die stumpfe Seite des Axtkopfs ragte einen Fingerbreit durch die Tür herein. Als die Axt herausgerissen wurde, blieb ein schmaler Spalt zurück, durch den Macro die Männer draußen im blassen Licht der Morgendämmerung sehen konnte. Weitere Schläge drangen durch das geschwächte Holz, und dann rissen die Gegner mit den Händen an den zerborstenen Brettern.
    »Keine Sorge, Männer«, sagte Macro ruhig. »Das ist der einzige Zugang. Wir müssen ihn nur so lange halten, bis der Präfekt hier ist.«
    Er blickte sich zu seinen Männern um, die kampfbereit im Dämmerlicht standen, und bemerkte ihre Mienen. Einige wirkten grimmig, aber entschlossen, während ein paar der Jüngeren einen nervösen, ängstlichen Ausdruck in den Augen hatten. Es war die Pflicht eines Centurios, seinen Männern voranzugehen, um sie anzuspornen. Die rechte Hand fest um den Schwertgriff, näherte Macro sich der Tür und zog mit der Linken den Dolch heraus. Mit einem splitternden Krachen wurde ein Türbrett weggerissen, dann ein weiteres, bis nur noch ein paar Bretter am Rand zurückblieben. Die Aufständischen hatten sich um die Tür gruppiert. Der erste Mann stürmte vor und trat die improvisierte Barriere aus Getreidesäcken um. Er war mit einem Speer bewaffnet, senkte ihn und stieß ihn mit einem Grunzen nach Macro. Die blattförmige Spitze schoss auf seinen Bauch zu, doch Macro parierte und wich zur Seite aus. Er fand sein Gleichgewicht sofort wieder, stürzte sich auf den Speerkämpfer und zwang ihn zum Rückzug.
    »Stellt euch um die Tür herum auf!«, schrie Macro. »Greift jeden von der Seite an, der versucht, einzudringen.«
    Sofort eilten die Männer an die entsprechenden Plätze. Unterdessen stieß der Speerkämpfer erneut zu. Er stand breitbeinig da und hielt den Schaft fest umklammert. Diesmal konzentrierte er sich voll und ganz auf den Centurio, als stünden sie sich in einem Zweikampf gegenüber. Er maß Macro mit erfahrenem Blick und machte eine Finte. Macro zuckte einen Moment lang zusammen und grinste dann.
    »So leicht lasse ich mich nicht reinlegen. Gib dir gefälligst mehr Mühe.«
    Der nächste Stoß war keine Finte mehr, und der Speer schoss vor wie eine Ramme. Macro ließ sein Schwert nach unten sausen. Er traf die Waffe unmittelbar über der Hand des Mannes, und die Speerspitze wippte nach unten. Macro ließ den Dolch vorschnellen und stach den Aufständischen in den Unterarm. Dieser keuchte auf und lockerte den Griff um den Speerschaft. Macro trat darauf und brachte

Weitere Kostenlose Bücher