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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Er glaubt, jeder, der sich draußen rumtreibt, hätte es auf uns abgesehen. Er hat fast jeden angehalten und durchsuchen lassen, der uns in die Quere gekommen ist, und beim kleinsten Anlass gab’s noch Haue oben drauf. Wenn er so weitermacht, löst der verrückte Kerl noch den nächsten Aufstand aus .« Tigellinus hielt inne. »Der hätte nie zur Garde kommen dürfen. Ein typischer Fall von direkter Beförderung ins Centurionat. Ein Centurio braucht Erfahrung. Und Schneid. Beides kriegt man nicht geschenkt. Der hätte nie Centurio werden dürfen. Ich wüsste schon, wer da besser geeignet wäre .«
    »Du vielleicht ?« , meinte Cato.
    »Warum nicht? Ich hab mein Lehrgeld gezahlt .« Der Optio musterte Cato scharf. »Du hast bei mir einen Stein im Brett, Capito. Verdirb dir’s nicht mit mir .«
    »Wieso denn das ?«
    »Weil du dem Jungen das Leben gerettet hast. Ich habe gesehen, wie du den Schwerthieb mit deinem Körper abgefangen hast. So was zeichnet einen guten Soldaten aus. Und damit hast du dir die Kaiserin und den Jungen gewogen gemacht .« Er lächelte. »Das könnte sich eines Tages für dich auszahlen .«
    »Ach ja ?«
    »Aber klar. Überleg mal. Claudius wird nicht ewig leben. Ich glaube, der junge Nero hat gute Chancen, ihm nachzufolgen, und er steht in deiner Schuld. Wenn du deine Sache gut machst, bist du am Ende der große Gewinner. Bis es so weit ist, erinnere mich daran, dass ich dir mal einen ausgebe. Aber jetzt muss ich einen Bericht für diesen nutzlosen Laffen Lurco schreiben .«
    Tigellinus ging hinaus. Sie lauschten auf das Geräusch der sich entfernenden Schritte. Fuscius blickte Cato an und hob die Brauen. »Das ist das erste Mal, dass er sich erboten hat, einen auszugeben. Vielleicht hat der alte Tigellinus ja doch ein Herz .«
    »Dann würde er keinen guten Centurio abgeben .«
    »Meinst du wirklich ?« Cato verkniff sich mit Mühe ein Grinsen. »Was weißt du schon davon, Calidus ?«
    »Glaub mir, ich hab bei der Legion viele kommen und gehen sehen. Die Besten sind so hart wie Nägel und haben nicht das kleinste Fitzelchen Mitgefühl. Aber es gibt auch noch andere .«
    »Die wie Lurco ?« , meinte Fuscius leise.
    Macro nickte. »Einige wenige. Aber die halten nicht lange durch. Die sterben bald. Oder sie werden zum Präfekten befördert, um ihnen den Ärger vom Hals zu halten. Weißt du, ob Lurco Beziehungen nach oben hat ?«
    Der junge Gardist blickte ängstlich zu Tür, als fürchtete er, der Centurio würde sie belauschen. Er neigte sich seinen Kameraden entgegen und flüsterte: »Ich hab gehört, wie er damit geprahlt hat, die Kaiserin hätte Gefallen an ihm gefunden .«
    »Warum auch nicht? Ein hübscher Bursche ist er ja .« Macro wechselte einen vielsagenden Blick mit Cato. »Außerdem ist allgemein bekannt, was sie so treibt .«
    »Aber nicht mehr, seit sie mit Claudius verheiratet ist. Schließlich will sie nicht enden wie Messalina .« Fuscius fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Gurgel. »Wenn sie ihm untreu ist, muss sie verdammt vorsichtig sein .«
    Vor seinem geistigen Auge sah er die Kaiserin in den Armen von Pallas. Agrippina ging Risiken ein, doch wie genau sie es mit dem Verwischen ihrer Spuren nahm, musste sich erst noch erweisen. Macros Helm hatte sein Gesicht verdeckt, als er sie durch die Aufrührer hindurchgeleitet hatte, und weder sie noch Pallas hatten erkennen lassen, dass sie ihn wiedererkannt hatten. Im Moment drohte ihm anscheinend keine Gefahr.
    Dann wurde an der Tür leise geklopft, und einer der Schreiber schaute ins Zimmer. »Ist Gardist Capito hier ?«
    »Der bin ich .« Cato hob die Hand.
    »Centurio Sinius möchte dich sprechen .«
    »Jetzt gleich ?«
    Der Schreiber schürzte die Lippen. »Wenn ein Offizier keinen Zeitpunkt angibt, dann deshalb, weil er sofort meint. Ich an deiner Stelle würde meinen Arsch in Bewegung setzen .«
    »Danke .« Cato erhob sich, zog die Stiefel an und schnallte sich den Militärgürtel um. Da es zu regnen begonnen hatte, legte er den Umhang um und trabte los. Vor den Unterkünften holte er den Schreiber ein.
    »Hat Sinius gesagt, was er will ?«
    »Nein. Und ich hab ihn auch nicht danach gefragt .«
    Cato musterte den Schreiber, einen übergewichtigen Soldaten mit rundlichem, puddingartigem Gesicht. »Sind die Beamten im Hauptquartier alle so freundlich wie du ?«
    »Keineswegs « , entgegnete der Mann mürrisch. »Die meisten sind richtige Arschlöcher .«
    »Zum Glück hat man dich geschickt .«
    Der Schreiber sah Cato

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