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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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sein Herz. Er blickte zu Rufus auf. »Das ist der Grund, weshalb die Dorfbewohner ermordet wurden.«
    Bevor der Centurio noch antworten konnte, hörte man einen Warnruf von der Straße, die das Dorf der Länge nach durchschnitt, dann ein leises Schwirren und einen Schmerzensschrei. Die beiden Offiziere rannten zwischen die Ställe zurück, nahmen die Schilde hoch und blickten sich um. Ein Mann lag auf dem Boden, stemmte sich auf dem Ellbogen auf und starrte auf einen Pfeilschaft, der aus seiner Brust ragte. Ein anderer Mann versuchte taumelnd, den Pfeil zu fassen, der ihm von hinten durchs Schulterblatt gedrungen war. Noch mehr Pfeile schwirrten durch die Luft, und Cato sah, dass ein weiterer Mann getroffen wurde. Sein Schwertarm wurde am Körper festgespießt.
    Cato holte tief Luft und brüllte: »HINTERHALT! Schilde hoch, Legionäre! Zu mir!«

Kapitel 12

    R
ufus und seine Männer schlossen die Reihen, formierten sich zu einer schmalen Ellipse und deckten sich mit ihren Schilden. Jetzt erblickte Cato den Feind. Mehrere Gestalten waren aus der Deckung gekommen, standen am anderen Dorfende und schossen Pfeile auf die Römer ab. Als er sich umsah, bemerkte Cato weitere Männer, die den Weg blockierten, auf dem sie ins Dorf gelangt waren. Ajax hatte sie in die Zange genommen. Cato sah sofort, dass er und seine Männer sich mühelos vorn wie hinten den Weg freikämpfen konnten. Dann bemerkte er weitere Gestalten, die links und rechts von ihm zwischen den Hütten hindurchhuschten. Gleich darauf loderte eine helle Flamme in einem Haus auf. Das Palmdach war in Brand gesteckt worden. Noch mehr Flammen erwachten zum Leben und tauchten die Römer, die zwischen den Häusern feststeckten, in ihr Licht. Cato hörte ein Stöhnen, als ein weiterer Mann in seiner Nähe in die Schulter getroffen wurde. Dann spürte er einen heftigen Schlag, und ein Splitter stach ihn in den Hals. Eine Pfeilspitze hatte seinen Schild durchschlagen.
    »Wir müssen hier raus!« Rufus zeigte dorthin zurück, woher sie gekommen waren.
    »Nein. Wir haben, was wir wollten, eine Gelegenheit, Ajax anzugreifen.« Cato dachte rasch nach. »Nimm die Hälfte der Männer und kehre zum Eingang des Dorfes zurück. Erledige die Bogenschützen und kämpfe dich dann durchs Dorf zurück und räume die Häuser.«
    »Was ist mit dir, Herr?«
    »Ich nehme die restlichen Männer und befasse mich mit der anderen Dorfseite.« Bevor Rufus etwas gegen die Aufteilung der Truppe einwenden konnte, versetzte Cato ihm einen Stoß mit dem Schild und blaffte ihn an: »Marsch!«
    »Die letzten drei Abteilungen!«, schrie Rufus über das Prasseln der Flammen hinweg. »Zu mir!«
    Der Centurio zog sich vorsichtig zurück und sammelte seine Männer um sich. Die Kolonne teilte sich auf, und die hinteren Reihen marschierten zurück und traten dem Feind hinter einem Wall von Schilden entgegen. Cato packte seinen Schwertgriff fester und rief den verbliebenen Männern zu: »Mir nach!«
    Unter dem Pfeilhagel, der vom Ende der Straße auf sie zuschwirrte, rückten zwanzig Männer in geschlossener Formation mit ihm vor. Die Pfeilschäfte bohrten sich krachend in die Schilde, aber beim Vormarsch gegen die Bogenschützen war nur noch ein weiterer Verwundeter zu beklagen. Ein Pfeil traf das ungeschützte Schienbein eines Mannes auf der linken Seite der vordersten Reihe. Er blieb taumelnd stehen und ging dann stöhnend hinter seinem Schild in die Hocke. Einer seiner Kameraden wollte ihm helfen, doch Cato brüllte: »Lass ihn zurück! Bleib in der Formation!«
    Jetzt waren sie nur noch zwanzig Schritte von den Bogenschützen entfernt. Die Flammen beleuchteten den Gegner vor dem zunehmend dunklen Hintergrund des hohen Grases und der Palmen.
    »Zum Angriff!«, schrie Cato. »Zum Angriff!«
    Mit einem heiseren Brüllen rannten die Legionäre los, hinter ihre schweren Schilde geduckt. Vor ihnen verschossen die Bogenschützen ihre letzte Salve und wandten sich dann zur Flucht.
    »Sie laufen weg!«, schrie ein Legionär. »Hinterher! Haut die Drecksäcke in Stücke.«
    Von den Römern verfolgt, machten die Bogenschützen kehrt und rannten auf dem Weg davon. Dann erhaschte Cato seitlich von sich eine Bewegung. Links und rechts kamen Gestalten zwischen den Häusern hervor. Es waren weitere von Ajax’ Männern, die mit Schilden und Speeren bewaffnet waren. Er hatte noch nicht einmal Zeit, eine Warnung zu rufen, da brachen die Aufständischen auch schon ins Freie und nahmen die Römer in die Zange. Unter

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