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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Claudius selbst ihn dir erteilt. Stimmt das etwa nicht?«
    Cato schob die Lippen vor. Der Statthalter hatte recht. Bis zu seiner Abberufung nach Rom verfügte er über die Autorität, nach eigenem Gutdünken zu entscheiden. Er konnte Sempronius’ Befehl aufheben, wenn er das wünschte, und Cato konnte nichts daran ändern. »Jawohl, Herr. Das ist richtig.«
    Petronius nickte. »Dann ist die Angelegenheit entschieden. Du und Centurio Macro, ihr beide brecht sofort nach Diospolis Magna auf. Mein Stabschef hat bereits eure Ernennungsurkunden vorbereitet. Du kannst sie beim Hinausgehen mitnehmen. Noch irgendwelche Fragen?«
    »Jawohl, Herr. Darf ich davon ausgehen, dass du mich nach dem Ende des Feldzugs gegen die Nubier bevollmächtigen wirst, die Jagd auf Ajax wiederaufzunehmen?«
    »Wie du wünschst.« Petronius zuckte mit den Schultern. »Ich vermute allerdings, dass es einige Monate dauern wird, bis wir mit den Nubiern fertig sind. Wenn der Gladiator kein kompletter Dummkopf ist, wird er die Provinz bis dahin längst verlassen haben. Andernfalls werde ich eine entsprechende Bitte deinerseits mit Sicherheit berücksichtigen. Und jetzt, Präfekt, wegtreten!«
    »Und, wie ist es gelaufen?«, fragte Macro, schob Cato einen Becher über den Tisch und schenkte ihm Wein ein. Er hatte unmittelbar vor den Palasttoren in einer Taverne an der Via Canopia gewartet, der siebzig Meter breiten Prachtstraße, die durchs Herz der Stadt führte. Draußen, auf der Straße, besprachen zehntausende Alexandriner Geschäfte oder unterhielten sich mit Freunden – sie hatten Mühe, sich beim Geschrei der Straßenhändler und Kaufleute, die lauthals ihre Waren anpriesen, überhaupt zu verstehen. Cato war rasch an den Händlern vorbeigegangen und hatte ihre aufdringlichen Bitten, sich doch ihre billigen Andenken und Antiquitäten anzusehen, gar nicht beachtet. Die Händler verfolgten ihn mit Versprechungen, er könne in aller Ruhe schauen und man werde ihn nicht bedrängen. Diese Versprechen waren so billig wie die Waren, die sie verkauften, und sie gaben erst auf, als Cato sie anschnauzte.
    Cato warf sich auf den Hocker neben Macro und Hamedes und leerte seinen Becher rasch. Er warf Hamedes einen Blick zu.
    »Solltest du dich nicht um eine freie Stelle in der Priesterschaft irgendeines Tempels bemühen?«
    Hamedes schnaubte verächtlich. »Hier, in Alexandria?«
    »Warum denn nicht?« Cato deutete auf die Via Canopia. »Mangel an Tempeln herrscht in dieser Stadt jedenfalls nicht.«
    »Die Tempel hier werden von griechischen Parasiten betrieben. Sie holen den Leichtgläubigen das Geld aus der Tasche und füllen damit ihre eigenen Beutel. Ich bin ein Priester der wahren Tempel Ägyptens. Ich werde mich nicht durch einen Dienst in Alexandria verunreinigen.« Hamedes schenkte sich einen Becher Wein ein. »Außerdem ist der Priesterberuf in Alexandria sehr einträglich – was heißen soll, dass es derzeit keine freien Stellen gibt.« Er zuckte mit den Schultern.
    »Ein Priester ist ein Priester ist ein Priester«, brummte Macro, packte den Weinkrug am Henkel und hob ihn auf seine Seite des Tischs hinüber. »Aber egal, wie ist es beim Statthalter gelaufen?«
    »Sagen wir einfach nur, er war nicht besonders erfreut, dass Ajax uns entkommen ist.«
    »Er wird uns also genug Männer geben, um die Verfolgung wieder aufzunehmen?«
    »Uns Männer geben?« Cato lachte trocken. »Im Gegenteil. Wir beide werden zum Kampf gegen die Nubier abkommandiert.« Cato holte die Befehle, die er erhalten hatte, unter seiner Tunika hervor und warf sie auf den Tisch. »Lies, wenn du möchtest.«
    Macro schob die Papyrusrolle behutsam zur Seite. »Was spielt Petronius da verdammt nochmal für ein Spiel? Er weiß, wie gefährlich Ajax ist.«
    »Es ist offensichtlich eine Frage der Prioritäten.«
    »Prioritäten?« Macro runzelte die Stirn. »Seit wann gehört es nicht mehr zu unseren Prioritäten, den Anführer eines Sklavenaufstands dingfest zu machen?«
    »Ah, da sagst du was.« Cato schnalzte mit der Zunge. »Genau das habe ich auch dem Statthalter entgegnet. Aber er hat darauf bestanden, dass wir uns erst mit den Nubiern befassen müssen. Wahrscheinlich hat er recht«, räumte Cato ein. »Jetzt heißt es also für uns beide wieder zurück zur Armee. Aber das könnte vielleicht schließlich doch noch unseren Zwecken dienen.« Cato beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Das Letzte, was wir von Ajax gehört haben, war, dass er nilaufwärts

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