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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Prätorianer, der sie zum Hauptquartier geleitet hatte, doch auf Cato wirkte er zu jugendlich, um als Soldat durchgehen zu können. Der Gedanke überraschte ihn, denn ihm wurde bewusst, dass er nur wenige Jahre älter war als der vor ihm stehende Prätorianer. Ein paar Jahre Erfahrung machten schon einen großen Unterschied, dachte er.
    Der Prätorianer vergewisserte sich, dass Tigellinus außer Hörweite war, erst dann sprach er sie an. »Macht euch wegen dem keine Sorgen. Tigellinus macht allen Neuen das Leben schwer. Er glaubt, es täte ihnen gut, wenn man sie herumscheucht. Ihr hättet mal erleben müssen, wie er mich behandelt hat .« Er lächelte. »Ich heiße Fuscius .«
    Macro lächelte zurück. »Ich bin Calidus, und der schlaksige Bursche da ist Capito. Wurden von der Legion hierher versetzt .«
    »Hab ich mir schon gedacht, als ich die … « Er verstummte und deutete auf Catos Gesichtsnarbe. »Woher hast du die ?«
    »Eine Schwertverletzung « , antwortete Cato. »Ist vergangenes Jahr passiert, in … Britannien. Als wir einen Durotrigenstamm angegriffen haben .«
    Fuscius musterte ihn voll staunender Bewunderung und errötete verlegen, als ihm bewusst wurde, wie lächerlich das wirken musste. »Ich wette, ihr habt so einiges aus Britannien zu erzählen .«
    »Wie hoch würdest du wetten ?« , entgegnete Macro trocken. »Wenn du gute Geschichten hören willst, dann wende dich getrost an mich, junger Freund .«
    »Wie ?« Fuscius wusste nicht, was er sagen sollte, deshalb murmelte er etwas, drückte sich an den beiden Männern vorbei und trat an eines der Betten am Fenster. »Jedenfalls ist es schön, jemanden zum Reden auf der Stube zu haben. Tigellinus redet nicht viel. Na ja, reden tut er schon, aber meistens beklagt er sich nur über irgendwas .«
    »Ist uns auch schon aufgefallen « , meinte Cato, legte seine rote Tunika ab und zog die Prätorianertunika an. »Komm jetzt, Calidus, wir müssen uns beeilen .«
    »Wenn euer Tagwerk getan ist, ich gehe heute Abend mit ein paar von den anderen einen trinken « , sagte Fuscius. »Möchtet ihr mitkommen ?«
    »Klingt verlockend « , meinte Cato, strich glättend über seine Tunika und schnallte sich den breiten Militärgürtel um. »Calidus ?«
    »Warum nicht? Nach dem elenden Gesöff, das wir gestern vorgesetzt bekommen haben, käme mir ein ordentliches Besäufnis gerade recht .«
    »Gut, dann wollen wir jetzt mal den Tribun suchen gehen .«
    Tribun Burrus war ein kampferprobter Mann. Den zahlreichen Narben in seinem Gesicht und auf seinen Armen nach zu urteilen, hatte er vor seiner Versetzung zur Prätorianergarde viele Jahre in der Legion gedient. Abgesehen von einem weißen Haarsaum war er kahlköpfig. Er trug eine lederne Augenklappe, die mit einem dünnen Riemen befestigt war. Er war groß gewachsen und kräftig gebaut und musste seinerzeit eine eindrucksvolle Statur besessen haben. Jetzt diente er noch ein paar Jahre bei der Garde, bis er irgendwann seine Gratifikation bekommen und in den Ruhestand gehen würde. Vielleicht würde er seine Erhebung in den Stand der Equites auch dazu nutzen, um eine Stelle in der Verwaltung Roms oder der einer anderen italienischen Stadt anzunehmen, doch Cato vermutete, dass ihm die Gesellschaft alter Kämpfer lieber war als die von Beamten. Der Tribun würde seinen Lebensabend in einer militärischen Kolonie bestreiten, als geachteter Mann, der seinen eigenen Wert kannte, auch wenn er alt und gebrechlich wurde.
    »Trödelt nicht an der beschissenen Tür herum !« , knurrte Burrus.
    Als Cato und Macro vor ihm Haltung angenommen hatten, musterte er sie einen Moment, bevor er fortfuhr. »Endlich mal richtige Soldaten! Wurde verdammt noch mal auch Zeit. Letztens sind hier zu viele verweichlichte Städter aufgetaucht. Zumal nach den schweren Verlusten, die wir in Britannien einstecken mussten. Aber ihr erinnert euch bestimmt noch gut an die Schlacht vor Camulodunum. Es war eure Legion, die uns gerettet hat. Diese verfluchten Kelten sind wahre Heimtücker. Haben durchaus ordentlich gekämpft und die Prätorianer mächtig gefordert, auch wenn’s uns hart ankam. Und deshalb « , schloss er, »ist es gut, dass zwei Veteranen zur Kohorte kommen. Aber wie ich sehe, ist einer von euch beiden noch recht jung, wie? Wie heißt du ?«
    »Capito, Herr .«
    »Alter ?«
    »Fünfundzwanzig, Herr .«
    »Dann hast du also sieben Jahre gedient .«
    »Eher acht, Herr. Ich bin mit siebzehn zum Militär gekommen .«
    Burrus runzelte die Stirn.

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