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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Größe eines Essnapfes zum Vorschein. Die Vertiefung wurde von einem Kasten beinahe ausgefüllt. Cato hob ihn am Griff vorsichtig heraus, überrascht von seinem Gewicht. Er ging zum Schreibtisch und reichte ihn dem Centurio. Sinius stellte ihn auf seinen Schoß, entriegelte den Verschluss und klappte den Deckel auf. Zunächst war der Inhalt in Dunkelheit gehüllt, dann wurde der Feuerschein der Kohlenglut von frisch geprägten Silbermünzen zurückgeworfen.
    »Da drin sind eintausend Denare, Capito. Die gehören dir, wenn du dich uns anschließt. Und es gibt noch mehr davon .«
    Cato blickte auf die Münzen nieder. Die mussten von dem Überfall auf den Münztransport stammen. Er lächelte gezwungen und streckte die Hand aus. »Darf ich ?«
    »Natürlich .«
    Cato nahm eine Münze heraus und betrachtete sie eingehend.
    »Die sind echt « , sagte Sinius und lachte leise. »Das heißt, falls der Kaiser die Währung in der Zwischenzeit nicht entwertet hat .«
    Mit einem zufriedenen Kopfnicken legte Cato die Münze wieder in den Kasten und musterte den Offizier forschend. »Falls ich – falls wir – uns dir und deinen Freunden anschließen sollten, darf ich das Geld einfach behalten? Es muss doch einen Haken geben .«
    »Kein Haken. Aber noch eine Probe. Tu, was ich dir sage, und das Silber gehört dir .«
    »Was für eine Probe ?« , fragte Cato misstrauisch.
    »Eine Probe, die beweist, dass deine Loyalität über alle Zweifel erhaben ist, und die gleichzeitig unseren Zielen förderlich ist .« Sinius schloss behutsam den Deckel und sah Cato in die Augen. »Es ist ganz einfach. Ich möchte, dass du Centurio Lurco tötest. Er muss spurlos verschwinden. Innerhalb von zehn Tagen. Wenn du das bewerkstelligst, bist du bei meinen Freunden willkommen. Versagst du, haben wir keinen Grund, dir zu vertrauen. Wenn du es gar nicht erst versuchst, werden wir uns gezwungen sehen, dich als Bedrohung zu betrachten .«
    »Verstehe .« Cato lächelte grimmig. »Töten oder getötet werden .«
    »So ist es. Das Credo aller Soldaten, ungeachtet der Umstände. Die Entscheidung sollte dir leichtfallen. Gib mir bis morgen Bescheid, wie du dich entschieden hast .«

Kapitel 12
    W as sollen wir tun ?« , fragte Macro, als sie die Tür des Aufenthaltsraums hinter sich schlossen. Sie hatten mit anderen Männern der Centurie Würfel gespielt, um sich den Anschein gewöhnlicher Soldaten zu geben. Um seine Kameraden bei Laune zu halten, hatte Cato absichtsvoll ein wenig Geld verloren und den Verlust lachend weggesteckt. Macro hingegen hatte auf Sieg gespielt und noch mehr verloren als Cato, weshalb er nicht ohne eine gewisse Erbitterung auf das drängende Problem zu sprechen kam. »Lurco ist eine Belastung, aber es geht mir gegen den Strich, einen von uns zu beseitigen. Auch wenn es sich nur um einen Prätorianer handelt .«
    »Wir haben uns auf Sinius’ Angebot eingelassen « , entgegnete Cato. »Was bleibt uns anders übrig ?«
    Macro zeigte sich bestürzt. »Das ist doch nicht dein Ernst? Wir sollen einen anderen Offizier töten? Kommt nicht in Frage .«
    »Natürlich töten wir ihn nicht. Aber wir müssen ihn irgendwie verschwinden lassen. Das wird nicht leicht werden .«
    Sie stiegen auf die Mauer des Prätorianerlagers und schlenderten an einer Stelle entlang, wo man Ausblick auf die Stadt hatte. In den Ecktürmen und vor den Wachhäusern des Lagers waren Soldaten postiert, und es spazierten auch noch andere Grüppchen von Gardisten auf der Mauer herum, die Macro und Cato im Vorbeigehen grüßten. Cato fragte sich, ob einer von ihnen vielleicht von Sinius beauftragt worden war, sie zu bespitzeln. Als sich die letzte Gruppe außer Hörweite befand, setzte er die Unterhaltung mit Macro fort.
    »Jedenfalls wissen wir jetzt, wo das Silber abgeblieben ist. Wenn es nicht im Lager versteckt ist, dann irgendwo in Rom .«
    »Na, da bin ich aber erleichtert « , erwiderte Macro trocken. Er zeigte zur Stadt, in der eine Million Menschen lebten. »Da dürfte es ja leicht zu finden sein .«
    »Immerhin ein Ansatzpunkt. Auf jeden Fall müssen wir Narcissus Bericht erstatten. Er muss vom Silber und den anderen Erkenntnissen erfahren .«
    »Gut. Und wie sollen wir zur konspirativen Wohnung gelangen, wenn wir beobachtet werden ?«
    »Darüber habe ich mir schon Gedanken gemacht. Ich war zweimal in der Wohnung, und Sinius weiß anscheinend nichts davon. Daraus schließe ich, dass der betreffende Mann Wache hatte, als ich das Lager verlassen habe. Die

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