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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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von Catos Augen entfernt. Sein saurer Atem stank nach Wein und Bratenfleisch. Die Rechte des Kerls wanderte über Catos Brust nach oben zur Gurgel. Cato packte die Hand und versuchte, sie wegzudrücken, doch sein Gegner war zu kräftig und grub ihm die Finger in den Hals. Heißes Blut strömte Cato über Brust und Bauch. Er zerrte an der Hand des Mannes, doch der packte nur noch fester zu. Die Augen quollen Cato aus den Höhlen, und ein dunkelroter Schleier löschte die Umgebung aus.
    Etwa zwanzig Fuß entfernt war Macro mit einem anderen Gauner in einem Zweikampf auf Leben und Tod verwickelt. Beide hielten den Schwertarm ihres Gegners am Handgelenk gepackt und maßen miteinander die Kräfte. Ihre Blicke trafen sich, und der Ganove spannte mit einem Laut, der halb Knurren und halb Lachen war, die Muskeln an und spürte, wie Macros Arm allmählich nachgab.
    »Ist das alles, was du fertigbringst ?« , höhnte der Kerl.
    »Nicht ganz « , fauchte Macro. »Wie steht’s damit ?«
    Er nahm den Kopf zurück und rammte ihn seinem Gegner mit voller Wucht ins Gesicht. Diese Taktik hatte er schon häufiger in der Schlacht oder bei Raufereien eingesetzt, aber kaum jemals ohne Helm. Als ihre Schädel gegeneinanderkrachten, klappte der Kiefer seines Gegners zusammen, und dessen Zähne gruben sich tief in die Zunge. Ein stechender Schmerz flammte in Macros Stirn auf. Ihm wurde schwindlig.
    »Scheiße, tut das weh … « , ächzte er. Als er spürte, dass der Griff seines Gegners sich lockerte, versetzte Macro ihm einen Stoß, riss seinen Schwertarm los und trieb ihm die Klinge in den Hals. Der Schläger ging in die Knie, Blut spritzte stoßweise aus der Wunde. Macro versetzte ihm einen Fußtritt, sodass er nach hinten kippte, dann schaute er sich um. Das Kampfgeschehen hatte sich in der ganzen Höhle verteilt. Mehrere Tote lagen am Boden, auf Tischen und Bänken. Cestius lieferte sich einen erbitterten Schwertkampf mit einem der Germanen, Septimus gab einem drahtigen Gegner mit einem Stoß ins Herz gerade den Rest. Dass er seinen Freund nicht sah, weckte Macros Argwohn. Dann bemerkte er in der Nähe zwei Gestalten, die auf einem Tisch miteinander rangen. Der oben liegende Mann gehörte zu Cestius’ Bande. Der unten liegende Mann war groß und hager und trat mit den Beinen um sich im verzweifelten Versuch, sich zu befreien.
    »Nicht schon wieder « , brummte Macro und beeilte sich, Cato zu retten. Als er sich an einem von Plautus’ Kämpfern vorbeidrängte, sah er, wie Cestius einem germanischen Krieger sein Schwert auf den Kopf schmetterte. Die Klinge durchdrang den Schädelknochen und grub sich ins Hirn. Cestius riss mit einem kräftigen Ruck das Schwert heraus, trat einen Schritt zurück und musterte das Kampfgetümmel. Stirnrunzelnd drehte er sich um und rannte zu der Leiter, die zum Tunnel hochführte.
    »Scheiße .« Macro knirschte verbittert mit den Zähnen. Er war noch zehn Schritte von Cato entfernt, und inzwischen verstellten ihm mehrere Kämpfer den Weg. Cato musste gerettet werden, aber Cestius durfte auch nicht entkommen. Dann sah Macro, wie Centurio Plautus hinter dem Tisch, auf dem Cato lag, einen Gegner niedermachte.
    »Plautus !« , rief Macro.
    Der Centurio wandte den Kopf, und Macro zeigte auf Cato. »Hilf ihm !«
    Plautus blickte zum Tisch und nickte. Macro bahnte sich einen Weg durchs Kampfgetümmel und rannte Cestius hinterher. Der Bandenanführer hatte den Bereich mit den Tischen und Bänken hinter sich gelassen. Als er die Leiter erreicht hatte, schob er das Schwert in die Scheide und sprang auf die zweite Sprosse. Er packte eins der kräftigen Querhölzer, kletterte behände in die Höhe und befand sich bereits außer Reichweite, als Macro den Fuß der Leiter erreichte. Als Macro Cestius hinterherzuklettern begann, zog der gerade die Stiefel über den Rand des Tunnels. Macro hatte etwa sechs Fuß zurückgelegt, als die Leiter auf einmal schwankte. Instinktiv hielt er sich fest und blickte in die Höhe. Cestius sah auf ihn herab und stieß die Leiter von der Wand weg. Zunächst schien es so, als könnte die Leiter aufgrund des ungünstigen Winkels nicht umkippen, da versetzte Cestius ihr mit dem Stiefel einen Tritt. Einen Moment lang schwankte die Leiter unentschieden, dann kippte sie in die Höhle und riss Macro mit.
    Durch den roten Nebel hindurch starrte Cato dem Mann, der ihn würgte, in die Augen. Wegen der zerbissenen Zunge hatte sich blutiger Schaum auf dessen Lippen gebildet, der Cato aufs Kinn

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