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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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wenig Erholung, mein Freund .«
    »Ganz und gar nicht, Majestät .« Narcissus straffte sich. »Mein Platz ist an deiner Seite. Dir zu dienen ist mein Lebenszweck .«
    »Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, solche Diener zu haben. Nun k-k-komm, Narcissus! Der geschätzte Apollo-d-d-dorus soll uns einen Einblick in die Baukunst geben .«
    Der Baumeister neigte erneut den Kopf, dann erklärte er, wie er den Fuciner See zu leeren gedachte. Cato bemühte sich, dem Vortrag des Baumeisters zu folgen, hatte den Blick aber auf Tigellinus gerichtet. Der Centurio stand an der Spitze der Centurie, nur etwa fünfzig Schritte vom Kaiser entfernt. Seine Hand ruhte auf dem Schwertknauf, mit den Fingern trommelte er auf den Griff. Zwischen ihm und Claudius befand sich der lockere Kordon der germanischen Leibwächter. Im Moment war der Kaiser anscheinend ungefährdet.
    Apollodorus deutete auf das Tal, das sich zum Fluss erstreckte. »Wie Majestät sehen kann, habe ich eine Reihe von Dämmen errichten lassen, jeder mit einer Schleuse versehen, sodass wir die Wassermenge regulieren können, wenn wir das Gebiet um den See trocken legen. Hätten wir lediglich einen vom See bis zum Fluss reichenden Kanal errichtet, wie es, glaube ich, dein Berater Pallas ursprünglich vorgeschlagen hat, wäre der Tiber über die Ufer getreten und hätte die Stadtmitte Roms überschwemmt, sobald die Flutwelle dort angekommen wäre .«
    Narcissus lachte auf. »Das war sicherlich kein besonders lichter Moment meines Freundes. Aber Pallas hat auch seine Stärken, wo immer sie liegen mögen .«
    »Ganz recht .« Claudius nickte. »Meine Gemahlin, die Kaiserin, schätzt ihn sehr .«
    »Oh, das glaube ich ihr aufs Wort « , flüsterte Macro.
    »Pst !« , machte Cato.
    Der Baumeister ging an der Spitze der Kolonne den Pfad entlang, den man in den Hang des Tales geschnitten hatte. Die Dämme waren im Abstand von einer halben Meile errichtet worden, dahinter sammelte sich auf dem Talboden das aus dem See abfließende Wasser. Gegen Abend erreichte die Kolonne schließlich den letzten und größten Damm. An seinem Ende strömte ein schmaler Wasserlauf um eine Biegung des Tales, dessen Hänge hier erheblich steiler waren als am See. Der Wasserlauf wurde gespeist von einem Kanal, der um den Damm herumführte. Ein paar Arbeiter luden Holzbalken auf einen Wagen. Sie verneigten sich vor dem Kaiser, dann setzten sie ihre Arbeit fort.
    Apollodorus hielt am Fuße des Damms an, wo lange, dicke Holzbalken die Bohlen stützten, die man senkrecht ins Erdreich getrieben hatte. Von den mittleren Stützbalken führten zahlreiche Seile zu den Hängen, wo sie durch große, an Pfosten verankerte Flaschenzüge führten.
    Narcissus blickte skeptisch zu dem etwa fünfzig Fuß hohen Damm auf. »Sind wir hier auch sicher ?«
    »Unbedingt !« Apollodorus lächelte beruhigend. Er trat vor und klopfte gegen eine der Holzbohlen. »Es müssten schon hundert Mann an den Seilen ziehen, um dieses Ding zu lockern. Zu gegebenem Zeitpunkt, sobald wir den Weg bis zum Nebenfluss des Tiber freigeräumt haben, wird genau das geschehen. Im Moment könnte nur ein Erdbeben den Damm beschädigen. Wenn das Wasser hinter dem Damm abgeflossen ist, rücken wir im Tal vor und lassen das nächste Wasserreservoir leerlaufen, bis wir beim See angelangt sind. Auf diese Weise regulieren wir die Wassermenge, und der Wasserstand des Tiber wird nur für kurze Zeit geringfügig ansteigen .« Er trat zurück und betrachtete den Damm mit unverhohlenem Stolz. Dann besann Apollodorus sich der Gegenwart des Kaisers und wandte sich eilig zu ihm um. »Aus Anlass der Fertigstellung des Projekts haben wir eine kleine Feier vorbereitet, Majestät. Gleich hinter der Talbiegung, am Flussufer. Wenn du mir die Ehre erweisen würdest ?«
    »Was? O ja. Aber natürlich !« Claudius lächelte. »Es wäre mir ein V-V-Vergnügen, junger Mann. Geh voran !«
    Narcissus trat vor. »Majestät, es ist schon spät. Wir werden die Stadt vermutlich nicht mehr vor Einbruch der Dämmerung erreichen. Wir sollten unverzüglich aufbrechen .«
    »Unsinn !« Claudius runzelte die Stirn. »Fürchtest du dich etwa vor der Dunkelheit? Der Mann hier hat hervorragende A-A-Arbeit geleistet. Da ist es wohl das Mindeste, dass wir seinen Erfolg feiern .«
    Narcissus neigte den Kopf. »Wie du wünschst, Majestät .«
    Der Kaiser klopfte Apollodorus auf den Rücken. »Geh voran, mein Junge! W-w-weise uns den Weg !«
    Das Tal beschrieb eine leichte Biegung

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