Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
nickte den beiden Soldaten zu und eilte hinaus. Cato nahm seinen Platz auf der Holzbank ein.
    »Ich habe Septimus gesagt, was ich weiß. Er wird Narcissus Bericht erstatten. Jetzt müssen wir überlegen, wie wir mit Lurco verfahren wollen. Und wir müssen uns sputen .«
    »Wieso? Weshalb die Eile ?«
    Cato überlegte kurz. »Die Liberatoren haben schon einen Anschlag auf die Kaiserfamilie verübt. Der ist gescheitert, und jetzt werden sie etwas Neues aushecken. Je eher wir die Verschwörung aufdecken, desto besser. Und da ist noch etwas .«
    »Ja ?«
    »Ich weiß jetzt, von wem Sinius uns beobachten lässt. Er steht in der gegenüberliegenden Gasse. Es ist Tigellinus .«

Kapitel 13
    D ie Morgenluft war kühl und klamm, als die Centurie auf dem kleinen Paradegelände zwischen den Unterkünften Haltung annahm. Macro und Cato zogen die Schultern zurück und drückten die Brust heraus, als Centurio Lurco und dessen Optio die vorderste Reihe abschritten und Uniformen und Ausrüstung ihrer Männer in Augenschein nahmen. Die Soldaten trugen unter der Rüstung ihre gebrochen weißen Tuniken und waren mit Schild und Wurfspeer sowie Schwert und Dolch bewaffnet. Diese Ausrüstung kam bei der Prätorianergarde nur selten zum Einsatz, doch nach den Unruhen sah sich die Eliteformation gezwungen, sich für alle Eventualitäten zu wappnen.
    Macro und Cato standen zusammen mit anderen Männern aus Tigellinus’ Abteilung am Ende der vordersten Reihe, an der rechten Flanke. Sie hatten die Beine auseinandergestellt, hielten mit der Linken den Schild und in der Rechten den Schaft des Wurfspeers, knapp unterhalb des Eisengewichts, das die Durchschlagskraft der Waffe erhöhen sollte. Wie die anderen Soldaten, so blickten auch sie starr geradeaus. Der Centurio blieb vor ihnen stehen und musterte finster einen Soldaten der nächsten Abteilung.
    »Du bist mit deinem Stiefel in einen Scheißhaufen getreten .«
    »Ja, Herr .«
    »Scheiße hat bei einer Parade nichts verloren .«
    »Jawohl, Herr. Das muss ein wilder Hund gewesen sein, Herr. Ist irgendwie in die Unterkünfte reingekommen .«
    »Ich-will-keine-Entschuldigungen-hören !« , brüllte Lurco den Mann an. »Verstanden ?«
    »Jawohl, Herr .«
    Lurco wandte sich kurz an seinen Optio. »Tigellinus, der Mann bekommt zehn Tage Latrinendienst aufgebrummt, denn er hat ja offensichtlich Geschmack an Scheiße gefunden .«
    »Zu Befehl, Herr .« Tigellinus machte sich eine Notiz auf seiner Wachstafel.
    Der Centurio musterte den Mann auf weitere Nachlässigkeiten. Er packte dessen Schwertgriff und zog die Waffe. Mit einem leisen Knirschen fuhr das Schwert aus der Scheide.
    »Die Klinge ist rostig. Macht zwanzig Tage .«
    »Ja, Herr .« Tigellinus machte sich eine Notiz.
    Die beiden gingen weiter und hielten vor Macro an. Lurco musterte ihn gründlich. Als er keinen Makel entdecken konnte, nickte er, machte kehrt und ging ein paar Schritte zurück, dann rief er mit lauter Stimme, die alle seine Männer vernehmen konnten:
    »Weil wir uns neulich so gut geschlagen haben, verlangt der Kaiser, dass meine Centurie Seine Kaiserliche Majestät und dessen Familie den nächsten Monat über bewacht. Eine große Ehre, wie ihr euch denken könnt. Deshalb verlange ich von meinen Männern ein tadelloses Auftreten. So lange, bis die Lage in Rom sich beruhigt hat, werdet ihr nicht die Toga tragen. Ihr werdet so zum Dienst antreten, wie ihr jetzt ausgerüstet seid. Zufällig verlässt der Kaiser für ein paar Tage die Stadt, um die Hafenarbeiten in Ostia und die trockengelegten Sümpfe am Fuciner See südöstlich der Stadt zu inspizieren. Es ist unsere Aufgabe, ihn dorthin zu eskortieren. Morgen bricht er auf. Wir werden uns gegenüber den jubelnden Zivilisten von unserer besten Seite zeigen. Wenn jemand aus der Reihe tanzt, müsst ihr alle die Konsequenzen tragen .« Er wandte sich Tigellinus zu. »Optio, übernimm das Kommando .«
    »Jawohl, Herr !« Tigellinus klappte die Wachstafel zu und verstaute sie zusammen mit dem Stift in seiner Seitentasche. Während der Centurio zu seiner Unterkunft am Ende des nächsten Barackenblocks zurückging, befahl Tigellinus seinen Männern wegzutreten und entfernte sich Richtung Hauptquartier.
    Die Soldaten entspannten sich. Macro sah Cato an. »Was war das mit dem Fuciner See? Hast du eine Ahnung, was es damit auf sich hat ?«
    Cato wusste, dass der See im Vorgebirge lag und einen halben Tagesmarsch von der Stadt entfernt war. Als Kind war er ein paarmal dort

Weitere Kostenlose Bücher