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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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kehren sie hier ein .«
    »Der macht den Eindruck, als wär mit ihm nicht gut Kirschen essen .«
    »Stimmt. War früher Ringer in der Arena. Hat zwei Männern mit bloßen Händen das Genick gebrochen .«
    Cestius verschränkte seine muskelbepackten Arme und funkelte die Prätorianer einen Moment an, bevor er fortfuhr. »Ja, die lassen sich’s gutgehen, während die übrigen Römer hungern. Einen solchen Haufen verweichlichter Tagediebe hab ich mein Lebtag noch nicht gesehn. Immer schön geschniegelt und dabei voller Scheiße. Haben keinen einzigen richtigen Soldaten in ihren Reihen. Ich hab schon härtere Typen im Rinnstein betteln sehen .«
    Mehrere Gäste waren aufgestanden und strebten möglichst unauffällig dem Ausgang zu. Immer mehr folgten ihrem Beispiel, und die Prätorianer an den anderen Tischen erhoben sich schwankend von ihren Plätzen und zogen sich zu dem Tisch zurück, an dem Cato, Macro und die anderen noch immer saßen.
    »Ich glaube, es wird brenzlig « , murmelte Cato.
    »Schon möglich .« Macro nickte. »Dann wollen wir doch mal sehen, aus welchem Holz die Prätorianer geschnitzt sind .«
    »Offen gesagt, ich wäre schon froh, wenn sie, das heißt wir, heil aus der Sache rauskämen .«
    Cato blickte Cestius entgegen, der sich ihnen in der sich leerenden Kneipe langsam näherte. Der Thekenwirt war hektisch damit beschäftigt, möglichst viele Krüge und Becher in Sicherheit zu bringen, bevor der Sturm losbrach. Er kippte die erste Ladung hinter die Theke und rannte gleich wieder los, um noch mehr einzusammeln, solange die trügerische Ruhe währte. Cestius und dessen Schläger näherten sich den Prätorianern, und Cato bemerkte, dass einige dem Waffenverbot unverfroren trotzten und Messer am Gürtel trugen. Andere hatten schwere Lederprügel dabei. Cato, der unbewaffnet war, vergewisserte sich mit einem raschen Blick, dass nur eine Handvoll Prätorianer Waffen dabeihatten, überwiegend kleine Messer, die zum Schneiden von Brot und Fleisch taugten.
    »Es ist gegen das Gesetz, innerhalb der Stadtmauern Waffen zu tragen « , sagte Cato mit fester Stimme. Alle musterten ihn verblüfft und belustigt.
    Cestius hatte die Soldaten fast erreicht. »Das Lokal liegt in meinem Revier. Ihr müsst leider gehen, Leute « , sagte er mit geheuchelter Höflichkeit. »Sofort .«
    Fuscius blickte die anderen Prätorianer an, dann wollte er seine Hand unter den Umhang schieben, doch Macro schlug sie weg.
    »Wir trinken hier nur in Ruhe unseren Wein, mein Freund .« Macro lächelte Cestius an. »Wie du siehst, ist hier dank eures Auftritts genug Platz für alle .«
    Cestius’ Mundwinkel zuckten, halb ein Lächeln, halb höhnisches Grinsen. »Ah, in Ruhe einen trinken ist genau das, was ich will, und großmäulige Prätorianer würden mir dabei die Stimmung verderben .« Er zeigte mit dem Daumen über seine Schulter. »Verschwindet .«
    Macro wirkte enttäuscht. »Aber warum denn so reizbar ?« Er rümpfte die Nase. »Außerdem stinkt ihr, als wärt ihr gerade aus einem Abwasserkanal gekrochen. Nimm’s mir nicht übel, aber so ist es nun mal. Und jetzt lass uns alle brav sein, dann gibt’s auch keinen Ärger, ja? Du kannst dich mit deinen Leuten dort in die Ecke setzen. Die erste Runde geht auf uns, denn wie du ganz richtig bemerkt hast, können wir’s uns leisten. Hier !« Er langte nach einem Krug und füllte einen Becher. Dann wandte er sich Cestius zu, trat ihm einen Schritt entgegen und streckte ihm den Becher einladend entgegen. Cestius senkte unwillkürlich den Blick auf seine Hand. In diesem Moment schmetterte Macro dem Hünen den Krug ins Gesicht. Der Krug zerschellte, der Rotwein lief Cestius übers Gesicht. Er taumelte zurück, Blut lief ihm aus der zerschmetterten Nase. Macro ließ den Henkel fallen und brüllte mit Exerzierplatzstimme:
    » Macht sie fertig !«
    Macro schnappte sich einen Hocker und warf sich den Schlägern entgegen. Einer von ihnen, der etwas mehr Geistesgegenwart besaß als seine Kumpane, sprang vor seinen Anführer und nahm geduckte Kampfhaltung ein, während der Hocker sich im Bogen seinem Kopf näherte.
    Diejenigen Prätorianer, die noch nicht zu betrunken waren, stürmten vor und teilten Hiebe aus, und auch der Rest warf sich torkelnd ins Getümmel. Der vor Macro stehende Mann riss die Arme hoch, um den Hieb abzuwehren, doch der Unterarm wurde ihm gegen die Schläfe geschmettert, und der Knochen brach. Der Mann brüllte vor Schmerz. Cato ballte die Fäuste und blickte sich nach

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