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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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seinen Ausbildungsoffizieren zu sprechen.
    Cato nickte und trank so viel, wie ihm gestattet war. Mit dem zweiten Schluck spülte er seinen ausgedörrten Mund aus, bevor er ihn runterschluckte. Er blickte die Kolonne entlang. Dutzende von Männern lagen lang ausgestreckt auf dem Rücken und keuchten. Bei den Offizieren fiel ihm auf, dass einige fehlten. Es waren die Männer, von denen er gehofft hatte, dass sie den Marsch nicht durchhalten würden. Der Rest sah grimmig und entschlossen aus.
    Als Macro an die Spitze der Kolonne zurückkehrte, blieb er neben Cato stehen und trank einen Schluck aus seiner Feldflasche. »Bisher sind vier Offiziere und achtzehn Soldaten zurückgeblieben. Gar nicht so schlecht in Anbetracht der Hitze. Aber daran sind die Männer hier ja gewöhnt. Wir haben die ersten acht Meilen hinter uns. Zeit für eine kurze Rast, und dann kehren wir zum Lager zurück.« Macro schwieg einen Moment, beschirmte die Augen mit der Hand und blinzelte kurz in die Sonne. Dann trank er seinen zweiten Schluck und verschloss die Feldflasche wieder. »Jetzt kommt erst die wahre Bewährungsprobe für die Männer. Am Nachmittag wird die Hitze entsetzlich sein. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich auf die Aussicht freue. Wie steht es mit dir, Herr?«
    »Ich komme klar.« Tatsächlich taten Cato die Füße nach dem langen Marsch über harten Boden schrecklich weh, und ihm war ein wenig schwindelig von der Anstrengung und der Hitze. Aber er zwang sich, gerade dazustehen und Macro direkt anzusehen.
    »Und du?«
    »Kein Problem«, antwortete Macro, dem das bleiche Gesicht seines Freundes nicht entging. »Ich an deiner Stelle würde mich hinsetzen und die Beine hochlegen, solange die Gelegenheit sich bietet.«
    »Nicht, solange du das nicht selber tust.«
    Macro schüttelte den Kopf. »Wie du willst.«
    Er schritt langsam die Kolonne ab und blickte auf die Offiziere und einfachen Soldaten der Ersten Kohorte hinunter. Die stammten überwiegend von Griechen und Ägyptern ab. Sie hatten einen dunklen Teint, allerdings nicht ganz so dunkel wie die Menschen am Oberlauf des Nil. Im Allgemeinen hatten sie einen etwas zierlicheren Körperbau als die Legionäre an der Nordgrenze des Imperiums, wo Macro den größten Teil seiner Armeezeit gedient hatte. Sie wirkten jedoch zäh, und sie hatten den Marsch bisher gut bewältigt. Aber das sollten sie wohl auch, überlegte Macro. Die Erste Kohorte galt in jeder Legion als die beste. Sie war doppelt so groß wie die anderen Kohorten und übernahm die Verteidigung der rechten Flanke, wenn die Legion in die Schlacht zog. Es blieb allerdings noch zu sehen, wie viele Männer auch wirklich bis zur Rückkehr ins Lager durchhalten würden. Die Männer der Siebten und der Neunten Kohorte hatten sich so wacker geschlagen wie ihre Kameraden, und nur eine Handvoll war zurückgeblieben. Cato hatte gut daran getan, die Offiziere ausdrücklich in die Übung einzubeziehen, das musste Macro zugeben. Es hatte die Männer eindeutig aufgemuntert – das war ein zusätzlicher Pluspunkt. Davon abgesehen hatte es Cato die Gelegenheit geboten, jene Offiziere auszusortieren, die körperlich nicht fähig waren, ihre Männer zu führen.
    Als Macro zu der kleinen Gruppe von Offizieren zurückkehrte, die sich am Straßenrand ausruhte, erblickte er Hamedes, der in ihrer Nähe saß. Macro hatte immer angenommen, Priester seien ein verweichlichter Haufen, und war überrascht, dass Hamedes mit der Kolonne Schritt gehalten hatte.
    »Wie geht es deinen Füßen?«
    Der Priester stand auf, als Macro ihn ansprach, und lächelte ansteckend. »Das hier ist ein äußerst willkommener Ausflug, Herr. Ich frage mich allerdings, wie Männer, die so viel auf dem Rücken schleppen müssen, noch genug Kraft übrig haben können, ein Imperium zu erobern und zu halten.«
    Macro lächelte zurück und klopfte ihm auf die Brust. »Das ist das Geheimnis unseres Erfolges«, antwortete er verschwörerisch. »Eben weil wir noch die Kraft dazu haben, siegen wir.« Macro trat einen Schritt zurück und musterte den Priester. »Du hältst dich gut, Junge. Ich mache schließlich doch noch einen Legionär aus dir.«
    Das Gesicht des jungen Mannes war einen Moment lang ernst, doch dann kehrte sein Lächeln zurück. »Das ist gewiss eine Ehre. Aber mein Ehrgeiz ist eher spiritueller als kriegerischer Natur. Wenn der Feldzug vorbei ist, habe ich unbedingt die Absicht, wieder in den Priesterstand zurückzukehren.«
    »Wir werden ja sehen. Mein

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