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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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starrte den Mann an, dann leerte er seinen Becher, setzte ihn mit lautem Scheppern ab und schnaubte. »Überhaupt nicht! Schenk nach .«
    Die Männer am Tisch brüllten vor Gelächter, und Fuscius füllte Macros Becher auf. Der warf Cato einen Blick zu, doch dieser schüttelte nur den Kopf und lächelte flüchtig.
    »Sagt mal « , meinte Cato, »was ist eigentlich mit der Ausbildung, die ihr durchlaufen habt? Ich dachte immer, die Garde wär ein ruhiger Posten. Man könnte fast meinen, Präfekt Geta würde die Prätorianer auf ’nen Krieg vorbereiten .«
    »Scheiß auf Geta !« , schimpfte einer der Jüngeren. »Seit Crispinus sich krankgemeldet hat, lässt Geta uns schuften wie Hunde. Dauermärsche, Schwertkampfübungen und Tag und Nacht Probealarm. Ich bin’s leid. Ich glaube, du hast recht. Er will den Kaiser dazu bewegen, uns in einen verfluchten Krieg zu schicken .« Der Mann blickte in seinen leeren Becher. »Tät mich nicht wundern, wenn er die Prätorianer nach Britannien schicken würde, damit wir dort aufräumen .«
    »Ha !« Fuscius klatschte in die Hände. »Die Welt ist klein! Freund Capito ist gerade erst aus Britannien zurückgekehrt, und Calidus auch .«
    »Tatsächlich ?« Einer der älteren Prätorianer versuchte, seinen Blick auf die Neuankömmlinge scharfzustellen. »Wie sieht’s dort aus? Werden wir siegen ?«
    Cato spitzte die Lippen. »Sag mir erst, was du unter Sieg verstehst .«
    »Was ich drunter verstehe ?« Der Mann runzelte die Stirn. »Was soll der Scheiß? Entweder Sieg oder Niederlage. Also, was von beiden ?«
    »Du musst Nachsicht haben mit meinem Freund « , schaltete Macro sich ein. »Er hält sich für einen Philosophen. Die Wahrheit ist, die Kelten sind zähere Burschen, als der Kaiser dachte. In offener Feldschlacht könnten wir sie mühelos besiegen, deshalb haben sie sich darauf verlegt, unsere Leute aus dem Hinterhalt anzugreifen und gleich darauf wie Hasen davonzurennen. Feige mögen sie sein, aber sie dezimieren unsere Reihen, Mann für Mann. Wenn du meine Meinung hören willst: Ohne diese sumpfbewohnenden Barbaren wär Rom besser dran. Der Kaiser sollte seine Truppen heimholen .«
    »Was ist mit den Druiden ?« , wollte einer der jüngeren Prätorianer wissen.
    »Was soll mit denen sein ?«
    »Wenn wir die in Britannien nicht vernichten, müssen wir wieder in Gallien gegen sie kämpfen und überall dort, wo sie hinkommen. Jedenfalls hab ich das gehört .«
    »Dann vergiss, was du gehört hast « , entgegnete Macro schroff. »Glaub mir, die Macht der Druiden ist gebrochen. Haben sich in die Berge zurückgezogen. Die sind am Ende. Dieses Gerede von wegen man müsste Britannien erobern, um das Reich vor den Druiden zu retten, ist eine beschissene Lüge. Es gibt nur einen Grund für die Anwesenheit der Legionen in Britannien, nämlich dass der Kaiser sich als großer Schlachtenlenker hervortun will. Jeder halbwegs vernünftige Kaiser würde niemals das Leben seiner Soldaten aufs Spiel setzen, nur um vor dem Pöbel gut dazustehen .«
    Während sein Freund redete, hatte Cato die Männer beobachtet. Die meisten hatten zustimmend genickt. Die Unzufriedenheit mit der kaiserlichen Britannienpolitik war greifbar. Und die Bedeutung von Macros letztem Satz war ihnen nicht entgangen.
    »Der lebt auch nicht ewig « , murmelte jemand.
    »Und was dann, du Idiot ?« , knurrte der alte Kämpe. »Glaubst du etwa, im Hintergrund wartet schon ein besserer Kaiser ?«
    »Schlimmer kann es kaum kommen. Dieser Nero hat ein gutes Herz und hält große Stücke auf die Garde. Er besucht das Lager. Der wird gut für uns sorgen .«
    »Das hab ich alles schon erlebt. Der junge Gaius Caligula war genauso, und ihr wisst, wie er geendet hat .«
    In diesem Moment betrat eine lärmende Gruppe kräftiger Männer in schmutzigen Tuniken das Lokal. Sie waren offenbar schon angetrunken und bester Laune – bis ihr Anführer, ein Hüne von Mann, die Prätorianer sah und seine Gefolgsleute mit erhobenen Armen zum Stillstand brachte. Die anderen Gäste schauten herüber, die Unterhaltungen verstummten.
    »Seht euch das mal an, Männer !« , rief der Hüne über die Schulter hinweg. »Heute geben uns die Spielzeugsoldaten des Kaisers die Ehre! Guckt sie euch an. Füllen sich mit Wein ab. So, wie sie sich den Wanst mit Brot und Braten vollstopfen .«
    »Wer bei den Göttern ist das ?« , fragte Cato.
    »Cestius « , antwortete Fuscius. »Der Anführer der Viminalbande – ein ziemlich wilder Haufen. Hin und wieder

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