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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Offiziere hätten beseitigt werden müssen. Es war ein Fehler, sie in Freiheit zu lassen. Ich habe geahnt, wie das enden würde .«
    »Und daraufhin haben deine Vorgesetzten Abstand davon genommen, dich und Calidus zu befördern .«
    »So war es wohl, Herr .«
    »Das ist kaum gerecht zu nennen, wenn ihr an der Meuterei nicht beteiligt wart. Männer wie ihr habt etwas Besseres verdient. Ihr habt bessere Führer verdient, und das beginnt ganz oben .«
    »Herr ?«
    Es entstand ein Schweigen, durchbrochen allein vom leisen Knistern des Kohlebeckens. Dann fuhr der Centurio mit gedämpfter Stimme fort.
    »Du weißt, wovon ich rede, Capito, aber du bist klug genug, es nicht zuzugeben. Wenn ein Führer versagt oder wenn eine Reihe von Führern versagen, dann fragt ein vernünftiger Mann – ein patriotischer Mann – , ob vielleicht eine Veränderung nötig ist. Findest du nicht auch ?«
    Cato fixierte den Centurio wortlos. Das Schweigen dehnte sich.
    »Na schön. Dann will ich das Reden übernehmen. Du ärgerst dich darüber, dass du bei den Beförderungen übergangen wurdest. Du ärgerst dich, weil man dich gezwungen hat, an einem sinnlosen Feldzug teilzunehmen. Du verurteilst diejenigen, welche Gelegenheit hatten, diese Politik zu ändern, aber aufgrund mangelnder Entschlossenheit gescheitert sind. Du sehnst dich nach Veränderung. Du willst das, was dir zusteht. Habe ich recht ?«
    Nach einer Weile nickte Cato kaum merklich.
    Sinius lächelte. »Sehr schön. Dann möchte ich dir einen Vorschlag machen. Es gibt eine Gruppe von Menschen, welche die Dinge ähnlich sehen wie du. Ich gehöre auch dazu. Der Unterschied zwischen uns liegt darin, dass ich mich in einer Lage befinde, die es mir erlaubt, die Veränderung, die wir uns beide wünschen, herbeizuführen. Wenn meine Verbündeten und ich Erfolg haben sollten, werden wir belohnt werden, weil wir Rom einen guten Dienst erwiesen haben. Und warum auch nicht? Das Risiko liegt bei uns, und dafür sollten wir auch angemessen entschädigt werden. Wenn ich dir anböte, dich uns anzuschließen, was würdest du antworten ?«
    »Ich würde sagen, du bist ein Narr, Herr. Weshalb solltest du mir vertrauen ?« Cato hielt einen Moment inne, bevor er den nächsten Schritt wagte. »Ich könnte schließlich auch ein Spion sein .«
    »Das stimmt. Und deshalb habe ich dich und deinen Freund seit eurer Ankunft im Lager beobachten lassen. Wenn ihr Spione wärt, hätte ich das erfahren .«
    Cato stockte der Atem. Er war seitdem zweimal in der konspirativen Wohnung gewesen, doch davon wusste Sinius anscheinend nichts. Cato hatte Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, damit ihm niemand folgen konnte, doch ein geübter Beschatter hätte sich wohl kaum so leicht abschütteln lassen. Er tat so, als ziehe er das Angebot des Centurios in Erwägung.
    »Woher soll ich wissen, dass du kein Spitzel bist, Herr? Es könnte sein, dass du mich nur auf die Probe stellen willst .«
    »Und weshalb sollte ich das tun ?« Sinius lächelte. »Glaubst du, der Kaiserpalast hätte nichts Besseres zu tun, als die Loyalität jedes einzelnen Rekruten der Prätorianergarde auf die Probe zu stellen ?«
    Cato spitzte die Lippen. »Wohl kaum .«
    »Na siehst du. Ich nehme an, dort hat man alle Hände voll mit wichtigeren Angelegenheiten zu tun. Zum Beispiel mit der Nahrungsmittelknappheit. Also, Cato, was hältst du von meinem Angebot ?«
    »Du hast von einer Belohnung gesprochen .«
    »Ja .«
    »Ich will eine Beförderung. Für mich und für Calidus .«
    Sinius kniff leicht die Augen zusammen. »Calidus steht auf einem anderen Blatt .«
    »Nein, Herr. Er teilt fast alle meine Ansichten. Ich habe volles Vertrauen zu ihm .« Das kam ihm leicht über die Lippen, denn es entsprach der Wahrheit. Catos entschiedenes Eintreten für seinen Kameraden zeigte Wirkung.
    »Na schön, mein Angebot gilt für euch beide .«
    »Danke, Herr. Und ich will Geld. Gold. Eine Menge Gold .«
    »Das kann ich dir nicht geben. Aber ich biete dir Silber an. Sogar ein kleines Vermögen .« Sinius wandte sich herum und zeigte auf die Dokumententruhe neben seinem Schreibtisch. »Öffne sie. Die Truhe hat einen falschen Boden mit einem Verschluss an der Seite. Darin steht ein Kasten. Bring ihn mir .«
    Cato tat wie geheißen. In der Truhe waren Schriftrollen, ein paar unbeschriftete Papyrusblätter, Stifte, Tintenfässer und auch ein kleiner Verschluss, der in der dunklen Holzfarbe der Truhe gestrichen war. Unter dem Boden kam ein Hohlraum von der doppelten

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