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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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und ihr Fußgetrappel hallte laut im Tunnel wider. Nach ein paar Schritten stieg der Boden an, und sie sahen vor sich Cestius’ Silhouette im fackelscheinerhellten Gang. Dann beschrieb der Tunnel eine Biegung nach rechts, die Steigung nahm ab, und sie verloren Cestius vorübergehend aus den Augen. Jetzt liefen sie durchs Dunkel, doch zum Glück war der Boden eben und hindernisfrei. Als sie um die Ecke bogen, sahen sie wieder Cestius, der sich einem schmalen Durchgang am Ende des Tunnels näherte. Doch der – als er das Geräusch ihrer Schritte hörte – schlüpfte durch die Öffnung. Und schon begann sich mit durchdringendem Knirschen die Tür zu schließen.
    »Mist !« , knurrte Macro und lief schneller. Cato hielt keuchend Anschluss. Die Angeln quietschten protestierend, die Unterkante der Tür knirschte über die kleinen Steinchen hinweg, die sich im Laufe der Jahre, da die Tür offen stand, auf der Schwelle angesammelt hatten. Cestius’ Gesicht, das von der Fackel beleuchtet wurde, hatte sich vor Anstrengung verzerrt. Unter Aufbietung aller Kräfte stemmte er sich gegen die Tür. Sie hatte sich bereits zur Hälfte geschlossen und schien sich nun leichter zu bewegen. Nur noch eine Handbreit stand sie offen, als Macro sich dagegenwarf und sie ein Stück zurückdrückte. Im nächsten Moment warf auch Cato sich gegen die alte Holztür und suchte mit den Stiefeln auf dem Boden nach Halt. Der Gang war erfüllt vom Ächzen und Stöhnen der drei Männer, und zunächst schien es so, als verliere Cestius an Boden. Dann stieß er zischend die Luft aus und stemmte sich mit aller Kraft gegen die Tür, die sich erneut zu schließen begann.
    Macro tastete nach seinem Dolch und riss ihn aus der Scheide. Die Lücke war nur noch knapp einen Fuß breit, doch er schob den Arm hindurch, winkelte ihn an und führte einen Stoß in die Richtung, in der er Cestius vermutete. Als die Klinge Stoff berührte, drückte er sie in das darunter befindliche Fleisch. Ein Schmerzensschrei drang hinter der Tür hervor, der Druck ließ nach.
    »Schieb! Schieb den Mistkerl zurück !« , rief Macro und stieß erneut zu, verfehlte sein Ziel, riss den Arm zurück und stemmte sich wieder gegen die Tür. Langsam bewegte sie sich. »Wir haben ihn !«
    Plötzlich gab die Tür nach, und Macro taumelte nach vorn und fiel auf die Knie. Unwillkürlich warf er sich seitlich gegen die Wand, da er erwartete, dass Cestius ihn attackieren würde. Der Bandenanführer aber setzte seine Flucht fort und rannte durch den niedrigen Raum. Es roch modrig, und im Schein von Cestius’ Fackel sah Cato, dass die Wände mit Schimmel bedeckt waren. Macro richtete sich gerade auf, als Cato an ihm vorbeistürmte, dann hasteten sie beide durch einen niedrigen Torbogen an der anderen Seite der Kammer in den dahinter liegenden Raum. Es handelte sich um einen lang gestreckten, niedrigen Lagerraum voller Bretterstapel, Fassreifen, verschimmelter Haufen alten Leders und gebrochenen Wagenrädern. Cestius lief zwischen dem Gerümpel hindurch zu einem rechteckigen Durchgang an der anderen Seite des Raumes. Ächzend duckte Macro sich unter dem Torbogen hindurch und richtete sich neben Cato auf. Er schaute sich rasch um, dann setzten sie Cestius nach. Eine Art Pfad führte durch den Müll, und Cato registrierte mit einem Anflug von Genugtuung, dass sich der Abstand zu ihrer Beute verringerte. Cestius war nur noch vierzig Fuß von ihnen entfernt, als er durch den Ausgang rannte und eine schmale, steile Treppe hinaufstürmte. Cato und Macro erreichten schwer atmend die Treppe, verweilten einen Moment und setzten Cestius dann weiter nach, jeweils zwei Stufen auf einmal nehmend.
    Sie gelangten in ein großes Gewölbe. Der Raum maß etwa hundert Fuß in der Breite und zwanzig in der Höhe. Der Boden war mit Sand bedeckt, der sich durch mehrere Torbögen bis auf einen großen, dunklen Platz fortsetzte. Cestius lief zum nächstgelegenen Torbogen, wobei er mit den Füßen Sand aufwirbelte.
    »Schneller !« , drängte Cato.
    Mit klopfendem Herzen und schmerzenden Muskeln setzten sie die Verfolgung fort. Sie stürmten durch den Torbogen auf den sternenerhellten Platz hinaus.
    »Verdammter Mist !« , japste Macro. »Das ist der Circus Maximus .«
    Die Sandfläche erstreckte sich zu beiden Seiten zu den dunklen Zuschauertribünen. Vor ihnen ragte die Mittelinsel mit den verschiedenen Statuen und den Podien der Ehrengäste auf. Wenn hier Wagenrennen stattfanden, war die gewaltige Arena erfüllt vom

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