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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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bedenklich um sich gegriffen hatte, war es gleichwohl eine kühne Entscheidung, einen Vierzehnjährigen zum Prokonsul zu ernennen. »Das dürfte einigen Senatoren sauer aufstoßen .«
    »So ist es. Narcissus hat sich bemüht, dem Kaiser sein Vorhaben auszureden, aber Pallas hat Claudius Rückendeckung gegeben, und Narcissus konnte sich nicht durchsetzen .«
    »Pallas ?« Cato hatte noch nicht berichtet, was Macro am Tag der Spiele in der kaiserlichen Loge beobachtet hatte. Er wollte sich ebenso wenig in die persönlichen Beziehungen von Kaiser und Gemahlin verwickeln lassen wie Macro. Allerdings schien Pallas etwas vorzuhaben. Cato kratzte sich am Kinn und fuhr fort: »Weißt du, ob die Idee für die Verleihung des Titels von Claudius stammt ?«
    »Das bezweifle ich. Eine solche Entscheidung trifft er bestimmt nicht allein .«
    »Dann hat jemand ihn darauf gebracht. Wahrscheinlich Agrippina. In der Absicht, ihren Sohn für die Nachfolge in Stellung zu bringen .«
    »Das glaubt auch Narcissus .«
    »Und Pallas? Welche Rolle spielt er dabei ?«
    Septimus ließ sich mit der Antwort Zeit. »Pallas ist ein Vertrauter der Kaiserin und gehört auch zu Claudius’ engen Beratern .«
    Cato lächelte. »Eine Art Interessenkonflikt, oder? «
    »Es sei denn, er will sich ebenfalls für die Zeit nach Claudius’ Tod in Stellung bringen .«
    »Glaubt das Narcissus ?«
    »Der kaiserliche Sekretär betrachtet das als Möglichkeit, auf die er sich einstellen muss « , antwortete Septimus zurückhaltend. »Solange Pallas nichts unternimmt, um die Nachfolge des Kaisers, äh, zu beschleunigen, kann Narcissus nicht offen gegen ihn vorgehen .«
    »Aber ich nehme an, er ist darauf vorbereitet, verdeckte Maßnahmen gegen Pallas zu ergreifen, falls er das nicht schon getan hat .«
    »Es steht mir nicht an, dazu Stellung zu beziehen, und du solltest nicht einmal daran denken « , entgegnete Septimus kühl. »Deine Aufgabe ist es, Informationen zu sammeln und nur auf Anweisung zu handeln. Ist das klar ?«
    »Natürlich. Gleichwohl behalten Centurio Macro und ich uns vor, die Gesamtlage im Auge zu behalten. Wir haben durchaus Anlass, uns vor deinem Herrn in Acht zu nehmen .« Cato hielt inne und neigte sich ein wenig vor. »Macro und ich werden Rom verlassen, sobald wir unseren Auftrag abgeschlossen haben, aber du wirst hier bleiben. Ich an deiner Stelle würde mein Schicksal nicht zu fest an Narcissus binden .«
    »Eine unpassende Bemerkung, Cato. Ich bin Narcissus treu ergeben. Ich weiß, das ist in diesen Zeiten durchaus selten « , meinte er trocken, »aber es gibt noch Menschen, die wissen, was Loyalität bedeutet, und die fraglos ihre Befehle ausführen .«
    »Schon gut .« Cato zuckte mit den Schultern. »Es ist dein Begräbnis .«
    Septimus funkelte ihn an, in seinen Augen spiegelte sich mehrfach gebrochen die Flamme der Öllampe. Dann senkte er den Blick, räusperte sich und sagte weniger leidenschaftlich: »Wie gedenkst du mit Lurco zu verfahren ?«
    »Ich habe noch keine Ahnung. Aber wir müssen ihn hierherbringen. Dann musst du ihn aus Rom fortschaffen, und er darf erst dann zurückkehren, wenn die Sache mit Sinius und dessen Freunden abgeschlossen ist. Lässt sich das machen ?«
    »Ich kümmere mich darum. Der Centurio könnte einen ruhigen Urlaub auf Kosten des Kaisers verbringen. Allerdings kann ich für die Qualität der Unterbringung nicht bürgen « , setzte Septimus hinzu, dann schwieg er einen Moment. »Ich sollte jetzt besser zum Palast zurückkehren und Narcissus Bericht erstatten. Von jetzt an komme ich jeden Abend hierher. Ich habe den Eindruck, was die Verschwörung angeht, wird es allmählich brenzlig .« Ächzend richtete er sich auf. »Ich gehe als Erster. Lass mir einen Vorsprung, bevor du nachkommst, für den Fall, dass der Eingang beobachtet wird .«
    Er ging zur Tür, hob den Riegel an und trat auf den Flur. Cato vernahm das leise Knarren der Treppenstufen. Er raffte den Umhang um die Schultern und rümpfte neuerlich die Nase. Eine Weile saß er reglos da und dachte über alles nach. Macro hatte recht. Von dieser Geschichte sollten Soldaten besser die Finger lassen. Im Kampf gegen Barbaren waren sie viel nützlicher für Rom. So einfach ist das, dachte Cato, unzufrieden mit sich selbst. Das Reich war von Feinden umgeben, und es war die Pflicht eines jeden Soldaten, gegen jede Art von Bedrohung vorzugehen. Außerdem hatte Narcissus ihnen eine Belohnung in Aussicht gestellt, wenn sie ihren Auftrag erfolgreich

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