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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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geräumiges, helles Zimmer mit einem Fenster. Auf dem Gang lehnten ein Stück weiter ein paar Männer an der Brüstung und schauten auf die Allee hinunter, die zum Badehaus der Prätorianer führte. Auch das Badehaus war im Vergleich zu dem Angebot in einer Legionärsfestung ausgesprochen imposant. Am Rand eines mit Sand bedeckten Exerzierhofes gab es mehrere Räume, alle mit einer niedrigen verputzten Mauer umgeben. Die Prätorianer beachteten ihn nicht. Einige Türen standen offen, doch die Unterhaltungen der Soldaten in diesen Räumen waren nicht zu verstehen. Cato machte wieder kehrt und setzte sich auf die Bettkante.
    »Sprich leise, wenn wir uns unterhalten. Und wir müssen darauf achten, unsere neuen Namen zu verwenden .«
    »Ich weiß « , brummte Macro, der inzwischen seine Tuniken und Umhänge gefaltet hatte. Er setzte sich Cato gegenüber. »Das von eben tut mir leid. Ich kann mich einfach nicht an die Heimlichtuerei gewöhnen .«
    »Das solltest du aber. Wir sind jetzt Spione, und so lange, bis wir unseren Auftrag abgeschlossen haben, lässt sich daran nichts ändern. Wenn wir versagen, wirft Narcissus uns den Wölfen zum Fraß vor. Das heißt, falls wir die einfühlsame Behandlung durch die Liberatoren überleben sollten .«
    »Ich weiß, ich weiß « , erwiderte Macro matt. »Ich werde mich auf unseren Auftrag konzentrieren, versprochen. Aber sag mal, Capito « – unwillkürlich musste er lächeln – , »weshalb hast du Sinius dieses Märchen über die Lage in Britannien erzählt ?«
    »Irgendwas musste ich ihm sagen, damit er uns unsere Deckgeschichte abnimmt. Und dann kam mir die Idee, dass es für die Gegenseite von Interesse sein müsste, wenn ich über die allgemeine Unzufriedenheit berichte. Selbst dann, wenn Sinius mit der Verschwörung nichts zu tun hat, besteht die Möglichkeit, dass er mit anderen Offizieren über die Unterhaltung spricht, die er mit uns geführt hat. Auf diese Weise kommen unsere Namen in Umlauf, und die Gegner des Kaisers könnten sich veranlasst sehen, uns anzusprechen .« Cato blies die Wangen auf. »Jedenfalls hab ich mir das gedacht .«
    Macro nickte. »Klingt gut. Du kannst wirklich um die Ecke denken, mein Freund. Kein Wunder, dass Narcissus so große Stücke auf dich hält .« Er bedachte Cato mit einem forschenden Blick. »Ich könnte mir vorstellen, dass du über kurz oder lang eine Anstellung im Palast bekommst. Ich glaube, das würde dir liegen .«
    Cato erwiderte Macros Blick und sagte in entschlossenem, hartem Ton: »Das siehst du wohl ganz richtig .«
    Sie starrten einander einen Moment lang an, dann klopfte Macro Cato auf die Schulter. »Beinahe hättest du mich drangekriegt !«
    Macro lachte aus vollem Hals, und Cato stimmte in sein Gelächter ein. Sie lachten noch immer, als sich das Geräusch von Schritten näherte und jemand im Eingang auftauchte. Cato wandte den Kopf und erblickte ein schmales, pockennarbiges Gesicht, das sie kühl musterte. Der Mann hatte grau gesträhntes Haar, und Cato schätzte ihn etwas älter ein als Macro. Er stand auf und reichte dem Mann die Hand.
    »Ich heiße Titus Ovidius Capito. Bevor ich zu den Prätorianern versetzt wurde, habe ich bei der Zweiten Legion gedient .«
    »Capito .« Der Mann nickte. »Freut mich, dass ihr so gute Laune habt. Zufällig gehört ihr zu meiner Gruppe .« Er deutete mit dem Daumen auf seine Brust. »Ich bin Lucius Pollinus Tigellinus. Der Optio dieser Centurie und Centurio Lurcos Stellvertreter. Dein Freund hier ist der andere Neue ?«
    Macro erhob sich. »Der Freund kann für sich selber sprechen. Vibius Gallus Calidus. Ebenfalls von der Zweiten .«
    Tigellinus schnaubte. »Eine durchschnittliche Einheit, soviel ich weiß. Es mag ja sein, dass ihr Eindruck auf eure Vorgesetzten in Britannien gemacht habt, aber was mich und Tribun Burrus angeht, fangt ihr wieder ganz unten an .«
    »Wir werden unser Bestes tun « , sagte Cato.
    »Gut, dann legt jetzt eure Diensttuniken an und erstattet dem Tribun Meldung .« Tigellinus deutete auf ihre Legionskleidung. »Die Lumpen solltet ihr schnellstens loswerden. Verscherbelt sie auf dem Markt, ihr werdet sie nicht mehr brauchen. Ich lasse nicht zu, dass sie meine Regale verstopfen. Und jetzt solltet ihr euch sputen. Der Tribun kann Nachlässigkeit nicht leiden .«
    Er wandte sich ab und ging davon. Gleich darauf tauchte ein weiterer Unbekannter im Eingang auf und trat in den Raum. Es handelte sich um einen jungen Mann, ungefähr im gleichen Alter wie der

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